Mit dem Jubiläum zur 175. Folge scheint TKKG noch immer nicht die Puste auszugehen. Und so steuert man wohl fleißig auf die 200 zu. Allen Kritikern zum Trotz. Das letzte Abenteuer stand ja ganz im Zeichen eines alten Klassikers. Diesmal sieht es so aus, als ob man sich eher modernen Themen widmet. Castingshows beherrschen die TV-Landschaft und so war es eigentlich fast nur eine Frage der Zeit, bis das mal in einer der diversen Jugenddetektivserien aufgegriffen würde. Bei den „drei !!!“ ist das schon längst geschehen. Nun ist also auch TKKG an der Reihe. In der Millionenstadt werden verschiedene Jugendliche für eine neue Castingshow angeworben: Try Hard – Kids ohne Gnade. Eine Show, die zunächst der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt. Was die Jugendlichen scheinbar nicht sonderlich misstrauisch macht, lässt TKKG dagegen besorgt aufhorchen, als sie davon erfahren. Denn das nicht einmal die Eltern ihr schriftliches Einverständnis geben müssen, ist doch höchst eigenartig. Und so schleicht sich Tim in die Show ein, um herauszufinden, was da vor sich geht … Der Titel der Show ist nicht der einzige merkwürdig klingende Name innerhalb dieser Folge. Das ist aber etwas, das es bei TKKG schon von Beginn an gab und die Serie in gewisser Weise auch mitgeprägt hat, sodass man dies eigentlich kaum sonderlich kritisieren kann. Störender empfand ich da schon eher gewisse Einwürfe, die allzu sehr nach erhobenem Zeigefinger klingen und als solche einfach zu holzhammermäßig und plakativ eingeflochten werden – selbst wenn die Intention edel sein mag. Aber kehren wir von den Details mal wieder zur Geschichte selbst zurück. Die ist entgegen der anfänglichen Befürchtungen nach der ersten Szene, die in mir so ziemlich die schlimmsten Erwartungen überhaupt hervorgerufen hat, gar nicht mal so schlecht. Ja, das Ganze mag durchaus etwas weit hergeholt sein – aber auch das ist nichts, was man nicht irgendwie als typisch TKKG bezeichnen könnte. Entscheidender ist meines Erachtens der Unterhaltungswert – und der ist hier über weite Strecken gegeben. Dazu gibt es innerhalb des Handlungsverlaufs genug Abwechslung und gerade mit den nächtlichen Einbrüchen auch Szenen, die endlich mal wieder mehr als nur ellenlanges Gelaber zu bieten haben. Alles in allem muss man zwar trotzdem sagen, dass die Bearbeitung ruhig nochmals etwas knackiger hätte sein dürfen. Der Weg, den man diesbezüglich hier geht, ist aber nicht ganz verkehrt. Man darf halt letztlich nicht zu viel erwarten – und wenn man das nicht tut, erweist sich die Folge trotz so einiger Macken als insgesamt recht ordentlich. Sogar die Musikuntermalung, die ja sonst in letzter Zeit gerne mal recht beliebig ausfiel, scheint hier eine etwas klarere Linie gefunden zu haben. Allerdings sind die eingestreuten Klänge allesamt eher aus der Neuzeit der Serie entsprungen. Was ich wirklich vermisse sind die so vertrauten Stücke aus vergangenen Tagen – und nein, damit sind keineswegs die Bohn-Stücke gemeint, die man ja nun einmal nicht mehr einsetzen kann. Auch abseits davon gäbe es nun wirklich genug stimmige Klänge, die man einfach mit TKKG verbindet und gerne mal wieder bringen könnte. Die Folge gewinnt zweifellos durch die Besetzung der Jugendlichen Castingteilnehmer mit guten Nachwuchstalenten – viele kennt man z. B. aus der Reihe „Die Teufelskicker“. Das verleiht dem Ganzen sofort mehr Authentizität und macht Spaß. Auch die erwachsenen Nebenrollen sind recht gut besetzt, zwar etwas klischeehaft angelegt, aber doch erträglich. Da gab es in der Seriengeschichte schon weitaus Schlimmeres. Leider wohl einen der letzten Auftritte dürfte Edgar Bessen hier als Kommissar Glockner gehabt haben – wenn es nicht gar bereits der letzte war. Ob man nach dem Tod des Sprechers diese Rolle zukünftig ganz weglässt, Wolfgang Draeger wieder reanimiert oder gar einen ganz neuen Sprecher findet, wird sich zeigen. Fazit Ein Hörspiel, von dem ich nach der ersten Szene das schlimmste befürchtet habe, das dann aber eigentlich noch recht solide ausfällt – zumindest für TKKG-Verhältnisse. Die Umsetzung ist im Großen und Ganzen ordentlich. Nicht die beste Folge der Neuzeit, aber bei Weitem auch nicht die schlechteste. |