Band 019: Der Schatz in der Drachenhöhle

Band 019: Der Schatz in der Drachenhöhle
Art:
Verlag:
Erscheinungstermin:
Preise bei Erscheinen:
ISBN:
Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15018-4
Verwandte TKKG-Produkte

90%

Insgesamt ist 1 Rezension des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 90%.

Rezensionenübersicht

Außergewöhnliches Setting

Eine Rezension von Hauke

Wie aus Band 18 bekannt planen die vier TKKG-Freunde eine Flussfahrt. Zum Dank für ihre Hilfe erhielten sie von ihrer Lehrerin in Hexenjagd in Lerchenbach einen Vierer-Kanadier. Mit dem geht es in diesem Buch auf große Tour. TKKGs Flussfahrt gestaltet sich zunächst wenig angenehm. Sie werden von Rockern und weiteren Personen belästigt, ohne den Grund auch nur zu ahnen. Doch schon bald finden sie heraus, worum es geht: Eine große Diebesbeute, für dessen Versteck die vier eine Karte haben. Logisch, dass Tarzan das Jagdfieber packt und er den Schatz bergen will.

Die ersten dreieinhalb Kapitel spielen vor der Flussfahrt. Tarzan beobachtet eine Festnahme und unterschlägt wichtiges Beweismaterial, da er den leitenden Kommissar nicht mag. Er beschließt selbst herauszufinden, was es mit seinem Fundstück auf sich hat. Dieses Verhalten kann ich nicht gut heißen. Genauso, wie Derartiges in einem TKKG-Buch nicht vorkommen sollte, ist es ein Unding, wie Klößchen eine Limoflasche im Fluss entsorgt. In späteren Büchern regen sich TKKG wegen Umweltverschmutzung auf – 1982 schien dies noch kein großes Thema in den Medien gewesen zu sein, sonst hätte Rolf Kalmuczak, alias Stefan Wolf, sicherlich Klößchen eine Rüge erteilt. Wobei entlastend hinzugefügt werden muss: Damals waren PET-Flaschen nicht so weit verbreitet wie heute. In Deutschland gab es die erst Ende der 80er, einige Jahre nach 1982. Eine Glasflasche im Fluss, die auch noch zerbrechen kann, ist dennoch nicht schön.

Dieses Buch greift das Dauerthema „Mädchen und Frauen müssen beschützt werden“ auf. Dieses Mal durch die Anmerkung, wie Gaby und Tarzan als Anhalter auftreten: Alle Männer wollen immer nur Gaby mitnehmen und fahren weiter, sobald sie Tarzan sehen.

Der Autor bringt erstmals folgende Weisheit in ein TKKG-Buch ein: „Zu viel Lob verdirbt den Charakter.“ Diese wird fortan gerne eingesetzt, wenn es um Belobigungen von Tarzan geht.

Lustig ist Tarzans sportlicher KGGW (Keine Gewalt gegen Weiber) Grundsatz: Er ist reichlich überrascht, als ihn ein Mädchen angreift und er sich wegen seiner Devise nicht wehren kann.

Die Darstellung von Zigeunern, Rockern und Landstreichern ist extrem stereotypisch angelegt. Alle bekannten Vorurteile werden aufgegriffen.

Tarzan selbst wird erst am Ende des Buches gewalttätig. Zuvor sind es ausschließlich die Bösewichte, wobei ein kleines Mädchen verletzt wird und sie leicht hätte sterben können. Ziemlich hart, aber dafür realistisch.

Es ist eine TKKG-Krankheit, die sich immer mehr manifestiert und hier in ihrer Reinform auftritt: Am Anfang findet alles in einem guten Tempo statt und auf den letzten 30 Seiten überschlagen sich die Ereignisse: Es wird hektisch, alles zusammengeführt und Tarzan wird zum Einzelkämpfer. Ehe Tarzan in diesem Fall alles alleine gelöst hat, verprügelt er eine Rockerbande. Dieser Gewaltausbruch hätte vermieden werden können. Vielleicht wird er bei einer Neufassung gestrichen. Ich hoffe es.

Bei der omnibus Neuauflage hat sich ein Fehler eingeschlichen. Auf Seite 82 steht Blauheim statt Blauhelm, wie noch bei Pelikan. Die Reihenfolge der TKKG-Bande auf dem Cover ist laut Seite 65 genau verkehrt: Tarzan ganz vorne, dann Gaby, Klößchen und Karl.
Als Kontinuitätsfehler ist Hausmeister Mandl zu nennen, der in diesem Buch zu Pandl wurde.

Fazit
Die Spannung des Buches entsteht durch die permanente Gefahr, in der die TKKG-Bande schwebt. Welche Gefahren alles drohen, erfährt der Leser in diversen kurzen Gangsterdialogen, die somit wesentlich zur Spannung beitragen. Auf den letzten 20 Seiten passiert leider viel zu viel und nur Tarzan ist dabei, denn er löst den Fall schlussendlich alleine.

Trotz einiger Schwächen unterhält dieses Abenteuer der vier Freunde aus der Großstadt in hohem Maße wegen des interessanten und außergewöhnlichen Settings sowie der ständigen realen Gefahr.

Score
90%
Verfasst am: 25.07.2011