Olivia Leunig erfährt zufällig von den kriminellen Machenschaften ihres Bruders Bodo. Verzweifelt ruft sie beim Sorgentelefon Sorgofon an. Sie erreicht Gaby Glockner, die dort ehrenamtlich arbeitet. Während des Telefongesprächs wird Olivia jedoch von einem Komplizen ihres Bruders überrascht und die Telefonverbindung bricht plötzlich ab. Sofort machen sich Gaby und ihre Freunde vom TKKG auf die Suche nach dem Mädchen und schlittern so in einen lebensgefährlichen Fall, in dem es um Menschenschmuggel und um ein anderes mysteriöses Verbrechen in Tirol geht … In der 120. Folge der TKKG-Hörspielserie hat Stefan Wolf ein Thema verarbeitet, dass es bis dahin noch nicht innerhalb der Serie gab: Menschenschmuggel. Es geht um sogenannte Schleuser, die Menschen aus armen und aus politisch instabilen Ländern (z. B. Diktaturen) nach Deutschland bringen. Das kostet diese Menschen meistens soviel Geld, dass sie ihr restliches Leben lang verschuldet sind. Während der Ermittlungen erfahren TKKG, dass einige der Schleuser in Tirol das Rezept eines weltberühmten Kräuterlikörs klauen wollen. Bei diesem Erzählstrang ist mir ein logischer Fehler aufgefallen: Kommissar Glockner verhängt eine Nachrichtensperre für ein Verbrechen, dass im Ausland (Tirol) passiert ist, dabei ist er dort gar nicht zuständig. Ein weiterer logischer Fehler ist, dass TKKG sich per Handy Hilfe rufen können, obwohl sie in einem Bombenkeller gefangen sind. Dort ist ein Handyempfang sehr unwahrscheinlich. Das Cover zeigt eine Szene vom Anfang der Hörspielhandlung. Beim damaligen Kauf hat es mich (im Gegensatz zu vielen anderen Covern) nicht neugierig auf die Hörspielhandlung gemacht. Es macht einen belanglosen Eindruck auf mich. Übrigens: Tim wirkt auf dem Cover wie ein 20 jähriger. Für eine „Über-100-Folge“ ist der Kriminalfall relativ gut geworden. Erstens gibt es ein neues Thema, zweitens sind TKKG mit Ermittlungen beschäftigt, drittens wird es während der Hörspielhandlung immer wieder spannend und viertens sind die Sprecherleistungen überwiegend sehr gut: Die vier Hauptsprecher sind hervorragend in ihren Rollen, was für die damalige Produktionszeit nicht selbstverständlich war. Von den Gastsprechern haben mir Reent Reins als Havliczeck, Achim Schülke als Ivoritzki und Hanna Reisch als Olivia am besten gefallen. Lediglich Michael Gerlinger als Taxifahrer und TKKG-Retter hat mir persönlich nicht so gut gefallen, was hauptsächlich an seiner Stimme und seinen Betonungen liegt. Musik, Geräusche und Effekte sind wieder toll geworden. Besonders die dadurch gelungene Atmosphäre vor und im Bombenkeller sei an dieser Stelle erwähnt. Fazit „Bei Anruf Angst“ bietet mehr Hörspielspaß, als man erwartet. Die 120. Folge ist von den „Über-100-Folgen“ ein Highlight. Innerhalb der ganzen Serie ist diese Folge im Mittelfeld einzuordnen. |