TKKG-Kalender

Von 1985-2001 erschien jeweils im August ein TKKG-Kalender von Pelikan.

Interview mit Michael Fey

Michael Fey fing als Auszubildender 1980 bei Pelikan an und war schon bald im Verlagsbereich unter anderem für TKKG zuständig - bis zur Auflösung 2002.

Im Jahre 2010 sprachen wir unter anderem über den TKKG-Kalender. Im folgenden der Auszug aus der Interviewserie.

Wie sieht die Entstehungsgeschichte des TKKG-Kalenders aus?

Im Zuge der Merchandising-Geschichte sagte man: „Mensch, Kalender können wir selber auch.“ Man hatte bereits Bücher-Kalender und Tramp-Kalender, das sind dann so ganz kleine.
Das Kalenderprogramm war dann auch sehr erfolgreich. Die Auflagen, die wir am Anfang verkauft haben, waren sensationell. Sie waren nicht zu vergleichen mit einer Buchauflage. Die waren um das vier- bis fünffache höher. Das ist jedoch ein Saisongeschäft. Kalender können Sie nicht das ganze Jahr über verkaufen. Der Verkauf geht von Januar bis März und im April ist es auch vorbei.


Wich die Umschlaggestaltung der TKKG-Kalender von den Büchern zu Beginn so stark (gelb statt blau) wegen anderer Pelikan-Kalender ab?

Das kann ich so gar nicht sagen. Es wurde so abgestimmt.
Das ist ja immer so eine Geschichte, die über das Marketing, über die Marktforschung läuft. Da wird gefragt: „Erkennt man dieses Produkt noch als TKKG-Produkt?“
Es wurde abgestimmt und somit waren die ersten Kalender etwas gelber. Warum weiß ich nicht. Vielleicht war das damals ein Trend.


Bei nahezu allen Kalendern stammen die Innenillustrationen nicht vom TKKG-Illustrator Reiner Stolte. Die Umschlagillustrationen sehen aber Stoltes Werken sehr ähnlich. Stammen sie von ihm?

Die sind von ihm. Die ersten Kalender sind mit einer Agentur aus Hannover gemacht worden, zu der Pelikan auch sehr gute Verbindungen hatte. Die haben komplett den Innenkalender gemacht, weil sie es komplett machen wollten. Das ist auch ein Kostenfaktor für die: Einfach nur die Illustrationen zu scannen und so weiter war teuer und bringt nicht das Geld, als wenn man selber einen Illustrator da dransetzt, der dann eben die künstlerischen Werte noch mitverkaufen kann.


Die Umschlagillustrationen haben es in sich. Die wurden bisweilen neu coloriert und gespiegelt, also mehrfach eingesetzt.

Das ist passiert, Kosten...
Soweit ich weiß waren die Umschlagillustrationen immer von Reiner Stolte. Der hat ja auch nicht umsonst gearbeitet.


Wie kam es, dass die letzten Kalender nicht nur eine ganz neue Umschlagillustration von Reiner Stolte erhielten, sondern auch seine Illustrationen im Innenteil?

Da ist die Agentur pleite gegangen.


Hat Pelikan die Kalender dann komplett selbst gestaltet?

Ja, aber nicht komplett selbst gemacht. Da hat man gesagt: „OK, dann macht die Druckerei selbst das.“ Das lief dann auf einer anderen Schiene.


War der TKKG-Kalender 2002 der letzte, da bereits absehbar war, dass Pelikan seinen Buchverlag nicht weiterführen möchte?

Ja, das war es im Prinzip. Man hat da schon die Bremse gezogen. Man hat dann gesagt: „Keine weiteren...“. Man muss ja immer Verträge fürs nächste Jahr machen – mit den Illustratoren und so weiter und da hat man dann schon die Bremse gezogen.