Folge 117: Im Schloss der schlafenden Vampire

Zu viel Zufall – zu wenig Spannung

Die Zoologiestudentin Julia darf im Schloss Prinzenruh über Fledermäuse forschen. Als Assistentin nimmt sie ihre Freundin Gaby Glockner mit. Zu Gabys Überraschung begleiten sie ihre Freunde vom TKKG. Sie übernachten in der Nähe des im Volksmund „Spukschloss“ genannten Anwesens. Während ihres Aufenthalts erfahren Tim, Karl und Willi von einer Entführung in der Gegend. Zwei kleine Kinder eines reichen Ehepaars sind gekidnappt worden. Währenddessen bekommen es Gaby und Julia im Schloss mit einem unheimlichen Mönch zu tun …

In dieser Folge geht es mal wieder um eine Entführung. Diesmal handelt es sich allerdings um ein Kidnapping aus Versehen. Trotzdem wirkt das Hörspiel auf mich wenig innovativ, was auch daran liegt, dass die ganze Story viel zu extrem nach dem Zufallsprinzip gestrickt ist. Außerdem fehlt die Spannung fast gänzlich, lediglich beim Showdown wird es kurz spannend.
Einige interessante Charaktere bevölkern das Hörspiel. Schön, dass es auch wieder Humor in der Handlung gibt. Von der literarischen Vorlage wurden nicht nur einige Handlungsstränge gekürzt, sondern auch teils stark verändert. Hier einige Beispiele: Am Anfang sind zwei Szenen getauscht. Der Entführer telefoniert mit seinem Bruder vor der Ankunft von TKKG beim Schloss. Tim, Karl und Klößchen haben deutlich früher den richtigen Verdacht, wo die zwei kleinen entführten Kinder versteckt sein könnten. Die stärkste Änderung ist, dass der Mönch im Hörspiel von jemand anderem als im Buch gespielt wird. Natürlich ist das Motiv für „den Auftritt“ deshalb auch anders.
Die Coverillustration zeigt eine unheimliche Szene aus dem Hörspiel. Mir gefällt es.

Die Sprecherleistungen sind durchwachsen. Die vier Hauptsprecher machen ihre Arbeit gut. Bei den Gastsprechern sticht niemand hervor. Aber schlecht ist auch keiner. Von den Gästen hat mir Kerstin Draeger als Julia am besten gefallen.

Die technische Seite des Hörspiels ist hervorragend: Die meisten Zwischenmusiken sind toll. Geräusche und Effekte sind erstklassig.

Fazit
Die Folge „Im Schloss der schlafenden Vampire“ würde ich als Hörspiel zwischen „Durchschnitt“ und „Ausreichend“ einordnen.