Story Wieder einmal ziert eine Inhaltsangabe das Cover einer Folge, die nur wenig mit dem eigentlichen Inhalt zu tun hat. In diesem Falle dürfte die Inhaltsangabe etwa 45 Prozent der Handlung beleuchten, denn die vier Freunde der TKKG-Bande ermitteln hier gleich in zwei Fällen. Das Geschehen um die titelgebende Schatzsucher-Mafia überlagert sich (natürlich) eher zufällig mit den eigentlichen Ermittlungen. Die vier sind nämlich Posträubern auf der Spur, die sich (natürlich wieder) zufällig nachts beobachten konnten. Ich finde es schon ziemlich schade, dass Stefan Wolf aus den vorhandenen Ideen nicht zwei separate Geschichten geschrieben hat, denn eigentlich sind beide Ideen gar nicht schlecht. Nur wird es eben an dem Punkt, an dem Wolf die beiden Handlungen zusammenführt wieder arg konstruiert und unglaubwürdig. Die Krone setzt dem Ganzen dann die Szene auf, die auf dem Cover zu sehen ist und die (natürlich schon wieder) zufällig geschieht. Ich will hier auch nicht verschweigen, dass es sicherlich schon Geschichten in dieser Serie gab, die wesentlich verrückter waren und es wird in den kommenden Folgen auch noch sehr viele Geschichten geben, die schlechter sind. Dennoch ist das in meinen Ohren kein Grund, diese Geschichte als gut zu bezeichnen. Insgesamt betrachtet wirkt alles viel zu konstruiert, um wirklich überzeugen zu können und somit bleibt am Ende nur ein sehr durchschnittlicher Eindruck, der schon Tendenzen zur Kategorie schwach aufweist. Sprecher Die Geschichte mag wieder einmal eher suboptimal sein, dafür bekommt man aber über weite Strecken richtig gute Leistungen der beteiligten Sprecher zu hören. Unangenehm fällt mal wieder Manou Lubowski auf, der permanent nörgelt und sogar rülpst. Anlasten kann man es ihm persönlich wahrscheinlich nicht, denn die Texte, die er vorzutragen hat, sind auch alles andere als sinnvoll. Entschädigt wird man dafür aber durch die Leistungen von Sascha Draeger, Edgar Bessen, Lutz Mackensy, Utz Richter und Christian Stark. Letzter ist hier sogar (wen ich mich nicht verhört habe) in drei Rollen zu hören, was schon irgendwie witzig ist. Witzig sind auch noch weitere Dinge: So steht Boris Tessmann als „Boris Pettmann“ im Inlay. Tippfehler oder Pseudonym? Für ein Pseudonym wäre es aber ziemlich einfallslos. Außerdem stolpert man über den Namen Nick Benjamin und es handelt sich wirklich um den Haus- und Hof-Sprecher von Hörspielguru Rudolf Leubner. Auch hier klingt er ebenso hölzern, wie in den anderen Produktionen aus denen man ihn kennt. Das stört allerdings kaum, da zum einen seine Rolle nur sehr kurz ist und zum anderen die positiven Leistungen der anderen Sprecher viel schwerer wiegen. Musik und Effekte Bei den Effekten konnte man im Hause EUROPA ja eigentlich seit jeher überzeugen. Auch beim 86. Abenteuer der TKKG-Bande greift man nicht nennenswert daneben. Im Gegenteil: Hier gibt es reichlich oft Gewittersounds, die schön realistisch klingen und somit eine „nette“ Atmosphäre entstehen lassen. Interessant fand dich die Tatsache, dass der Regen schon einsetzt, während die Titelmelodie noch läuft. Die Musik wird aber nicht ausgeblendet, sondern läuft vom Regen begleitet zu Ende. Gewollt oder Produktionsfehler? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass man nicht nur auf der Seite der Effekte überzeugt, sondern auch bei der Musik. Man hat eine schöne Auswahl getroffen und präsentiert einen Mix aus neueren und älteren Stücken, der an den richtigen Stellen für Auflockerung und Spannungsförderung sorgt. Fazit Man schießt sich langsam aber sicher auf die 90er-Folgen dieser Serie ein und wer die Episoden ab „Crash-Kids riskieren ihr Leben“ kennt, der wird mit zustimmen, dass „Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu“ nicht wirklich schlecht ist. Allerdings heißt „nicht schlecht“ eben auch noch lange nicht gut. Dieses Hörspiel scheitert mal wieder an der Geschichte. Stefan Wolf will zu viele Elemente einbringen und schafft es dadurch leider nicht auch nur eines der Elemente zu einem befriedigenden Schluss zuführen. Stattdessen führt er am Ende mit der Brechstange alles zusammen und das kann nicht wirklich überzeugen. Pluspunkte kann die Folge aber für die größtenteils guten Sprecher und die diesmal wirklich tollen Effekte sammeln. Somit landen wir am Ende mal wieder im durchschnittlichen Bereich. Für TKKG-Fans sicherlich ein Ohr wert, aber als „Otto-Normal-Hörer“ verpasst man hier garantiert nichts Weltbewegendes. Allerdings tut dieses Hörspiel auch niemanden weh, wie es bei Folgen wie „Spuk aus dem Jenseits“, „Mörderischer Stammbaum“ oder „Vermisste Kids und Killerpflanzen“ der Fall ist. |