Um es gleich vorneweg zu schreiben: Man muss die 70% relativ zu dem sehen, was man in der post-Stefan-Wolf-Ära zu hören bekommen hat und vielleicht sogar zu anderen Folgen jenseits der 100. Und da schneidet Fall 180 gar nicht mal schlecht ab, oder, genauer gesagt, kann auf einem für TKKG verhältnismäßig guten Niveau unterhalten. Sicherlich sind zu keinem Zeitpunkt die Darstellungen der 'Millioenstadt in Panik' in irgendeiner Weise realistisch. Das hat in Lerchenau bei den 'Klauen des Tiger' vielleicht noch geklappt. Aber die ersten gut 20 Minuten der - wie immer - etwas zu langen Folge lassen sich gut mit den Tierbefreiungen füllen und es wird ein Fall langsam aufgebaut, bei dem nicht sofort klar ist, worum es denn nun 40 Minuten gehen wird. Ich hatte ja schon beim 'Wolf-Fall' (177) auf Scotland Yard's City-Uhu verwiesen der in Sachen 'Zoo' und 'Tierbefreiungen' bereits Ende der 80er Jahre Maßstäbe gesetzt hat. Aber dann setzen Ermittlungen ein - mit Orts- und Verdächtigenwechsel, mit Fahrrad und mit einem Karl der mit seinem neuen Handy maßgeblich zur Lösung beiträgt. Und auch Klößchen und Gaby dürfen miträtseln und Oskar ist endlich auch mal ein bisschen im Weg ;)! Auch wenn es unrealistisch ist, dass es im Zoo offenbar keine Videoüberwachung gibt und die Einbeziehung der 'Öko-Bauern' etwas bemüht wirkt, muss ich ehrlich sagen, dass ich schon viel, sehr viel Schlimmeres in den letzten 10-20 Jahren bei TKKG gehört habe. Als Kinder- und Jugendhörspiel geht das voll in Ordnung und der Tierschutz wird nicht zu dick mit der Brechstange aufgetragen. Mit Eckart Dux und Peter Weis hat man gute Gastsprecher mit an Bord und die tragen natürlich auch zum positiven Gesamteindruck bei. Die spannende Frage für Fans bleibt aber erstmal unbeantwortet, wer denn die Nachfolge von Kommissar Glockner antreten wird. 'Papi' wird zwar erwähnt, hat aber in dieser Folge keinen Sprechereinsatz. Die Folge werde ich sicherlich noch mehrmals anhören – ein echter Ritterschlag für eine moderne Folge... |