Über einen bekannten Film hat Michael Mittermeier gesagt: "Er heißt 'Auf der Flucht' und nicht 'Gekriegt nach fünf Minuten'." Daran fühlt man sich erinnert, wenn man sieht, wie schnell der Scheunenbrand in diesem TKKG-Abenteuer aufgeklärt wird. Die Vier sind dabei, als Fanhauser seine Immobilie in Brand zu stecken versucht. Da aber ein TKKG-Hardcover um die 180 Seiten aufweist und auch dieser Band von üblicher Dicke ist, wird schnell klar, daß Fanhauser nicht der Feuerteufel sein kann, der über Monate Gebäude um Gebäude ansteckt. Die Geschichte entwickelt sich durchaus temporeich, ohne sich in unwesentlichen Dingen zu verlieren. Trotzdem kommen die Dialoge nicht zu kurz. Im Gegenteil: Sie sorgen für Witz und Unterhaltung. Der Autor behält seine übliche Methode bei, zwei Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Das Pfiffige hier ist allerdings, daß sie für lange Zeit nicht als solche zu erkennen sind. Daraus zieht die Geschichte ihren Reiz und ihre Spannung, denn nicht nur Fanhauser ist eine falsche Spur. Wie Fanhauser wird noch ein Brandstifter enttarnt, der ebenfalls nicht der Feuerteufel ist. Dann wird noch ein Gebrauchtwagenhändler von seinem Versicherungssachbearbeiter angeschwärzt - der wiederum Tarzan, Klößchen und Karl bei dem Gebrauchtwagenhändler anschwärzt. Hier entwickelt sich der einzige wirkliche Schwachpunkt des Bandes. Tarzan, Klößchen und Karl begeben sich auf den Fingerzeig des Versicherungsmenschen zum angeblich gefährdeten Wochenendhäuschen des Gebrauchtwagenhändlers, um dem Feuerteufel aufzulauern. Dieser wiederum erwartet drei jugendliche Feuerteufel. Der Zusammenstoß ist unvermeidlich und wird von einer der üblichen Ungeschicklichkeiten von Klößchen eingeleitet. Läßt sich die Sache noch gut an, enttäuscht die Auflösung, denn es wird wohl kaum möglich sein, daß jemand einer Person, vor der er gewarnt wurde, glaubt, wenn sie behauptet, kein Brandstifter zu sein. Hier knirscht die Sache und hätte überzeugender dargestellt werden müssen. Ansonsten entwickelt sich die Geschichte natürlich. Nahezu konsequent wird die Sicht von TKKG beibehalten, was dazu führt, daß der Leser kaum einen Wissensvorsprung hat. Die einzige Ausnahme ist die vorgenannte Situation, in der der Gebrauchtwagenhändler vor dem männlichen Teil von TKKG gewarnt wurde. Zwar begleitet der Leser kurz den wahren Feuerteufel bei einer seiner Taten, aber es deutet nichts auf seine Identität hin. Der Autor weicht hier in positiver Weise von seiner üblichen Technik ab, den Leser die Ganoven bei der Planung mithören zu lassen. Er erfährt die Wahrheit nicht früher als die Protagonisten. Das Finale wirkt dann aber leider etwas kraftlos. Es mag ein guter Einfall gewesen zu sein, den Feuerteufel in der Nähe seines Auftraggebers auffliegen zu lassen. Bedenkt man aber den "heißen" Anfang und das ständige Thema Brandstiftung, wäre es besser gewesen, TKKG den Feuerteufel bei der Begehung einer weiteren Tat überwältigen zu lassen. Fazit: Ein spannender Band, der vor die Aufklärung des Falles mehrere Sackgassen stellt und die Aufklärung bis zum Ende aufspart. Spannend, lebendig und witzig geschildert, bietet das Buch Lesevernügen von der ersten bis zur letzten Seite. Die kleineren Mängel fallen nicht wirklich ins Gewicht. |