Aus den Bäumen hob sich ein Schwärm schwarzer Vögel, die schimpfend ins nächste Waldviertel flogen, wo nicht so gerast wurde. Zwischen den Stämmen aber loderte orangefarbenes Licht: Feuer.
„Sie klebt am Baum", rief Gaby, „und der Wagen brennt."
Tim sauste los. Seine Freunde fielen zurück. Als sie den Unfallort erreichten, war Tim schon in action. Seinen Freunden stockte der Atem. Beim Zusammenstoß von Eiche und Auto hatte der Baum gesiegt. Er stand noch. Der Wagen war abgeprallt. Wo hinten und vorn war, ließ sich nicht mehr erkennen. Ausfließendes Benzin hatte sich entzündet.
Flammen hüllten das Wrack ein, knatterten, prasselten, fraßen sich satt am Lack. In der Waldesluft hing der scheußliche Geruch von heißem Metall und brennendem Gummi.
Tims Bike lag im Graben. Karl, Klößchen und Gaby hielten und sprangen ab. Tim war schon am Wrack und bemühte sich.
„Sie muss noch drin sein", stieß er hervor. „Ist nicht rausgeschleudert. Bleib doch um Himmels willen weg, Gaby! Der Wagen kann explodieren."
Aber sie lief zur anderen Seite, zur Fahrerseite. Nur kleine Flammen züngelten hier an der Tür. Durch die zerbrochene Scheibe konnte Gaby hineinsehen. Eine junge Frau hing überm Lenkrad. Bewusstlos. Sie war angegurtet. Das hatte sie offenbar vor dem Schlimmsten bewahrt.
Karl und Klößchen griffen gleichzeitig zum Türgriff.
„Au!" Beide zuckten zurück.
„Heiß, was!" Tim hatte sein Taschentuch in die Hand genommen, klinkte und zerrte. Aber der Schlag rührte sich nicht. Zu viel hatte sich verbogen. Die Tür klemmte.
Er ließ los. Flammen umspielten seine Knie, leckten jetzt auch nach der Tür.
„Wir brauchen was zum Aufstemmen!", rief Gaby.
Sie fühlte Panik. Es ging um Sekunden. Verzweifelt sah
sie sich um. Nur dürre Äste übersäten den Waldboden. Sie würden brennen
wie Zunder und waren so stabil wie Zahnstocher.
„Ich versucht mit Karate!", rief Tim.
Mit wütendem Schrei sprang er vor: Vollpower - als müsse er einen Herkules
niederstrecken. Beide Füße schmetterte er gegen die Tür. Zurückfedernd
packte er den Griff erneut und zerrte aus Leibeskräften, einen Fuß gegen
den Wagen gestemmt.