Folge 117: Im Schloss der schlafenden Vampire

Fast ein Lehrbuchbeispiel der Mittelphase

Die Folge kann man sehr gut als Lehrbuchbeispiel heranziehen um die vielen Probleme und dennoch vorhandenen Möglichkeiten der letzten ca. 100 Folgen (von 179 ausgehend) exemplarisch aufzuzeigen. Die Versatzstücke um die Burg (Trickdieb auf Burg Drachenstein) werden durch das Fledermaus-Forschungsthema sinnvoll ergänzt. Und die nächtlichen Szenen sowie das Finale im Moor sind leidlich spannend und atmosphärisch relativ dicht. Prima ist auch, dass Gaby und Julia sich nicht durch einen 'spukenden' Mönch erschrecken lassen.

Aber leider, leider offenbart die Folge auch viele der Schwächen von Wolf's Vorlagen und deren Hörspiel-Umsetzung: Der Versicherungsbetrug mit Brandstiftung ist ausgelutscht und lässt sich kaum sinnvoll mit der Entführungs-Geschichte verbinden. Statt die 'schlafenden Vampire' in den Fall einzubauen werden zwei ziemlich plumpe Gaunereien präsentiert und leider schwach von den Sprechern umgesetzt. Doofe Gangster, doofe Dialoge und ziemlich nervige 'Draeger-Festspiele', denn die beiden entführten Kinder sind etwas sehr weinerlich-wehleidig. Meine Lieblingsszene ist die doch eher rhetorische Frage des Verwalters 'Ist das Feuer? Brennt es?' beim Anblick des brennenden Seitenflügels...

Musik und Akustik sind Europa-typisch, wobei es in einer Szene fast so klingt, als ob die Drei Fragezeichen Gespenster-Schloss Musik im Hintergrund läuft... Naja, an das Original kommt die Folge wohl eher nicht ran ;)...

Fazit: Leider eine ganz normale Spätfolge die eigentlich nur für echte Fans geeignet ist.