Gaby findet zufällig ein Aktenblatt des Oberstaatsanwalts mit Angaben über den künftigen Stiefvater Bronk ihrer Freundin Nadine, deren Mutter bald heiraten will. Bronk ist offenbar in Verbrechen verwickelt und will ins Drogengeschäft einsteigen. Bei der Fahrt zu Nadine kommt die TKKG-Bande an einem Unfalltatort vorbei. Der Fahrer hat Fahrerflucht begangen. TKKG hören zwei unterschiedliche Aussagen von zwei Zeugen bei der Polizei vor Ort mit. Ein Zeuge nennt eine Automarke, die auch Bronk fährt … „Ja, gibt es das wirklich noch? Eine originelle und gut gemachte TKKG-Folge mit unvorhersehbarer Auflösung“, mag sich so mancher Fan damals gedacht haben, als die Folge Anfang des neuen Jahrtausends als Nr. 126 erschien. Denn ein Großteil der 40 vorhergehenden Folgen waren einfach nur noch Mittelmaß oder schlecht. Die guten Folgen konnte sich der irre Bosnickel an seiner fehlenden Hand abzählen. Doch hier ist unerwartet ein Highlight geglückt, das sogar fast Klassikerqualitäten aufweist. So wurden viele typischen TKKG-Fehler vermieden. Endlich gibt es mal wieder nur einen Fall in einer Folge und es entsteht Spannung während der Hörspielhandlung. Zwar gibt es einige wenige Verbrecherdialoge, aber die stören diesmal nicht. Ungewöhnlich ist, dass Tim dem Verdächtigen eine Chance einräumen will und ihn sympathisch findet. Die Auflösung ist innovativ. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie Tim plötzlich auf die Lösung kommt. Ein Geistesblitz? Die Figurenzeichnung ist wieder gelungen. Der Humor weiß wieder zu gefallen, z. B. die Automardersequenz. Die Autofahrt kurz vor dem Showdown ist auch witzig. Eine versteckte amüsante Spitze befindet sich noch im Hörspiel: Bronk bringt seiner Angebeteten eine Rose mit. Die Rose war ziemlich teuer, immerhin handelt es sich um eine „Märchenkönigin“. Das ist die Art, die nach der Regisseurin Heikedine Körting benannt wurde. Der Titel der Folge hat mir nicht gefallen. Da hat sich Wolf wohl bei Tim Tahler oder bei Grimms Sterntaler inspirieren lassen. Das Cover zeigt eine spektakuläre Szene vom Anfang der Hörspielhandlung. Es ist sicherlich ein Eyecatcher. Bei der Sprecherriege gibt es diesmal ein Novum: Es gibt keinen Erzähler in der Folge. In der Sprecherliste wird allerdings Wolfgang Kaven als Erzähler genannt. Während des Hörens wird der Erzähler allerdings auch nicht vermisst. Die Geschichte ist so aufgebaut, dass sie keinen Erzähler braucht. Warum kommt das nicht öfters vor? Von den namhaften Gastsprechern haben mir Heidi Schaffrath als Michaela Löbl, Celine Fontanges als Klara Usig, Douglas Welbat als Matuschke und Fabian Harloff als Unfallzeuge am besten gefallen. Weniger gefallen hat mir, aufgrund ihrer Stimme, Marita Fliege als Nadine. Die vier Hauptsprecher sind gut bis befriedigend in ihren Rollen. Ich höre sie nach wie vor gerne. Musikalisch wird der gute Europa-Durchschnitt präsentiert. Ein unbekanntes Musikstück (aus dem Radio) ist mit Gesang und klingt sehr nach den 70’er Jahren. Leider wird der Interpret oder die Gruppe in der Hülle nicht genannt. Geräusche und Effekte sind wieder erstklassig. Fazit Bei Teddy Talers Höllenfahrt handelt es sich um ein spätes Highlight der Serie. Zwischen Folge 90 und 140 gibt es keine bessere Folge. Wer sie noch nicht kennt, kann bedenkenlos zugreifen. |