TKKG verbringen ihre Sommerferien in einem Camp an der Nordsee. Dort erleben sie in vier Wochen fünf Abenteuer. Was der Klappentext der Erstauflage behauptet ist übrigens falsch: Gaby ist nicht in Gefahr, das war im Original so. Da wurde der Klappentext anhand der Erstausgabe neu geschrieben, ohne auf die Anpassungen der Neufassung einzugehen. Zum zweiten Mal innerhalb von neun Bänden ist mir eine Namensänderung bei den Neufassungen aufgefallen: Aus Günther Berger wurde Igor, Petra Dinfrisch hieß früher Sylta Dinrich (interessanterweise wird im Buch Vermutung, dass sie Dinrich heißt), Will Thiessen heißt nun Hein Thiessen und der Landstreicher Palotza hat nun sogar einen Vornamen: Elmar. Den hartgesottenen Rocker Heiko Mehlsen gibt es nicht mehr. An seiner Stelle ist die Mopedfahrerin Madlen getreten. Margit trägt den Namen Hanna und ist nun statt einer Besucherin des Feriencamps eine Bewohnerin des Nordseeörtchens. Es sind sogar neue Figuren hinzugekommen: Dr. Frienhold und Dr. Heckenbart, der Betreuer Alfredo und eine Cora. Ein paar auffällige Unterschiede zu den fünf umgesetzten Kurzgeschichten der Erstausgabe: „Der Dieb“: Statt in einer Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg findet das Finale in einem alten Steinhaus statt. „Die Gespenster“: Der Landstreicher wird beim Finale nicht der Polizei übergeben – er wird milde behandelt. „Die Rocker“: Die Geschichte ist ganz anders. In der Erstausgabe werden TKKG von Rockern beinahe auf einer Radtour touchiert. Jetzt gibt es eine Caro, die fast vom Rad fällt, als die Möchtegernrocker mit frisierten Mopeds vorbeifahren. Sie nennen sich Höllenfeuer und in der Erstausgabe Höllenbrut. Die Szene mit den Mopedrockern ist komplett neu und das gesamte Abenteuer findet stark verändert in einem Kapitel statt. Gleich sind nur die Grundlagen Jugendtreff und Zweiradfahrer. „Rettung in letzter Sekunde“ / „Margin zeigt, was wie kann“: Es gibt eine Eifersuchtsszene zwischen Gaby und Tim, die gut ins Konzept passt. Auch bei den beiden läuft nicht alles perfekt. Die Beobachtung eines Verbrechers ist anders als im Original, da Tim mit seiner Freundin in einem Café sitzt. Am Ende ist nicht Gaby in Gefahr, sondern Klößchen. Hanne, die Margit aus diesem Jahrhundert, setzt sich für den Jungen intelligenter ein, nämlich ohne sich selbst schwer zu verletzen. Gerhard Schröders Covermotiv finde ich besonders schön. Es zeigt eine Szene, in der TKKG von einem BMW überholt werden, kurz bevor dieser durch eine große Wasserlache fährt. Fazit Herbert Friedmann hat anscheinend alles verändert, was ihm am Klischeebild von Rolf Kalmuczak nicht gefallen hat. Ein Landstreicher wird nicht der Polizei übergeben, sondern erhält eine zweite Chance und gliedert sich wieder in die Gesellschaft ein. Die Rockergeschichte ist vollkommen anders – weniger Gewalt, sehr kurz und der Kopf der Bande ist ein Mädchen. TKKG sind fast ständig zusammen, wobei sie sich in der Erstausgabe häufiger trennen. Die Beziehungsebene zwischen Männlein und Weiblein wird stärker ausgelebt. Das Leben im Ferienlager ist moderner. Anfangs wirkt alles noch ein wenig zusammengesetzt wie im Original, doch das gibt sich schnell. Die Geschichten sind nicht so gewalttätig und harsch wie bei Rolf Kalmuczak. Ich habe mich ebenso gut unterhalten gefühlt wie beim Original. Ich wüsste nicht, welchem Buch ich den Vorzug geben würde. Der größte Unterschiede ist neben den veränderten Geschichten, Namen und Hintergründe natürlich der unverwechselbare Schreibstil und die vielen weggefallenen Klischeebilder. |