Band 108: Trainer unter Verdacht

Band 108: Trainer unter Verdacht
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
17. März 2008
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15126-6
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Leseprobe

»Jetzt bloß nicht schlappmachen! Durchhalten! Nur noch wenige Minuten bis zum Abpfiff!«, dachte Tim. Sein Team lag 2:1 gegen die Schulmannschaft vom Alfred-Schäfer-Gymnasium zurück und war im Besitz des Balles. Tim hatte als Stürmer das eine Tor geschossen. Da! Eine Chance für den Ausgleich! Das konnte den Sieg bedeuten, denn wenn es hart auf hart kam, dann war Tim im Elfmeterschießen unschlagbar. Er blickte kurz hinüber zu Erik Salk, seinem Trainer, der am Spielfeld ruhelos auf- und abschritt. Der junge Sportlehrer unterrichtete erst seit einem Jahr an der Internatsschule. Mit seiner Leidenschaft für den Fußball hatte er die Schüler sofort angesteckt. Selbst Gaby, die mit dem runden Leder anfangs nichts am Hut hatte, wurde vom Fußballfieber
gepackt und Spielerin in der neu gegründeten Mädchenmannschaft.
Tim preschte ins gegnerische Feld vor. Andreas Sturm, ein sehr ehrgeiziger, sportlich durchtrainierter Mitschüler, war der zweite Stürmer in Tims Mannschaft. Sein Markenzeichen: ein eckiger, tiefschwarzer Bürstenhaarschnitt mit einrasiertem Fußball auf dem Hinterkopf. Im Mittelfeld spielte auch Andreas’ bester Kumpel Martin Schmuck, ein etwas gedrungener Rotschopf, dessen Gesicht unzählige Sommersprossen bedeckten. Die beiden fanatischen Fußballfans bewohnten zusammen im Internat die Bude »Kicker Champs«.
Martin dribbelte geschickt an einem gegnerischen Abwehrspieler vorbei und schoss den Ball zu Andreas, der frei stand. Die Abwehrspieler der anderen Mannschaft versuchten sofort Andreas zu blockieren. Doch in solchen Momenten packte ihn der Ehrgeiz immer ganz besonders. Man konnte ihm das jedes Mal förmlich ansehen. Dann legte sich seine Stirn in Falten, die Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und seine buschigen Brauen schoben sich zusammen, sodass er aussah wie ein kampfwütiger Pittbullterrier. Genau diesen Blick hatte er jetzt drauf.

Illustration von Seite 12/13.
Andreas Sturm, Markenzeichen: ein eckiger, tiefschwarzer Bürstenhaarschnitt mit einrasiertem Fußball auf dem Hinterkopf

»Andreas, spiel den Ball zu Tim ab!«, schrie Erik Salk aufs Feld.
Tim stand frei. Er wartete, dass Andreas ihn anspielte, damit er den Ball ins Tor schießen konnte. Doch Andreas dachte nicht daran! Eigensinnig versuchte er,
um den Abwehrspieler herumzudribbeln. Für einen kurzen Augenblick schien dies sogar zu gelingen, doch dann nahm der Verteidiger ihm den Ball ab. Wütend stapfte Andreas mit seinem Fuß auf. Da ertönte der schrille Abpfiff. Tim warf sich enttäuscht auf den Rasen. Die gegnerische Mannschaft brach in Jubel aus. Tims Mannschaft ging in gedrückter Stimmung vom Platz. Damit hatte niemand gerechnet.
Erik Salk knallte seine Mütze wütend auf den Boden und schüttelte verständnislos den Kopf. »Bist du wahnsinnig, Andreas? Fußball ist ein Mannschaftssport! Es gefällt mir überhaupt nicht, dass du dein eigenes Ding abziehen willst. Wir sind ein Team und keine Einzelkämpfer. Du hättest den Ball zu Tim abspielen müssen!«
Andreas warf Tim einen abschätzigen Blick zu. Tim spürte schon seit Längerem, dass der zweite Stürmer ihn nicht leiden konnte, weil er ihn als direkten Konkurrenten sah.
»Aber ich habe die Chance auf ein Tor gehabt. Ich war so kurz davor ...«, stammelte Andreas.
Salk unterbrach ihn. »Du musst noch viel lernen, was Teamgeist angeht.«
Andreas schluckte schwer.