Ähnlich wie bei „Drachenauge“ gibt es einen schönen Prolog, der die Tätigkeit eines Verbrechers beschreibt sowie dessen Festnahme. Beim Lesen des Buches höre ich immer die jeweilige Szene aus dem gleichnamigen Hörspiel. Sehr schön finde ich, wie viele Erzählertexte André Minninger von Rolf Kalmuczak eins zu eins in das Hörspiel übernommen hat. Dieses Buch basiert ebenfalls auf einem Abenteuer vom „Geheimbund Roter Puma“ (Tommy Tomix): „Heißes Gold und kalte Gangster“. Dieses Mal gibt es größere Unterschiede, als es beim vorherigen TKKG-Band der Fall war: Aus Gold aus Genf wird beispielsweise Heroin aus Mailand. Einige Anpassungen erinnern an Modernisierungsmaßnahmen anderer Verlage bei anderen Büchern (Schlosstrio → 3 Helden, Schreckenstein). Bisweilen sind eben nur veraltete Ausdrücke ersetzt worden. Zum Beispiel „kernig“ durch „toll“. Wie zuvor fehlen die Angaben in den Klammern aus dem Tommy Tomix Buch. Insgesamt ist der Autor schon länger dabei, die Angaben in Klammern stark zu reduzieren und nach Möglichkeit Erklärungen im Fleißtext zu haben. Außerdem fehlen immer wieder Sätze der Vorlage. Den neu geschaffenen Platz und den sowieso geringeren Umfang der Tommy Tomix Bücher füllt der Autor mit TKKG-typischen Elementen. Das „Geheimbund Roter Puma“ Buch endet kurz nach der ersten Festnahme, ähnlich wie beim TKKG-Hörspiel, welches 70 Seiten mehr geballte Handlung enthält. In der Kontinuität hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen: Die Lagerhausstraße war in früheren Büchern beim Hauptbahnhof und der Westbahnhof ein Güterbahnhof. Hier ist die Lagerhausstraße beim Westbahnhof mit Taxistand und Personenverkehr. Aus Tommy Tomix wurde die Lagerhausstraße übernommen und der Bahnhof in Westbahnhof umbenannt. In Band 46 wird Kriminalassistent Hansen erwähnt. Arnold Hansen heißt ein Kriminalanwärter in diesem Buch. Beim Lesen von Band 46 bin ich noch von derselben Person ausgegangen. Nun zeigt sich, dass es Zufall ist. Den Nachnamen Hansen hat der Autor zuletzt häufig benutzt. Der Autor schreibt immer wieder wie gesprochen. Das ist besonders lustig, als Tim mit veränderter Stimme bei Kommissar Glockner anruft. Zum Totlachen. Reiner Stoltes Illustrationen sagen mir in diesem Buch teilweise nicht sonderlich zu. Ab dem nächsten Band sind sie wieder gut. Das liegt an der breiteren Stiftspitze. Mit der sieht der veränderte Zeichenstil gut aus, mit dieser zarten oftmals nicht. Fazit Ein tolles Buch, welches sehr auf den Drogenschmuggel beschränkt ist. Keine Ablenkung, dafür spannende Dialoge, die von Tim und Klößchen bisweilen derb sind, aber – vielleicht auch wegen meiner Hörspielerfahrung – eher scherzhaft daherkommen. Erst am Ende kommt einiges hinzu, nachdem ein Teil der Verbrecher gefasst wurde. Da finde ich die gekürzte Auflösung des gleichnamigen Hörspiels besser. Somit ist das Buch etwas schwächer als das Hörspiel. |