Story Zu Beginn der Story nimmt Kommissar Glockner Martina Habicht wegen Scheckbetruges fest, was quasi die Vorgeschichte für das eigentliche TKKG-Abenteuer darstellt. Dass er dabei nicht alleine sondern zusammen mit seinem Kollegen Ettel im Hause Habicht auftaucht, war für mich ein erstes kleines Highlight; schade nur, dass Ettel hier keinen Text hat, da hätte er sich ruhig auch noch ein „Guten Tag“ rausquetschen können. Anschließend geht die Geschichte richtig los. TKK kommen am ersten Advent in die Wohnung der Glockners, wo sie zum Kaffee eingeladen sind. Sie bringen auch die Adventskerzen mit, die sie am Stand von Frau Frosti abgeholt haben. Ebenso unnötig wie der lächerliche Name dieser Verkäuferin ist Karls Ausspruch „Eine meiner leichtesten Übungen“, nachdem er zum Anbringen der Kerzen aufgefordert wurde. Im Anschluss geht es jedoch steil bergauf: die Adventskerze explodiert, alle sind geschockt. Der Täter ruft an, fordert die Freilassung von – Martina Habicht. Sollte sie nicht bis zum 24. Dezember auf freiem Fuß sein, würde Glockner und seiner Familie Grausames zustoßen. Warum? Sie hat nur noch drei Monate abzusitzen… In welcher Beziehung steht der Täter zu Frau Habicht…? TKKG ermitteln nun auf dem Weihnachtsmarkt bei Frau Frosti. Dadurch wird ihnen zwar klar, wie die Sprengstoff-Kerze in die Glockner-Wohnung gelangen konnte – doch wer dahinter steckt, ist völlig unklar. Das ist schön, denn viel zu oft war den Vieren schon sehr früh klar, wer der Täter ist oder zumindest wer der Täter sein könnte… Am zweiten Advent explodiert Glockners Auto. Wieder ruft der Täter an, doch eine Spur gibt es nach wie vor nicht. Kommissar Glockner entschließt sich, Martina Habicht im Gefängnis zu besuchen, wobei ihn Tim begleitet. Doch der Besuch bringt nichts ein, Martina Habicht hat keinen Verdacht – und bleibt damit selbst verdächtig, die Spannung somit hoch. Der dritte Streich des Täters bringt Glockners Gartenlaube zum Explodieren. Einigermaßen seltsam, nachdem Gaby noch in Folge 79 bedauerte, dass ihre „Stadtwohnung […] leider keinen Garten“ habe; von einem Glockner’schen Umzug habe ich eigentlich nichts mitbekommen. Nach dem Anschlag geht abermals ein Anruf bei den Glockners ein. Doch nicht der Erwartete meldet sich, sondern Martina Habicht. Sie hätte nun einen Verdacht und bittet den Kommissar in den Knast. Dann legt sie sofort auf. Durch dieses Verhalten kommt man irgendwie nicht umhin, sie weiterhin für verdächtig zu halten… Emil Glockner und Tim brechen also abermals ins Gefängnis auf, um sich dort mit Martina Habicht sowie deren Tochter Yvonne zu treffen; letztere hatte den entscheidenden Verdacht: Martina wird seit einiger Zeit von einem liebeskranken Stalker verfolgt, der sich Kurt nennt; er könnte dahinter stecken. Was dem Hörer bereits in der ersten Szene, der Festnahme, aufgefallen ist, bemerkt nun auch Tim: die Stimmen der beiden Frauen sind sich unglaublich ähnlich. Darauf beruht nun der Plan des TKKG-Häuptlings: Yvonne soll statt Martina den erwarteten Anruf des Stalkers entgegen nehmen und ihn anschließend in die Hände der Polizei liefern. Diese Idee wird zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht verraten, sodass der Hörer weiterhin miträtseln kann. „Kurt“ ruft nun also bei den Habichts an, der Anruf wird von „Frau Habicht“ (so der Erzähler, der damit Tims Plan ebenfalls nicht verrät) entgegengenommen. Und siehe da: Kurts Stimme passt zu dem Menschen, der Glockner erpresste. Das Telefon wird natürlich abgehört – aber darauf kommt der Stalker auch. Er hat also ein Handy bereitgelegt. Und hier haben wir es mit dem ersten Storyfehler zu tun: Durch ein an Frau Habichts Gürtel angebrachtes leistungsstarkes Mikrophon kann zwar abgehört werden, was Frau Habicht ins Telefon spricht, jedoch wohl kaum, was der Anrufer zu sagen hat. TKKG und Glockner können jedoch das ganze Gespräch hören. Anders würde die Story auch nicht weitergehen, denn jetzt spricht der Stalker mit unverstellter Stimme – und wird so überführt. TKKG erkennen die Stimme, auch ich und wohl viele andere aufmerksame Hörer haben sie erkannt: es ist die Stimme von Klaus Dähn von der Spurensicherung, der nach dem ersten Anschlag in Glockners Wohnung war, um die Kerzenreste abzutransportieren. Dähn und Habicht vereinbaren ein Treffen auf dem Weihnachtsmarkt – wobei sich leider ein weiterer Fehler einschleicht: TKKG gehen dort verkleidet hin, um von Dähn nicht erkannt zu werden, der sich dann wohl kaum zeigen würde. Als Dähn jedoch gestellt ist, zeigen sich Willi und Gaby überrascht über den Täter… Dass Emil Glockner dort, obwohl der Stalker die ganze Zeit über observiert, ohne Verkleidung auftreten kann, ist ebenfalls etwas fragwürdig. Der Fall nimmt somit ein überraschendes Ende, zumal es einen Täter aus Polizeikreisen, wie Klaus „Kurt“ Dähn einer ist, dann doch selten gibt – spontan fällt mir bei TKKG keiner ein. Sprecher
Die Sprecher sind allesamt überzeugend, die Hauptsprecher sind gut in Form; Klößchen ist, was er früher auch war: witzig. Vor allem an Stellen, wo er Schutzengel isst oder Tannenzapfen staunt. Edgar Bessen hat mir auch wirklich sehr gut gefallen: „Oh je, morgen hab ich Frühdienst!“ Als ich Renate Pichler als Margot Glockner gehört habe, war ich etwas enttäuscht, jedoch nicht aufgrund ihrer einwandfreien Sprecherleistung, sondern weil mir Hildegard Krekel in dieser Rolle einfach besser gefällt. Herausragend ist natürlich die stimmliche Ähnlichkeit von Ingrid Andree (Martina Habicht) und Susanne Lothar (Yvonne Habicht), wobei mir Lothar als Einzelsprecherin besser gefällt. Sehr überzeugt hat mich auch Ingeborg Christiansen als Frau Frosti. Heikedine Körting herself hat als Wärterin einen kurzen Gastauftritt, und auch André Minninger als Ettel kommt am Ende der Story doch noch zu Wort. Das hat er sich aber auch verdient: wer so ein tolles Buch schreibt, darf sich auch selbst eine kleine Rolle einbauen. Auch wenn Minninger als Sprecher wirklich kein Mega-Talent ist. Musik, Effekte, Stimmung, Sonstiges
Die Musik ist TKKG-typisch gut und weihnachtlich passend. Auch die Effekte haben mich weitestgehend überzeugt, lediglich die beiden Geisterbahngeräusche beim Auftauchen Klaus Dähns am Ende der Story fand ich etwas befremdlich. Richtige Weihnachtsstimmung kommt bei mir trotz tanzender Schneeflocken irgendwie nicht auf, was jedoch gut daran liegen kann, dass ich mich bei diesem gelungenen Hörspiel voll und ganz auf die Story konzentriert habe. Außerdem stelle ich die Existenz roter Bienenwachskerzen an dieser Stelle infrage. Das Cover – das erste mit Computergrafik – ist gelungen, auch wenn dort keine Stühle für die Glockners stehen, der Klappentext passt zur Folge. Fazit
Eine wohlüberlegte Geschichte, bei der alle Beteiligten lange Zeit im Dunkeln tappen. Statt in anderen Folgen anzutreffender Gangsterdialoge, die alles vor- und die komplette Spannung wegnehmen, wird in dieser Folge sogar der von Tim geschmiedete Plan geheim gehalten, sodass der Hörer weiterrätseln kann. Leider schleichen sich am Ende die oben genannten kleinen Logikfehler ein, die das Hörspiel an einer noch besseren Bewertung scheitern lassen. Ich gebe 85%, was in meinem Bewertungsschema einer knappen 1 und fünf von fünf Sternen entspricht. |