Story Schon der Anfang von Folge 59 gestaltet sich direkt wesentlich interessanter als die Eröffnung der Nummer 58. Zum einen kommt zu Beginn kurz der titelgebende Trickdieb ins Gespräch und außerdem erhält Tollpatsch Klößchen ordentlich was auf die Mütze - natürlich vom Trickdieb! Da ist wesentlich mehr Handlung in den ersten Minuten, als Folge 58 in mehr als doppelt so viel Spielzeit bot. Ansonsten macht die Geschichte wesentlich mehr Spaß, da hier insgesamt betrachtet wesentlich mehr passiert. Als Kritik darf man natürlich anbringen, dass Herr Wolf hier sein Übliches „zwei Fälle in einem“ Szenario abzieht, aber die Verbindung der beiden Fälle wirkt hier wesentlich logischer, als man es schon so manches Mal in der Vergangenheit zu Ohren bekommen hat. Ich persönlich mochte die Geschichte irgendwie schon immer und auch nach „kritischer Neubegutachtung“ halte ich sie für eine der gelungeneren Geschichten der 50er-Ära, da man hier doch schon des Öfteren etwas daneben gegriffen hat. Wer TKKG mag, der bekommt hier eine schöne und atmosphärische „Mini-Ferienfolge“ der Bande geboten. Sprecher Zu den vier Hauptsprechern braucht man eigentlich keine großen Worte mehr zu verlieren, denn die erledigen ihren Job so, wie man es eigentlich von ihnen erwartet. Auch Manou Lubowski tritt hier nicht mehr derart nervig auf, wie es in der letzten Folge der Fall war. Die Sprecher, die den vier Hauptakteuren zur Seite stehen sind (fast) allesamt wirklich gut, auch wenn sich scheinbar einige Pseudonyme ins Inlay verirrt haben, denn wirklich sagen tut mir nahezu kein Name etwas. Lediglich Horst Naumann ist bekannt, auch wenn sich hier ein Tippfehler eingeschlichen hat, denn der Charakter, den er spricht, trägt den Namen Knutzlspecht, wird aber als Knutzispecht angegeben. Wie bereits oben angesprochen, gibt es eine Ausnahme bei den Sprechern, die das ansonsten gute Niveau nicht ganz halten kann. Diese Ausnahme hört auf den Namen Stephan Hertwig und spricht den TKKG-Klassenkameraden Udo. Zwischen den Sprechern der vier TKKGler wirkt dieser Sprecher etwas verloren und leicht hölzern, was aber auch an dem Charakter liegen könnte, den er verkörpern soll. Alles in allem bieten die Sprecher also doch recht wenig Anlass zur Klage und man bekommt wirklich gute Leistungen geboten. Musik und Effekte Die Musiken, die in dieser Folge zum Einsatz kommen, versprühen ein schönes Ferienfeeling, was der Situation absolut angemessen ist. An den richtigen Stellen gesellen sich noch spannungssteigernde Melodien hinzu und wenn es hinaus zur alten „Henkerseiche“ geht, kommt sogar kurzzeitig Gruselstimmung auf. Atmosphärisch geht es bei diesem Hörspiel also allemal zu und auch bei den Effekten gibt es keinen Grund zur Klage, denn den Einsatz von Effekten beherrschte man bei EUROPA irgendwie schon fast immer. Die technische Seite kann sich also ganz ohne Frage trotz des Alters von 18 Jahren immer noch hören lassen und ist überzeugend. Fazit Nachdem sich Folge 58 dieser Serie mal wieder als arg durchschnittliches Abenteuer der TKKG-Serie entpuppte, liefert Autor Stefan Wolf mit „Trickdieb auf Burg Drachenstein“ wieder ein wirklich gelungenes Hörspielabenteuer seiner Helden ab. Die Geschichte ist nicht so dünn wie das letzte Abenteuer und es kommt eine schöne und passende Ferienstimmung auf. Auf Seiten der Sprecher gibt es bis auf eine kleine Ausnahme auch nahezu keinen Grund zu meckern und technisch kann sich diese Neuauflage auf CD sowieso hören lassen. Zwar hat diese Folge wohl keinen Anspruch auf einen Platz in den ewigen TOP10 dieser Serie, aber dennoch gehört das 59. Abenteuer der TKKG-Bande zu den bessere Geschichten der 50er-Ära und insgesamt sicherlich irgendwo ins obere Drittel dieser Serie. Wer Fan der Serie ist, der stellt sich diese Neuauflage auf CD sowieso ins Regal (schließlich kommt sie absolut unverändert daher) und auch die „normalen Bekloppten“ können hier ruhig mal ein Ohr oder auch zwei riskieren, denn man bekommt eine gute Produktion geboten, die ihr Geld wert ist. |