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Rauschgift-Razzia im Internat
Verlag:
Erscheinungstermin:
Preise bei Erscheinen:
ISBN:
Pelikan
13. März 1989
DM 5,80 [D]
3-8144-1244-3
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Zum Sammelband:
Hintergrund:
95%
Insgesamt ist 1 Mitgliedrezension verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 95%.
Die drei letzten Rezensionen
- Verwickelt und spannend von Krabbentaucher
Verwickelt und spannendEine Rezension von Krabbentaucher Wenn im Taschenbuch ca. 20 Seiten weniger zur Verfügung stehen als in einem regulären Band, kann das auch vorteilhaft sein. So wie hier: Die Ereignisdichte ist hoch, geben sich doch gleich drei Drogenbanden die Ehre, die einander in die Quere kommen. Dazu noch gleich zwei Mordvorbereitungen – von Mordversuchen kann hier juristisch wohl noch nicht gesprochen werden –, über einen Mangel an Ereignissen kann man nicht klagen. Über einen Mangel an Qualität auch nicht: Wieder einmal faßt „Stefan Wolf“ das Thema Drogen angemessen an, nachdem er schon in „Das Paket mit dem Totenkopf“ ein atmosphärisch dichtes Meisterwerk innerhalb der TKKG-Reihe abgeliefert hat. Allerdings unterscheiden sich die Bücher deutlich, was auch der Zeit geschuldet ist: „Das Paket mit dem Totenkopf“ ist im Jahr 1979 in zeitlicher Nähe zu „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ erschienen und hat harte Drogen sowie ihre Auswirkungen zum Gegenstand. „Rauschgift-Razzia im Internat“ befaßt sich dagegen mit weichen Drogen und erwähnt harte Drogen eher der Vollständigkeit halber. Hier nimmt „Stefan Wolf“ Rücksicht auf die Lebenswirklichkeit Jugendlicher auch an höheren Bildungsanstalten ab den 80er Jahren. Kiffen ist einigermaßen weit verbreitet, ohne daß es sofort und zwingend ins Elend führen muß. Als allzu dramatisch wird der Umstand im Gegensatz zum Buch von 1979 nicht mehr bewertet, daß Drogen auch an der Schule im Umlauf sind. Dennoch wird „Wolfs“ Positionierung deutlich: Keine Macht den Drogen, wie weich sie auch sein mögen. In bewährter Weise lebendig und angemessen humorvoll wird die Geschichte erzählt. Wieder einmal wird der Leser ins Geschehen hineingezogen und erlebt es mit. Ob nun Cannabisprodukte im Kaffee die Wirkung haben, wie sie hier geschildert werden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls stellt diese Situation einen effektvollen Einstieg dar. Allerdings bezweifle ich, daß ein Schüler auf einem Internat bleiben kann, nachdem er bei einem Lehrer mit illegalen Substanzen Vergiftungserscheinungen hervorgerufen hat. Es ist einiges los: Zwei Kiffer verüben nicht nur besagten Streich durch Verfeinerung des Kaffees, sondern sie werden zu Selbstversorgern, nachdem sie eine Cannabisplantage im Wald entdeckt haben. Wundern wir uns nicht, daß das Zeug in Deutschland im Freien angeht, denn die Idee an sich ist gut. Die Plantage wiederum ist von einem Finsterling angelegt worden, der auch mit harten Drogen dealt und nicht davor zurückschreckt, Jugendliche süchtig zu machen. Beinahe bekommt er die Quittung dafür, weil der Freund einer seiner sich in Lebensgefahr befindlichen Kundinnen tödliche Rache üben will – und von Tim gerade eben noch zurückgehalten wird. Die Schule wird versorgt von einem Schüler, der wiederum zusammen mit seinem Bruder einen Drogenhandel aufgezogen und außerdem zwecks Geschäftsausweitung zum Schein Drogen beim Fiesling angekauft hat. Es kommt zu einem weiteren verünglückten Mordunternehmen, das Schüler und Bruder dazu nutzen, eine größere Drogenlieferung – letztlich erfolglos – abzufangen. Die Geschichte ist gut und spannend aufgebaut. Sie entwickelt sich so, daß sie nicht künstlich wirkt und Zufälle auch als glaubwürdige Zufälle erscheinen. Immer bleibt sie spannend, auch dort, wo nur Gangsterdialoge stattfinden. Da ist es doch etwas schade, daß der Showdown am Schluß, als Schüler und Bruder die Drogenlieferung abfangen wollen und selbst überwältigt werden, nur in Berichtform am Ende geliefert wird. Das hätte – bei mehr Platz oder Kürzung an anderer Stelle – anders gelöst werden können, etwa indem sich TKKG vom Auto wegschleicht und die Aktion von einem Versteck aus verfolgt. Dieser Mangel ist ein wenig ärgerlich. Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, das den Drogenkonsum weder verharmlost noch übermäßig dramatisiert und die verwickelte Geschichte mit drei Handlungssträngen so schildert, daß nie Unklarheiten auftreten. Die lebendige Schreibweise und die Dichte der Ereignisse sorgen für Spannung und Unterhaltung von der ersten bis zu letzten Seite. | 95% |
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Verfasst am: 20.06.2012 |