Story In den 50er-Folgen ist man schon mittendrin im ständigen Auf und Ab dieser Serie. Wenn es eine gute Folge gab, so folgt in der Regel direkt danach eine nicht ganz so gelungene und da „Jagt das rote Geisterauto“ durchaus zu den guten Folgen zählt, bekommt man mit der „Der doppelte Pedro“ wieder einmal ein nicht so gelungenes Abenteuer der TKKG-Bande. Das Problem ist diesmal auch relativ schnell gefunden: Hier passiert über weite Strecken einfach viel zu wenig. Über die Hälfte der 44 Minuten ist verstrichen, wenn erstmals etwas Spannendes passiert. Doch leider wird auch aus dem spannenden Moment nicht wirklich etwas gemacht, sondern die Handlung plätschert einfach weiter vor sich hin und dank des Zufalls (weswegen wohl auch sonst?) wird dann am Ende der Fall geklärt. Aufgrund des Titels ist aber eigentlich sowieso schon klar, was am Ende die Lösung ist. Leider ist in diesem Fall auch die Bearbeitung mal so gar nicht das „Gelbe vom Ei“, denn es gibt jede Menge „Gelaber“, dass die Geschichte in keinster Weise vorantreibt, was sonst so gar nicht die Art der Bearbeitungen von H. G. Francis ist. Wie schon einige Male zuvor bleibt nur ein relativer schwacher Eindruck, da die Geschichte viel zu dünn ist, um 44 Minuten mit Inhalt zu füllen. Sprecher Man kennt dieses Bild schon aus der Vergangenheit dieser Serie: Die Geschichte geht daneben, aber die Sprecher können es wieder ausbügeln. Auch beim 58. Abenteuer der TKKG-Bande geht diese Rechnung wieder fast auf - aber eben nur fast. Das Problem ist diesmal Manou Lubowski. Man ist es ja gewohnt, dass er etwa seit Folge 33 fast nur noch durch sinnfreie Einwürfe glänzt, aber in dieser Folge geht er einem mal wieder so richtig auf die Nerven, da er wirklich permanent nur von Schokolade und/oder Essen redet. Bei derartigen Sätzen dürfte es aber auch schwer fallen eine wirklich überzeugende und ernsthafte Performance abzuliefern. Einen weiteren Schnitzer gibt es bei der Besetzung des verbrecherischen Zwillingspärchens. Zwillinge mögen sich zwar wie ein Ei dem anderen gleichen, aber es ist mir neu, dass Zwillinge identische Stimmen haben. Schade, denn hier wäre eindeutig mehr drin gewesen, so gehen die Leistungen der Sprecher insgesamt nur als okay durch. Musik und Effekte Musikalisch finde ich diese Folge ziemlich „unauffällig“, was wahrscheinlich aber daran liegt, dass eben nicht besonders viel passiert, was durch spannende Musik ordentlich untermalt werden könnte. Zweckdienlich ist wohl das passende Wort für die Musik, die sehr keyboardlastig ist und somit ein gewisses 80ies Flair versprüht. Dem gegenüber befinden sich die Effekte auf dem Niveau, das man bei einer Produktion von EUROPA erwartet. Sprich, man bekommt ordentliche Sounds die an den richtigen Stellen und in angemessener Lautstärke ins Geschehen eingemischt werden und es dem Hörer somit erleichtern sich die jeweiligen Situationen vorzustellen. Fazit „Der doppelte Pedro“ hätte auch sehr gut eine Folge aus der 90er-Ära dieser Serie sein können, denn dort sind die Geschichten ebenso wie hier: Gradlinig, aber künstlich in die Länge gezogen und über weite Strecken einfach total uninteressant. Es ist schon erstaunlich, dass man mit dieser dünnen Handlung 44 Hörspielminuten gefüllt hat. Klassiker der Marke „Das Paket mit dem Totenkopf“ oder „Das Phantom auf dem Feuerstuhl“ hatten bei weniger Spielzeit deutlich mehr Inhalt. Die Geschichte kann also nicht überzeugen und auch auf der Seite der Sprecher ist nicht alles so, wie es eigentlich sein sollte, was primär an der Vielzahl an dummen Kommentaren liegt, die Manou Lubowski in seiner Rolle als Klößchen absondert. Die Folge ist sicherlich noch ein gutes Stück von dem Unfug entfernt, den uns Herr Wolf ab Folge 103 auftischt, aber dennoch kann ich bei dieser Folge einfach nicht von einer guten Produktion sprechen. Für Fans der Serie sicherlich ein Ohr wert, aber alle anderen können getrost die Finger davon lassen. Durchschnittliches Hörspiel. |