Band 011: Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Band 011: Die Falschmünzer vom Mäuseweg
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Gebundenes Buch · 192 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj
Juli 2004
€ 7,50 [D] | € 7,80 [A] | CHF 13,90 (UVP)
978-3-570-15010-8
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95%

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Die drei letzten Rezensionen

Spaß und Spannung

Eine Rezension von Krabbentaucher

Wie kommt eine Jugendbande an ihre Fälle? Sie fährt Schlitten und anschließend mit der S-Bahn nach Hause. „Stefan Wolf“ schaffte es immer wieder, aus lebendig geschilderten Situationen heraus einen Jugendkrimi zu entwickeln, der es in sich hat. So auch hier.

Besagte Schlittenfahrt ist so angelegt, daß der Leser meint, er sei dabei. Und dabei bleibt es nicht, denn ständig fühlt sich der Leser in das Geschehen hineingezogen. Spannend, kurzweilig und immer wieder sehr humorvoll geht es zu in einem Abenteuer, das stellenweise sogar ausgesprochen gefährlich wird.

Das Geschehen ist nach bewährter Manier „gestrickt“, besteht also aus zwei Handlungsstränge, für sich die zwei Ganovenbanden verantwortlich zeichnen, und die irgendwann zusammengeführt werden. Die Art und Weise allerdings, wie das geschieht, wirkt etwas konstruiert: Die eine Ganovenbande, bislang in der Handtaschenumschichtung tätig, kommt auf die lustige Idee, einen Postboten zu überfallen und hernach die Post anderer Leute zu lesen. Dabei stößt sie auf die andere Ganovenbande, die titelgebend in Heimarbeit tätig ist. Schon bei Kontaktaufnahme per Telefon kommt man sich näher und plant gemeinsame Unternehmungen. Läuft so etwas wirklich so?

Natürlich ist jeder Krimi konstruiert. Die Konstruktion muß nur glaubwürdig sein. Bei der oben beschriebenen Kontaktaufnahme knirscht es in dieser Hinsicht etwas. An anderen Stellen ist die Sache besser gelöst, etwa dort, wo ein Mitschüler von TKKG ein Bündel Falschgeld findet und sich Tarzan anvertraut, wodurch wiederum eine letztlich erfolgreiche Ermittlung in Szene gesetzt wird. Das geht in Ordnung.

Ebenfalls in Ordnung gehen die Gangsterdialoge. Sie stören die Spannung überhaupt nicht. Vielmehr erhöhen sie sie noch, denn man sieht, wie das Unheil heraufbeschworen wird, und fragt sich, wie es TKKG und vor allem Tarzan schaffen, hier noch alles in Ordnung zu bringen.

Die Lösung des Falles gefällt. TKKG fliegt nichts zu, hier muß mühevoll ermittelt und kombiniert werden, wenn es auch einer dieser merkwürdigen Zufälle ist, daß Tarzan sein Sparbuch ausgerechnet bei der Bankfiliale führt, wo die vereinigten Ganovenbanden ihren großen Coup planen. Man ist zwar prinzipiell auf der richtigen Spur, kommt aber wiederholt zu spät. Diese Mißerfolge sind es, die die Geschichte realistisch machen und die etwas konstruierten Stellen ausgleichen.

Die lebendige Schreibe tut ein übrigens, ebenso der handlungsgeladene Plot, der in diesem Buch besonders unterhaltend ist. Da fallen kleinere Verarbeitungsmängel – etwa den Einsatz einer Diesellok auf einer unterirdischen Strecke oder das Sitzen hinter dem Steuerrad eines Motorrades – nicht weiter ins Gewicht.

Fazit: Wenn es darum geht, was Hauptaufgabe eines Jugendkrimis ist, die Unterhaltung und Spannung nämlich, ist die Sache mit 100 % zu bewerten. Witzig und spritzig entwickelt sich eine temporeiche Geschichte, die einerseits nicht simpel gestrickt, andererseits aber noch recht übersichtlich ist. Gewisse Konstruktionen, die hin und wieder die Geschichte vorantreiben und verhindern sollen, daß TKKG in eine Sackgasse gerät, führen allerdings zum Abzug.

Score
95%
Verfasst am: 13.07.2012