Dieses Hörspiel weicht in Teilen von der Vorlage ab und enthält einen schwerwiegenden neuen Fehler. Aufgrund der mangelhaften Aufarbeitung / Umarbeitung des Buches zu einem Hörspiel bleibt die Handlung leidlich spannend. Langweilig wird es aber auch nicht. Das Hörspiel ist somit durchschnittlich. Kann man hören, muss man aber nicht. Die Einstiegszene ist stark verändert: Klößchen und Karl fahren zusammen vom Kino nach Hause. Im Buch fährt Karl alleine in die heimatliche Lindenhof-Allee. Warum nur Klößchen mitfährt, ist rätselhaft. Denn Tim hätte die beiden genauso gut begleiten können; Gaby wurde (laut Buch) zuvor bereits nach Hause gebracht. Da hat es sich Hans Gerhard Franciskowsky, verantwortlich für das Hörspielskript, zu einfach gemacht für Karls Erlebnis einen Gesprächspartner zu haben. Nicht nur in der Einstiegszene, sondern über das gesamte Hörspiel hinweg, sind Dialoge auf andere Personen übertragen worden, Texte verändert und neue Sprüche hinzugekommen. Teilweise sind sie sinnvoll, teilweise charakterisieren sie TKKG anders als vom Originalautor beabsichtigt. Negativ fallen die neuen Sprüche von Francis beim stark veränderten Finale auf: TKKG gehen gewalttätiger vor und erhalten ein Geständnis unter Androhung von Gewalt. Dazu gibt es dümmliche Sprüche wie: „Widerstand gegen die TKKG-Bande ist strafbar. “ Lustig hingegen ist der Dialog zwischen Tim und Klößchen, bei dem es darum geht, wer zuschlagen dürfte. Klößchen mault, nachdem Tim sich durchgesetzt hat: „Immer du …“. H. G. Francis hat einen schwerwiegenden Fehler gemacht: Laut Buch geht Sabine in die Mädchenschule. Daraus hat Franciskowsky einen Erzählertext gemacht, der besagt, Gaby besuche mit Sabine die Mädchenschule. Das ist natürlich falsch: Gaby besucht zusammen mit TKK die Internatsschule. Das einzig Gute von der Bearbeitungsseite her ist die Aufrechterhaltung des Titels: Im Buch nennen sich die Verbrecher selbst Goldgräber-Bande, im Hörspiel nennt Tim sie so. Das Cover passt zum Hörspiel wie zum Buch. Es sieht allerdings sehr schwammig aus durch eine offensichtliche Vergrößerung. Schade, das Original (Buch und frühere MC-Auflagen) ist gestochen scharf. In dieser Folge scheint mir Veronika Neugebauer ebenfalls nicht bei den Aufnahmen dabei gewesen zu sein, da die Betonungen bisweilen nicht so gut mit den anderen drei Hauptsprechern abgestimmt sind und sie allgemein leiser ist. Wenigstens klingt sie nicht so schrill wie in der vorigen Folge, aber immer noch sehr hoch. Insgesamt leisten die Sprecher eine tolle Arbeit. Über den überzeugenden Auftritt von Rolf Jülich und Monty Arnold habe ich mich besonders gefreut, da ich ihre Stimmen bei den TKKG-Computerspielen von Tivola lieben gelernt habe. Bettina von Unken wird großartig von Katharina Brauren gesprochen. Ihr Name taucht im Booklet nicht auf, ebenso wenig der der Serviererin im Eiscafé (laut Buch das Venezia). Die Musik und Geräuschkulisse hat mich zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Das Manko der Folge bildet somit die Handlung beziehungsweise die Hörspielbearbeitung. Fazit Der Hörspielautor hat versucht, alle Verbrechen in das Hörspiel reinzupressen. Das wirkt wirr und unnötig. Der gesamte Handlungsstrang um die alte Oma mit ihrem missratenen Enkel hätte wegfallen sollen. Das Thema gab es sowieso schon in „Der doppelte Pedro“. Weiterhin hat Franciskowsky einen Fehler und unnötige Sprüche eingefügt. Mehr Nähe zum Buch und die Konzentration auf den titelgebenden Fall hätte ein gutes Hörspiel ergeben können. |