Handlung: Das "Mörderspiel" ist viel harmloser, als es zunächst klingen mag: es ist tatsächlich nur ein Spiel. Dies wird aber leider in der Inhaltsangabe, die ich ziemlich schlecht finde, schon erwähnt. TKKG wurden vom Sohn des Hoteldirektors zur Eröffnung des Burghotels Frankenhain eingeladen. Nur geladene Gäste sind dort anwesend – und die Schauspieler, die für das Mörderspiel verantwortlich sind. Nun geht es beim Mörderspiel darum, dass die geladenen Gäste sich an der Klärung des Mordfalles versuchen sollen. Zwei Stadtstreicher, die von TKKG bemitleidet und mit Kleidung und Essensgeld versorgt werden (welch ein Kontrast zu Folge "37 – Der letzte Schuss", die hauptsächlich daraus besteht, dass sich TKKG mit Obdachlosen anlegen), teilen TKKG im Folgenden mit, dass sie eines Nachts ein Gespräch belauscht hatten, in dem ein Mann einem anderem gesagt habe, dass er den Mörder seiner Schwester im Burghotel töten werde. Später stellt sich jedoch heraus, dass hier ein Schauspieler des Mörderspiels seine Rolle mit einem Kollegen besprochen hatte. Das Titel-Thema ist also gar kein "echter" Fall für TKKG. Doch ganz ohne Verbrechen geht es natürlich nicht. Daher brauchen wir noch zwei Nebenschauplätze, von denen einer am Ende mit dem Mörderspiel verknüpft wird. Beide beruhen darauf, dass ein Bankräuber das Bankhaus Obersoll (Folge "89 - Feind aus der Vergangenheit" lässt grüßen) leer geräumt hat. Im ersten dieser beiden Fälle überführen TKKG zwei Polizeibeamte, die sich die Beute der Bankräuber angeeignet haben, der Fundunterschlagung. Der zweite Fall dreht sich um den Unternehmer und Schmucksammler Robert Krämer. Er hat Bekannte, die Familie Wanninger, gebeten, seinen Schmuck in ein Bankschließfach zu bringen, während er krank war. Die Wanningers rechneten aber mit dem baldigen Ableben Krämers und verkaufen den Schmuck. Da Krämer aber lebte, hatten die Wanningers ein Problem - bis zu dem Bankraub. Denn nun können sie behaupten, der Schmuck sei gestohlen worden. Krämer will nun Rache. Er beauftragt einen Schauspieler, der am Mörderspiel beteiligt ist, die Wanningers, die ebenfalls zu der Zeit im Burghotel weilen, zu erleichtern. Im Folgenden lösen TKKG das Mörderspiel spielend leicht – sie haben ja schon die eingangs erwähnte Vorinfo. In der folgenden Nacht wird der von Krämer beauftragte Schauspieler aktiv. Er sucht das Zimmer der Wanningers (in einem anderen Gebäude der Burg) auf und vereinbart einen Termin für die Herausgabe des durch Verkauf des Schmucks erzielten Geldes. Und was hat TKKG damit zu tun? Richtig, sie lauschen zufällig. Gaby wacht auf, als der Schauspieler über den Burghof rennt. Klar, der macht bestimmt einen riesigen Lärm… Naja, auf jeden Fall entdeckt Krämer dann, dass TKKG gelauscht haben, zeigt sich nun aber milde, ist "nur noch traurig", will keine Rache mehr. Und damit endet das Hörspiel. Sprecher, Ton, Cover: Die Sprecherleistungen sind durchweg ziemlich gut. Von Karl und Klößchen hört man leider nicht besonders viel, es ist eher "ein Fall für TG". Die beiden anderen Stammsprecher und Erzähler Günter König bieten eine gute Leistung. Edgar Bessen als Glockner wie gewohnt auch. Einziges Manko bei ihm ist, dass er es mit italienischen Namen nicht so hat: Giuseppe heißt "Dschuseppe", nicht "Dschüsepp". Von den zahlreich vorhandenen Nebensprechern hat mir vor allem Niko Minninger als Stadtstreicher "Höhlensepp" ("Unterhosen hab’ ich schon seit zwei Jahren nicht mehr."), Nico König als Stadtstreicher "Blauer Udo" – man kann die beiden aber auch nervig finden – und Manfred Steffen als Robert Krämer gut gefallen. Musik und Effekte sind gut gewählt, wie man es von TKKG gewohnt ist. Das Cover finde ich nicht so klasse, da es keine Szene aus dem Mörderspiel zeigt, sondern den über den Burghof schleichenden Schauspieler auf dem Weg zu den Wanningers. Fazit: Die Idee mit dem Mörderspiel finde ich ziemlich gut, vor allem ist es etwas, das bei TKKG nicht alltäglich ist. Und auch gegen die beiden eigentlich recht zusammenhanglos eingefügten "Nebenfälle" – die das Hörspiel fast eine Stunde lang werden lassen – finde ich alles andere als störend. Das Ende der Story ist nicht wirklich gut gelungen. Wenn schon mit diesem Krämer ein neues Fass aufgemacht wird, erwarte ich mir eigentlich ein anderes Ende als ein: "ich hab’s mir anders überlegt". Oben schrieb ich schon, dass nicht sehr phantasievoll dargestellt wird, wie TKKG von "Krämers Rache" erfahren. Dieser Fall hätte besser ausgearbeitet werden müssen, das macht den Gesamteindruck ein wenig kaputt. Genauso wie die Tatsache, dass man vom KK von TKKG nicht so viel mitbekommt. Trotzdem höre ich das Hörspiel insgesamt betrachtet gerne. Auf jeden Fall ist es hörenswert. Mehr kann man aber nicht sagen, da es bestimmt einige Leute gibt, die es nicht gut finden, dass der "Kernfall" nur ein Spiel ist. Diese Leute werden dann wohl nicht begeistert sein und meine Wertung nicht teilen können. |