Story Schon der sehr eigenartige Titel dieser Folge sorgte bei mir für erste Fragezeichen auf der Stirn. Allerdings schreckte er mich auch nicht wirklich ab, denn TKKG waren schon immer bekannt für etwas seltsame und überzogene Titel. Gott lob klärt sich alles auch recht schnell auf, denn die Titelgebenden sieben Zwerge sind die Hunde von Frau Vogel, die in der Inhaltsangabe erwähnt werden. Die Inhaltsangabe ist sowieso sehr interessant, denn was dort alles verraten wird, macht etwa ¾ des gesamten Hörspiels aus. Bis dahin quält man sich als Hörer durch Gespräche, bei denen einem stellenweise die Haare zu Berge stehen. Da will man dem Hörer wirklich weismachen, dass eine Dame beim Tierschutz ist und ihren Hunden das Fell rosa (!) färbt. Das ist ja auch völlig okay, denn schließlich ist es ein Färbemittel ganz ohne Chemie. Außerdem lässt die Gute ihre tollen Hunde an Schönheitswettbewerben teilnehmen. Ob das wirklich jemand machen würde, der beim Tierschutz ist? Das Thema Tierschutz war ja schon immer wichtig bei TKKG und so wird auch hier wieder einmal sehr plakativ Kritik geübt und zwar diesmal am Streuen von Salz und Chemie gegen Schnee, weil das schlecht für die Pfoten der Hunde ist. Das stimmt zwar, aber der gesamte Dialog darüber wirkt einfach nur gezwungen und nervig, leider. Nun gut, man quält sich also ¾ durch recht fragwürdige Dialoge und dann kommt wenigstens Pepp rein? Aber nein, oder hatte das jemand wirklich erwartet? Nach der durchaus gelungenen letzten Folge hätte dies zwar so sein können, aber bei der 157 greift man lieber in die alte TKKG-Trickkiste, sprich Kommissar Zufall und Peter Carstens unglaubliches (und unglaubwürdiges) Kombinationstalent kommen zum Einsatz und dann noch schnell BUMM und alles ist zu Ende. Spannung sucht man in diesen 55 Minuten vergebens und die Bearbeitung der Geschichte ist ziemlich daneben gegangen, denn die gesamte erste Viertelstunde wäre zu Zeiten eines H. G. Francis durch 4-5 Erzählersätze und einen Dialog von maximal einer Minute zusammengefasst worden. Zwar hat man hier nicht so Derbe daneben gegriffen wie mit „Gekauftes Spiel“ oder „Nonstop in die Raketenfalle“, aber besser als total schrecklich ist auch noch lange nicht gut. Die Geschichte tummelt sich irgendwo am unteren Ende der Kategorie schwach und kratzt schon an der Wertung Flop. Sprecher Bei der letzten Folge war bei den Sprechern ja doch eine gewisse Besserung zu erkennen. Veronika Neugebauer klang jedenfalls nicht mehr ganz so piepsig, wie man es sonst gewohnt war. Bei dieser Folge fällt man jedoch zurück in alte Muster. Denn, wenn das Thema Tierschutz ist, dann dreht Gaby so richtig auf und bedeutet für Frau Neugebauer leider Quietschen im Bereich der Hochfrequenz, leider. Allerdings ist sie mit ihrer Darbietung keineswegs allein in dieser Folge. Auch von Brigitte Böttrich, die Erna Vogel spricht, muss man als Hörer einiges ertragen. Die Bezeichnung Overacting ist hierbei fast noch eine Untertreibung. Der letzte Sprecher, der sich auch nicht grade mit Ruhm bekleckert ist Nicolas König. Er spielt hier den Veranstalter eine Hundeshow und soll als „warmer Bruder“, sprich als schwul rüberkommen. Leider klingt das Gebotene eher so, als wolle man versuchen einen Schwulen inklusive aller unsinnigen Klischeevorstellungen zu parodieren. Kurz gesagt: Es wirkt schlicht albern. Ansonsten bekommt hier das übliche Pensum einer EUROPA-Produktion geboten, sprich gute bis sehr gute Leistungen. Grade Katja Brügger kann als Assi-Braut Gisela überzeugen. Dennoch bleibt insgesamt ein eher durchschnittlicher Eindruck bei den Sprechern. Musik und Effekte Die technische Umsetzung ist dieser Produktion ohne Frage der Punkt, der sich am besten präsentiert. Allerdings werden auch hier keine Bäume ausgerissen, denn in der Vergangenheit hat man schon Musikstücke mit größerem Wiedererkennungswert und mehr Ohrwurmcharakter zu hören bekommen. Über weite Strecken dominieren hier Synthesizerklänge und das passt zur Serie und der Geschichte. Auf der Seite der Effekte gibt es wie zu erwarten herzlich wenig Anlass zur Kritik. Altbekannte Geräusche, die man schon oft gehört hat, die aber dennoch immer wieder gefallen, da sie genau an den richtigen Stellen zum Einsatz kommen und schlicht und ergreifend real klingen. Sicherlich wäre insgesamt musikalisch noch etwas mehr drin gewesen, aber im Großen und Ganzen präsentieren sich Musik und Effekte gut. Fazit Natürlich sollte man nicht von einem Titel auf die Qualität des Hörspiels schließen (grade nicht bei TKKG) aber in diesem Falle kann man es tun: Was seltsam klingt, entpuppt sich auch als ziemlich seltsam. Nicht selten hatte ich das Gefühl, dass man sich hier an einer TKKG-Satire versuchen wollte. Dieses Gefühl hatte ich schon einmal und zwar bei der Folge 127 („Im Schlauchboot durch die Unterwelt“), denn auch dort ging es stellenweise so überzogen zu, dass man das Geschehen kaum ernst nehmen konnte. Wie dem auch sei, man weiß ja, dass Sprecher manchmal aus eher dürftigen Geschichten noch etwas rausholen können, doch hier tritt eher das Gegenteil in Kraft. Die Sprecher scheinen ihre Rollen nicht besonders ernst genommen zu haben, denn anders kann man sich Leistungen wie von Brigitte Böttrich oder Nicolas Böll kaum erklären. Ich hatte eigentlich gedacht, dass man sich nach der ungewöhnlich soliden und stellenweise schon spannenden Folge 156 („Erpresser fahren Achterbahn“) wieder auf einem ordentlichen Niveau einpendeln würde, doch mit der neusten Folge tritt man den Gegenbeweis an. Was Autor Andre Minninger sich hier zusammengeschrieben hat, wirkt tatsächlich so, als stamme aus der Feder von Herrn Wolf. Nur leider diente als Vorbild ganz offensichtlich die mehr als schwache Phase jenseits der 100. Für die Leute, die eben diese Ära der Serie lieben (soll es ja auch geben) dürfte „Oskar und die sieben Zwerge“ alles bieten, was man erwartet, doch für alle Altfans der Serie bestätigt sich hier wieder einmal die These, dass man von den Folgen jenseits der 100 besser die Finger lassen sollte. Trotz einer soliden technischen Umsetzung bleibt hier insgesamt nur ein verdammter schwacher Eindruck, nach der stärkeren 156 eine ziemliche Enttäuschung. |