Folge 174: Doppelgänger auf der Rennbahn

Folge 174: Doppelgänger auf der Rennbahn
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
23. September 2011
886979032743 (MC) / 886979032729 (CD)
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66%

Insgesamt sind 3 Rezensionen des TKKG-Site.de - Teams verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 66%.

Rezensionenübersicht

Köpfchen statt Gewalt

Eine Rezension von Hauke

Der Klappentext von André Minnigers neuestem TKKG-Hörspiel erinnert stark an „Wer raubte das Millionenpferd?“. Die Geschichte verläuft letzten Endes anders, als die 33. Hörspielfolge. Sehr ähnlich ist jedoch der Humor. Der kann als regelrecht „serientypisch“ bezeichnet werden, was als Kompliment zu verstehen ist. Selbst die Gespräche zwischen TKKG sind immer unterhaltsam. Minninger legt viel Wert auf die Einteilung: Wer bei TKKG für was zuständig ist und welche Sprüche zu wem passen. (Wobei Klößchen zur Abwechslung einen Wissensvorsprung gegenüber dem „Häuptling“, Tim, hat.) Ganz im Sinne des Originalautors Rolf Kalmuczak, mit diversen gewollten Abweichungen zum Originalkonzept (vgl. Klößchen), die frischen Wind in die Serie bringen. Gleiches gilt für den Sprachgebrauch. Der ist zwar in Relation gemäßigt, geht aber in die gleiche Richtung: Die Bösen hauen unsympathische Sprüche raus und Tim entgegnet entsprechend, jedoch gewaltlos. Tims Vorgehen hat sich geändert: Statt mit Gewalt und Lauschaktionen werden nun Fallen mit Köpfchen gestellt. Lobenswert!
Dieses Hörspiel spielt vor Weihnachten, bei Schnee. Es ist inzwischen normal, ein Hörspielrelease vor Weihnachten zu haben, das auch in der kalten Jahreszeit spielt. Oftmals mit Weihnachtsmusik. Zum Glück fällt dieser Part in dieser Folge kurz aus, denn für meinen Geschmack hat sich das musikalische Thema in den letzten Jahren zu oft ergeben.
Mit diesem Hörspiel wird ansatzweise berichtet, wie die Protagonistin der im November 2011 erscheinenden Hörspielserie „Kati und Azuro“ zu ihrem Pferdehof kommen. Wer mehr erfahren möchte, kann dies mithilfe eines YouTube-Videos, das ein Gespräch zwischen Gaby und Kati wiedergibt.

Die TKKG-Sprecher sind auf einem gewohnt hohen Niveau. Gleiches gilt für die vielen Gastsprecher. Regina Lemnitz ist zum ersten Mal in einem TKKG-Hörspiel zu hören. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ihre Rolle ist nicht so kauzig wie zum Beispiel viele ihrer Synchronrollen als Whoopi Goldberg oder in anderen Hörspielen. Dies beweist ihre Wandlungsfähigkeit. Henry König ist wieder einmal als Hermann Sauerlich zu hören und Edgar Bessen als Kommissar Glockner. Es immer wieder schön, wenn es klappt, die gleichen Rollen mit denselben Sprechern zu besetzen.

Musikalisch zeigt sich EUROPA von seiner besten Seite. Das Niveau ist sehr hoch, ohne irgendwelche Aussetzer. Besonders darf sich der langjährige Fan über viele altbekannte Titel freuen.
Von den Geräuschen bin ich ebenfalls ganz angetan. Es gibt keine Patzer à la „Hai-Alarm im Aquapark“. Insgesamt entsteht dadurch eine stimmige Atmosphäre.

Das Cover zeigt eine Schlüsselszene des Hörspiels. Die unmittelbar hinter dem Pferdeanhänger stehende Person verfügt über eine Eigenschaft, die ich bei einem Hörspiel (mit Ausnahme der Persiflage „Die Ferienbande“) noch nicht gehört habe: Sie kann nicht sprechen. Dieser Umstand wird zusammen mit dem zu sehenden Geschehen sehr wichtig.

Fazit
Das Hörspiel hat Ähnlichkeiten mit der 33. Hörspielfolge „Wer raubte das Millionenpferd?“ – durchweg positive. André Minninger setzt ebenfalls sehr auf Kontinuität. Beispielsweise wird die unbeliebte Lehrerin Frau Klamm erwähnt, als TKKG im Internat sind. Jeder von TKKG hat was zu sagen und leistet seinen Beitrag. Die Musik- und Geräuschkulisse passt stets und die Sprecher leisten hervorragende Arbeit. Anzumerken bleibt noch das Cross-over: Die Protagonistin der Hörspielserie „Kati und Azuro“ hat ihren ersten Auftritt. Achso: Etwas kürzer hätte dieses Hörspiel ebenfalls ausfallen können. Wie fast alle der letzten Jahre …

Score
90%
Verfasst am: 25.09.2011