„Das lebende Gemälde“ – so lautete auch der Titel einer ursprünglich für die Reihe „Die Dr3i“ angekündigten Hörspielfolge. Da André Minninger auch dafür Geschichten beisteuerte, liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei der nun erschienenen TKKG-Episode um ein und dieselbe Geschichte handelt und Minninger das ganze kurzerhand auf TKKG-Verhältnisse umgeschrieben hat, was ja nicht allzu viel Aufwand bedeutet. In der Tat kann man an vielen Stellen erahnen, dass die Umstände eigentlich für die drei Detektive aus Rocky Beach konzipiert waren. Klößchen erhält einen Hilferuf aus dem Altenheim. Martha Mühlstein berichtet von einem Gemälde, das sich scheinbar immer wieder verändert. Nur ein Hirngespinst einer alten Frau, die langsam der Demenz zum Opfer fällt oder doch ein teuflischer Plan eines unbekannten Gegenspielers? Eigentlich kann sich diese Vorgeschichte ja nur positiv auswirken, wenn man die Qualität so mancher TKKG-Geschichte der Neuzeit mit der „Die Dr3i“ vergleicht. Und in der Tat. Inhaltlich vermag der Plot zu überzeugen. Das ganze erinnert von den Ideen her ein wenig an Minningers „Stimmen aus dem Nichts“, wenngleich es hier doch eine ganze Spur harmloser zugeht. Während die Stimmen aus dem Nichts vielmehr die Züge eines Psychothrillers tragen, ist das ganze hier nur ein etwas spannenderer Nachmittag im Altersheim. Die Story ist überzeugend erdacht, allerdings ist die Art, wie diese erzählt wird, doch etwas arg ruhig und gediegen, ja anfangs sogar fast schon arg zögerlich. Zwar fängt man so die ganz eigene Atmosphäre des begrenzten Schauplatzes gut ein, sorgt aber andererseits nicht gerade für sonderlich viel Spannung. Eine insgesamt etwas straffere Erzählweise hätte dem Ganzen nur gut getan. Das ist leider nach wie vor ein Problem, an dem viele neue TKKG-Abenteuer kranken – sei es vor oder nach der Stefan Wolf-Ära. Viel gewinnt dieses Hörspiel durch den feinen Sprechercast. Luise Lunow und Gisela Fritsch sind ein tolles Duo. Auf der anderen Seite kommen aber kurz auch junge Stimmen zum Einsatz (Florentine Draeger und Lea Sprick). Die Gelegenheit dazu bietet sich durch Rückblicke in die Vergangenheit. Auf Seiten TKKGs wird der Hauptpart von Sascha Draeger bestritten, der ohne Affektiertheiten die Rolle trotz seines fortgeschrittenen Alters gut rüberbringt. Insbesondere Niki Nowotny und Rhea Harder spielen aber praktisch keine Rolle. Die Musikuntermalung ist erstmals nach längerer Zeit wieder auf einem Niveau, das ich als stimmig bezeichnen möchte. Die Untermalung passt atmosphärisch zur vorliegenden Geschichte, was doch eine Wohltat für die Ohren ist, wenn man sich den bisweilen wüsten Mix anderer TKKG-Hörspiele ins Ohr ruft. Fazit Alles in allem ein solides Hörspiel. Einer guten Geschichte steht eine für meinen Geschmack etwas zu ruhig bis träge Inszenierung gegenüber. Da hätte man mit einer etwas strafferen Erzählweise zweifellos noch einiges mehr herausholen können. |