Sammelband 02: Alarm! Klößchen ist verschwunden • Terror aus dem Pulverfass • Die Falle am Fuchsbach

Sammelband 02: Alarm! Klößchen ist verschwunden • Terror aus dem Pulverfass • Die Falle am Fuchsbach
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Gebundenes Buch, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
cbj
2. Auflage 2004
€ 6,50 [D] | € 6,70 [A] | CHF 12,50 (UVP)
978-3-570-15102-0
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Leseprobe

Illustration von Seite 36.
»Wir sind die Profis von morgen.«

Klößchen kaute noch, als er durch den Flur schlurfte.
Tim stand vor der Telefonzelle BESENKAMMER,
hatte die Tür einen Spalt geöffnet und den Fuß halb
hineingeschoben, damit sie offen blieb.
Es war kurz nach dem Mittagessen im Hauptgebäude
der Internatsschule. Allen Schülergesichtern sah man die
Sättigung an. Sogar die Pauker wirkten zufrieden.
»Kann noch ’ne Weile dauern, wie?«, meinte Klößchen.
Tim nickte. Er erwartete einen Anruf seiner Mutter aus
der fernen Heimatstadt, freute sich darauf – einerseits –
und saß andererseits wie auf Kohlen.
»Du kannst ja schon loszischen«, sagte er zu seinem dicken
Freund. »Entweder ich hole dich ein oder du bist vor
mir da. Nicht dass Gaby und Karl vor verschlossener Villa
stehen.«
Gemeint war die Villa Sauerlich, Klößchens Zuhause.
Sie steht bekanntlich an der Eichen-Allee, die wiederum
zu den feinsten und grünsten Gegenden der nahen Großstadt
gehört.
Klößchen ist zwar Internatsschüler – weil ihn daheim
die Langeweile anödet –, aber sein Zuhause nur einen Katzensprung
entfernt.
»Von Loszischen«, erklärte er bestimmt, »kann keine
Rede sein. Ich lasse es langsam angehen. Habe nämlich,
glaube ich, vom Freitags-Fisch drei Gräten verschluckt.
Die könnten sich quer legen, wenn ich jetzt hetze.Ansonsten
hast du recht. Ich mache den Abflug. Damit ich die total
tote Hose zu Hause ein bisschen belebe. Zurzeit ist dort
niemand. Also bis gleich.«
Er kratzte sich unter der linken Achsel und schob ab
zum Ausgang.
Tim zog den Fuß zurück, klemmte zur Abwechslung
zwei Finger in den Türspalt und wartete auf das Läuten des
Telefons. Aber vorerst blieb es stumm.
Für die nächsten drei Nächte würde er wieder mal Gast
sein bei Sauerlichs. Genau genommen nur für zweieinviertel
Nächte, denn die TKKG-Bande plante etwas Außergewöhnliches.
Es war Gabys Idee und die Jungs hatten sie mit
Begeisterung aufgegriffen.
Denn eines stand fest: Keine Jahreszeit eignet sich besser
für eine Nachtwanderung als der frühe Herbst – sofern
die Stunden zwischen Abend und Morgengrauen nicht
vom Nebel versaut sind, sondern sternenklar, mondhell
und trocken.
Eine Nachtwanderung! Und damit kein EvD (Erzieher
vom Dienst) dazwischennörgelte, zogen Klößchen und
Tim um: von der Internatsbude ADLERNEST in die
Millionärsvilla Sauerlich.
Gabys und Karls Eltern hatten ihre Zustimmung für die
nächtliche Latscherei schon gegeben; und heute Abend –
spätestens um 22 Uhr – sollte es losgehen.
Mutti, ruf an!, dachte Tim. Ich muss weg. Unsinn! Was
denke ich! Lass dir Zeit, Mutti! Bist sicherlich noch mitten
im Job. Und dass ich mit dir spreche, ist sowieso wichtiger
als Freizeit-Nutzung.
Er nahm die Finger aus dem Türspalt und bemühte wieder
den Turnschuhfuß.