Hermann Sauerlich besucht seine Mutter in seinem Geburtsort und trifft seine Jungendfreunde wieder. TKKG sind als Gäste dabei und freuen sich auf eine Hafenrundfahrt in der norddeutschen Hafenstadt. Doch ehe es dazu kommt, erfahren sie von einer Brandstiftung und Erpressung. Ferner verpassen die Vier einen Einbrecher, den sie auf frischer Tat überführen wollten. Angespornt von dem Misserfolg hängt sich der TKKG in den neuen Fall und geht damit sogar der Polizei auf die Nerven … Die TKKG-Serie ist mit diesem Band einem Schritt näher an ihren Tiefpunkt gelangt. Sätze wie die nachfolgenden sind in späteren Werken die Regel: „Ich wollte nicht lauschen. Aber es ist ja manchmal ganz irre. Da sitzt man und döst, und die skandalösesten Infos flattern einem in die Ohren.“ Tim über Ohrfeigen als Druckmittel: „Das ist Geständniserpressung“, sagte Gaby. „Das siehst du zu eng. Erstens sind wir noch nicht strafmündig, zweitens heiligt der Zweck die Laschen.“ TKKGs neues Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“, wird mit diesem Band zementiert. Rolf Kalmuczaks Boxliebe kommt in diesem Buch stärker zu tragen als im vorherigen: Es wird geboxt und natürlich fallen einige Fachbegriffe. Wann Tim zum Alleskönner in Sachen Kampfsport geworden ist, lässt sich nicht genau sagen. Seit einigen Fällen wendet er immer wieder andere Kampfsportarten an. Der Wandel setzte 1986 schleichend ein – mit den ersten Anzeichen 1984. Tim kommt sehr gewaltarm aus. Das ist gut. Sein einziger Akt ist ein Karatetritt am Ende des Buches, aus dem in der gleichnamigen TV-Folge ein harmloses Teppich-unter-den-Füßen-wegziehen geworden ist. Sehr gut hat mir Karls Auftritt als Logiker gefallen. Alle stehen vor einem Rätsel. Karl geht logisch vor und kann es so leicht lösen. Später ist es Tim, der erfolgreich herumrätselt und kombiniert, wie man es heutzutage gewohnt ist. Dabei geht es kurioserweise ebenfalls um ein Gemälde, wie im Hörspiel von André Minninger: Das unheimliche Gemälde. Klößchens Haare werden als blond beschrieben. Ob dem Autor das TKKG-Logo entfallen ist? Oder hatte er Kai Maahs, den Darsteller Klößchens in der TV-Serie vor Augen? Die Nachtigall hört man bei TKKG öfter trapsen. Nicht nur in diesem Buch, sondern auch in Band 24, 28 und 111. Bei den beiden Letztgenannten sogar fast mit dem gleichen Wortlaut. Fazit Dieses Buch ist besser als sein Vorgänger, da die Geschichte in sich geschlossen ist und weniger aufgeteilt wirkt. Hier erscheint die Ereigniskette durchgängig realistisch und kein bisschen überstrapaziert. Die zwei großen Überraschungen (Verbrechensopfer hinterlässt einen Hinweis auf den Täter) und der „fehlende“ Gangsterdialog über das letzte Verbrechen, sind überaus gelungen. Der zunächst fehlende Dialog ist regelrecht ein Schock! In diesem Band gibt es eine echte Leiche. Eine Seltenheit bei TKKG. Was zunächst ungeheuerlich scheint, wird schlussendlich noch entschärft und ist somit vollkommen jugendfrei. |