Band 105: Gekauftes Spiel

Brutalste Themen, ein mitreißendes Buch

Dieses Abenteuer beginnt unglaublich: Der Vater eines Fußballstars wird erpresst: Auf dem Grundstück seines Sohnes ist die Leiche eines Mädchens gefunden worden, mit dem er sich vor sechs Jahren gut verstanden hat. Hat er sie ermordet?

Seit den Neufassungen von Herbert Friedmann ist Tim ein Fußballstar, da er in der Internatsschulmannschaft mitspielt. Dies ist bei Rolf Kalmuczak erst in der Hörspielfolge 148 der Fall. Dort spielt er seit einem halben Jahr zwangsweise mit und hat ein weiteres tolles Talent entdeckt. In diesem Band ist Gaby die Fußballerin. Einen großen Bezug zum Hörspiel „Fieser Trick beim Finale“ gibt es nicht. Schade, das hätte sich angeboten. Bei einer möglichen Neufassung dieses Werks gibt es von der Kontinuität keine Verwunderung. Bei Rolf Kalmuczak war Fußball jedoch stets ein gemiedenes Thema.

Zum Glück steht der Fußball nicht zu sehr im Vordergrund. Es wird ein wenig Wissenswertes über das Thema vermittelt, im Groben ist es jedoch nur ein Motiv und Auslöser für Verbrechen. Am Ende gibt es ein Spiel zwischen einer Profimannschaft der Champions League und einer hiesigen, bei der Gaby und Tim mitspielen. Die Schilderung ist realistisch: Tim merkt, dass er den Profis nichts entgegenzusetzen hat, er nur konditionell mithalten kann.

Zu diesem Buch haben schon einige andere TKKG-Autoren Bezugspunkte hergestellt. André Kussmaul hat in Band 108 und Corinna Harder in Band 111 den jungen Sportlehrer Erik Salk eingebaut, der die Fußballmannschaften des Internats trainiert und eine Mädchenmannschaft gegründet hat.

Fazit
Das Buch beinhaltet reichlich Zündstoff. Noch nie wurde die Beziehung zwischen einer 15jährigen und einem 26jährigen geschildert („nur“ zwischen einer dreizehnjährigen und einem Erwachsenen), ein Mord auf solch brutale Weise angedeutet. Es gibt einige Schockmomente, von denen sich der Leser erst einmal erholen muss. Abgekühlt werden diese mit Hilfe von amüsanten Dialogen. Ich kann das Buch nur empfehlen – trotz einiger für diese Zeit typischen Macken.