Band 003: Das leere Grab im Moor

Band 003: Das leere Grab im Moor
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Gebundenes Buch · 160 Seiten · 12.2 x 18.8 cm
cbj AVANTI
09. November 2010
€ 7,99 [D] | € 8,30 [A] | CHF 14,50 (UVP)
978-3-570-17037-3
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70%

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Rezensionenübersicht

TKKG mit Macken

Eine Rezension von Hauke

Ein Flugzeug mit einer Schatzkiste ist über dem Soiner Moor explodiert. Alle suchen nun nach dem Schatz und den Piloten. Im Moor treffen TKKG auf schräge Typen und einen Wilddieb. Als Oskar entführt wird, spitzt sich die Situation zu.

Herbert Friedmann hat ausgehend von Rolf Kalmuczaks Erstausgabe die Geschichte neu geschrieben. Neben der Modernisierung hat er viele Sprüche geändert, deren Intentionen aber noch die gleichen wie im Original sind. Bei der Anpassung an die heutige Zeit fügte der Autor einen Spruch neuen Spruch ein, der einen Trabi zum Inhalt hat. An der Stelle frage ich mich, wie viele Kinder heutzutage wissen, was für ein Auto das gewesen ist. Warum Friedmann aus Klößchens Kannibalentraum einen mit Zauberern machte, verstehe ich nicht. Harry Potter ist doch inzwischen nicht mehr so aktuell, da hätten es eher Vampire sein sollen.

Die Dialoge sind neu verteilt und Erzählerinformationen in Dialoge eingeflossen. Besonders Gaby sagt viel Wichtiges und kombiniert mindestens so gut wie Tim. Allgemein achtet der Autor auf Kinderfreundlichkeit, was ein wenig an Zensur erinnert. Erwachsene geben sich nicht mehr derart grob wie in der Originalausgabe. Das Thema Alkohol wird anders behandelt und sexuelle Belästigung außen vor gelassen.

Bei jeder Neuausgabe rege ich mich sehr auf, wenn ein Mitglied vom Team TKKG den Stinkefinger zeigt. In diesem Band tut dies besonders häufig Gaby. Sowohl zu Polizisten als auch zu ihren Freunden. Ich sehe in dem Verhalten keine Verbesserung und das Gegenteil einer Vorbildfunktion. Derartige Unsitten sollten weggelassen werden, unabhängig davon, ob Kinder sie in der Realität praktizieren. Diese Serie versucht nicht, die Gossensprache und -gebärden der Konfliktparteien TKKGs wiederzugeben und daher sollte sich TKKG ebenfalls anständiger benehmen.

Positiv wiederum sind die vielen Erklärungen, die teilweise neu sind. Der Leser erfährt, woher ein vermeintlicher Obdachloser ein Auto hat oder woher Seile zum Fesseln stammen. In der Erstausgabe wird das nicht geklärt. Zusätzlich kombinieren TKKG gemeinsam in der Mitte des Buches und kommen so auf die richtige Lösung. So aufbereitet ist jedem alles sofort klar. Etwas Denkarbeit wird gegenüber dem Original abgenommen.

Gerhard Schröders Covermotiv hat mir sehr gut gefallen. Es scheint nur eine kleine Bombe gewesen zu sein, denn das Flugzeug hat von ihr selbst keinen Schaden genommen, vielmehr von einer Bruchlandung. Die gezeigte Szene gibt es nicht im Buch. Am Ende fragt Klößchen, ob sie sich die Unglücksstelle mit polizeilicher Erlaubnis ansehen dürfen. Vielleicht ist dies die Darstellung dessen.

Die Darstellung von Max Stulla passt nicht zur Beschreibung. Er soll einen Dreitagebart haben, doch abgebildet ist ein Vollbart. Die Illustration mit dem Kiosk sieht aus, als ob die Szene mit dem Verkauf von Alkohol an Jugendliche erst später rausfiel und Gerhard Schröder diese zunächst noch umgesetzt hat. Ich bin mit der Illustration dieses Buches zufrieden – von dem zu kindlichen Aussehen TKKGs abgesehen.

Fazit
Der Vorteil der Neuausgabe ist vor allem die Kürze. Der typische Schreibstil von Rolf Kalmuczak fehlt natürlich, dafür beschäftigt das Buch nicht mehr so lange. Es kann nun ebenso zwischendurch gelesen, wie das Hörspiel gehört werden kann. Außerdem bleibt nichts ungeklärt und die Informationen werden in der richtigen Reihenfolge geliefert, sodass ein Zurückbesinnen unnötig ist.
Der Fall ist unterhaltsam und schlüssig, TKKGs Verhalten jedoch bisweilen unschön. Ihre neuen Standardsprüche werden mir zu häufig verwendet und Klößchens „ganz easy“ sowie Tims „Bingo!“ auch immer wieder unpassend. Das Ergebnis ist ein gutes Buch.

Score
70%
Verfasst am: 30.12.2010