Folge 173: Die Skelettbande

Folge 173: Die Skelettbande
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
15. April 2011
886978473141 (MC) / 0886978473127 (CD)
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60%

Insgesamt sind 4 Mitgliedrezensionen verfügbar. Die Durchschnittsbewertung beträgt 60%.

Die drei letzten Rezensionen

Im Schatten des Vorgängers

Eine Rezension von JMC

Mitten in der Nacht wird in der Vierstein-Villa eingebrochen. Der Ganove entwischt den TKKGs, die zu diesem Zeitpunkt bei Karl übernachten. Doch das ist erst der Anfang einer mysteriösen Einbruchsserie. Schnell kommen sie auf die Spur eines dubiosen Bestsellerautors. Mit allen Mitteln versuchen sie, mehr Informationen zu erlangen. Selbst wenn Klößchen dafür einen Hip-Hop-Kurs besuchen muss. Und am Ende kommt es dann doch ganz anders, als gedacht.

Während das Gros der Fans bis vor ein paar Folgen über jeden Lichtschimmer im TKKG-Dunkel erfreut waren, so waren die Erwartungen nach der Knaller-Folge 172, der "Moorleiche", doch ziemlich hoch. Im Gegensatz zum Buch erschienen die beiden Folgen in umgedrehter Reihenfolge.

Es war schon zu erwarten, dass André Kussmaul nicht an die Vorgängerfolger heranlangen kann. Trotzdem hat er bisher immer gute Folgen abgeliefert. So auch diesmal. Vor allem die Auflösung ist äußerst fragwürdig, zu seiner Verteidigung sei aber gesagt, dass sie auch gleichzeitig äußerst unvorhersehbar daher kam. Besonders gelungen an diesem Fall finde ich allerdings die Ermittlungsmethoden. Im Buch sind diese noch etwas ausführlicher dargestellt, doch auch im Hörspiel kommen sie nicht zu kurz. So etwas hat lange Zeit bei TKKG gefehlt: TKKG versuchen, mehr aus einem Mitschüler herauszubekommen. Doch das geht nur, wenn sie sich in seine Fußballmannschaft einklinken. Gaby und Klößchen müssen auf Hip-Hop ausweichen, um nicht im Jugendclub aufzufliegen.

Die Beziehungsprobleme, die laut eigener Aussagen nicht nur bei Karls Eltern der Fall sind, hinterlassen einen blöden Nachgeschmack bei mir. So etwas gehört nicht in einen Kinderkrimi. Auch wenn es hier als Ausgangslage für den Fall vonnöten war, sollte es ein einmaliger Ausrutscher bleiben.

Auch mehrere brenzlige Situationen sind dynamisch dargestellt. Durch die Masse an einzelnen Szenen, die im Buch vorhanden sind - welches Grundlage für dieses Hörspiel war und das von André Minninger, der sonst selbst als Autor tätig ist, umgeschrieben wurde -, gelingt es im Hörspiel, nie "Stillstand" zu fahren. Kürzungen werden bei der Umsetzung vom einen ins andere Medium immer notwendig sein. Hier waren sie von Vorteil. Denn Minninger schafft es gut, wichtige Szenen zu erhalten und die Ermittlungsarbeit zu sortieren. Dadurch wird sie besser nachvollziehbar und - noch viel wichtiger - es entsteht Spannung. Das Fehlen dieser war der große Schwachpunkt der Vorlage. Mit einer Laufzeit von knapp 60 Minuten ist die CD / MC gut gefüllt und liefert nettes Hörvergnügen.

Unglaubliche achtundzwanzig Sprecher versammeln sich in dieser Folge. Okay, der Anschein trügt etwas. Die Viersteins haben sehr wenig Text, viele "Skelette" sind mit einer Kinderstimme für die Vergangenheitsszenen und einer Erwachsenenstimme für das Jetzt ausgestattet wurden. Insgesamt liefert aber das gesamte Ensemble eine ordentliche Leistung ab, auch die Hauptsprecher wissen zu überzeugen. Besonders hervorheben möchte ich hierbei nochmal die Arbeit der teilweise sehr jungen Sprecher, die sehr routiniert rüberkommen. Es wäre schön, wenn der ein oder andere von denen in nächster Zeit noch öfters hinter dem Mikrofon stehen dürfte.

Während auf dem Buchcover die Skelette TKKG überraschen, ist es auf dem Hörspiel anders herum. Denn es wurde eine andere, frühere Szene gewählt. Das sehr lilalastige Motiv gefällt mir gut, nur von der Bildkomposition kommt es ziemlich ungelenkt daher. Für einen Comickünstler wie Isidre Mones eher ungewöhnlich und sollte daher auch nicht wieder passieren. Fans der Serie dürften hier erstmals die Vierstein-Villa von innen sehen, insofern sicherlich kein uninteressantes Motiv.

Fazit
André Minninger überzeugt voll und ganz in seiner Inszenierung der neusten André-Kussmaul-Folge. Im Gegensatz zum Buch wird ein kontinuierlich steigendender Spannungsbogen aufgebaut und viele Szenen sind witzig und aufregend. Diese und die vorhergehende Episode sind völlig verschieden und trotzdem beide gut, denn sie heben sich vom gewohnten TKKG-Mittelmaß ab. Es geht aufwärts mit TKKG!

Score
80%
Verfasst am: 21.04.2011