TKKG bekommen einen Hilferuf der kleinen Anna, die in ihrer Angst irgendeine Nummer gewählt hat. Bei ihren Ermittlungen stoßen TKKG nicht nur auf Opfer körperlicher und seelischer Gewalt, sondern geraten auch noch mitten in einen Geldtransporterüberfall. Schließlich liefert ein Penner namens „Rotbart Velske“ den entscheidenden Hinweis auf die Täter der Verbrechen. Der Beginn dieses TKKG-Abenteuers erscheint wirklich sehr vielversprechend. Ein kleines Mädchen, das angeblich beobachtet hat, wie „der Papa die Mama totgeschlagen hat“ stellt den Auftakt zu einem neuen Fall dar. Durch das ganze Hörspiel zieht sich eine sehr depressive, ernste Atmosphäre, die angesichts der angeschnittenen Thematik mehr als passend ist. Stefan Wolf greift nämlich diesmal inhaltlich auf körperlichen und seelischen Missbrauch von Heranwachsenden zurück und das ist auf jeden Fall für eine Serie wie TKKG eine gute Sache. Tja, wären da nicht die paar Schwächen, welche schon langsam den Niedergang der Serie einleiten. Denn Wolf belässt es nicht bei einem Fall, sondern baut gleich mehrere zig Randhandlungen mit ein, die natürlich alle über „Kommissar Zufall“ zusammenhängen müssen. Der titelgebende böse Geist vom Waisenhaus spielt nur ganz am Ende eine kleine Rolle. Hätte man die anfängliche Rahmenhandlung konsequent durchgezogen, wäre dies vor allem aufgrund der düsteren Stimmung wirklich ein tolles TKKG-Hörspiel geworden. Man merkt, dass die zumeist ganz schwachen 90er-Nummern nicht mehr in allzu weiter Entfernung liegen. Wobei diese Folge im direkten Vergleich noch immer um einiges stärker ausfällt. Weiterhin überzeugend sind die vier Hauptsprecher. Diese klingen überraschenderweise trotz ihrer nicht mehr ganz jungen Stimmen immer noch natürlich und gerade ob der ernsten Thematik versuchen sie eigentlich zu keinem Zeitpunkt künstlich witzig zu wirken. Der Textumfang von Victoria Formica (der kleinen Anna) fällt insgesamt recht kurz aus, ist aber ebenfalls überzeugend. Oliver Rohrbeck darf hier einen Lehrer spielen und kriegt auch diese Rolle ordentlich gebacken, indem er sich auf einen nasalen Tonfall stützt, der ihn so schnell nicht mit einem „Justus Jonas“ in Verbindung bringen dürfte. Beim Rest des Casts gibt es ebenfalls keine negativen Ausfälle. Spaß machen vor allem Arthur Brauss (Herr Schengmann), Thomas Schüler (Dr. Schneider), Moritz Quiatkowsky (Christian Reithl) und Franz Rudnick (Rotbart). Bei der Musik setzt man, wie bereits erwähnt, auf recht düstere Klänge, die hier absolut perfekt zum Geschehen passen. Außerdem wird diese Stimmung durch Effekte wie Donnergrollen bei Gewitter noch unterstrichen. Alles in allem also wieder eine überzeugende technische Bearbeitung seitens des Körting-Studios. Fazit Es finden sich auf jeden Fall einige positive Aspekte in diesem Hörspiel, so vor allem der gut agierende Cast, die tolle Untermalung und die Thematik, die diesmal aufgegriffen wird. Warum reicht es aber dennoch nicht für ein gut? Schuld ist daran der recht wirre Plot, in dem es keine richtig klare Linie zu geben scheint und der reichlich konstruiert wirkt. Für TKKG-Fans sicherlich immer noch eine nette Sache, aber gewiss keine Folge, die man als Hörspielfan unbedingt kennen muss. |