Story Wer zum Teufel hat bitte die Inhaltsangabe geschrieben? Von dem beträchtlichen Vermögen von Herrn Weyer (der laut Hörspiel übrigens seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt) ist im Hörspiel grade mal ein Satz lang die Rede und die Tatsache, dass er wieder heiraten will, wird gar nicht erwähnt. Allerdings liefert die Inhaltsangabe dem aufmerksamen Hörer den Täter direkt auf dem Präsentierteller, was auch nicht grade gelungen ist. Aber eigentlich sollte ich hier ja was zur Geschichte des 53. TKKG-Abenteuers schreiben: Es handelt sich um eine weitere Bearbeitung eines Taschenbuchs und Letztere boten in den meisten Fällen solide und kurzweilige Unterhaltung. Auch bei dieser Episode stimmt der Unterhaltungswert und es kommt Spannung auf. Es gibt mehrere Verbrechen, mehrere Verdächtige und auch ein paar Zufälle, wie man es in der TKKG-Welt gewohnt ist. Allerdings bleibt alles noch in einem moderaten Rahmen und kommt nicht derart unglaubwürdig wie die aktuellsten Folgen daher. Erstaunlich ist, dass es eine ganze Ecke heftiger zugeht, als man es sonst von TKKG gewohnt war. Ein waschechter Mordanschlag, den hört man auch nicht alle Tage. Nach der etwas unspektakuläreren Folge 52 bekommt der Hörer mit „Schüsse aus der Rosenhecke“ wieder gute Unterhaltung serviert. Sprecher Die Seite der Sprecher bleibt ähnlich stark wie in den letzten Folgen. Eine ganze Schar von bekannten Stimmen findet sich im Inlay: Ursela Monn, Karl Walter Diess, Horst Naumann, Eric Vaessen und Monika Gabriel sind wohl die bekanntesten. Dann gibt es da noch zwei Herren, die sich hinter Pseudonymen verstecken. Jürgen Peters ist niemand anderes als Jürgen Thormann und hinter Nante-Sprecher Michael Hamm verbirgt sich Andreas „Bob Andrews“ Fröhlich. Wieso man wohl nicht unter dem richtigen Namen auftrat? An den Leistungen lag es definitiv nicht, denn die sind, wie auch bei allen anderen vorkommenden Sprechern, sehr gut. Mit dieser Folge feierte Veronika Neugebauer auch ihr Comeback bei TKKG und sie zeigt sich von ihrer besten Seite, also meilenweit entfernt vom Gepiepse der heutigen Zeit. Unterm Strich bleiben gute bis sehr gute Sprecherleistungen zu verbuchen. Musik und Effekte Und täglich grüßt das Murmeltier, bzw. bei Rezensionen grüßt das Murmeltier. Die Musik ist aus der „Post-Bohn-Ära“, aber dennoch alles andere als schlecht. Im Gegenteil. Man bekommt eine Mischung aus Orchesterstücken und poppigen Stücken zu hören, die das Flair der 80er sehr gut transponieren. Musikalisch musste hier auch nichts verändert werden und dementsprechend ist alles so, wie es sein soll. Auch bei den Effekten gibt es wenig zu beanstanden, denn dafür hatte man im Hause EUROPA stets ein geübtes Händchen. Die technische Seite ist grundsolide und macht auch in der heutigen Zeit noch eine gute Figur. Fazit Nach einem leichten qualitativen Ausrutscher mit der 52. Folge segelt das TKKG-Schiff mit „Schüsse aus der Rosenhecke“ wieder auf einem guten Niveau. Allerdings kommt diese Folge nicht ohne die üblichen Macken aus und eine neue Macke offenbart sich: die mittlerweile berüchtigten unpassenden Inhaltsangaben. Zwar ändert ein Klappentext nichts am Inhalt einer Folge, aber zumindest dieser offenbart dem Hörer dann doch etwas Zuviel von der anstehenden Lösung. Allerdings sind dies auch so ziemlich die einzigen Macken, die man hier ausmachen kann. Sprecher und auch Technik sind auf einem guten bis sehr guten Level, sodass man auch insgesamt von einer gelungenen Neuauflage auf CD und einer guten Produktion sprechen kann. Was mich allerdings etwas verwundert hat, ist die Tatsache, dass man an einigen Stellen die Schere zum Einsatz hat kommen lassen. Wenigstens zwei Sätze wurden aus einem Dialog entfernt, ohne dass es einen erkennbaren Grund hierfür gibt. Dennoch kann ich eine klare Empfehlung für TKKG-Fans aussprechen und auch die „normalen Bekloppten“ können ruhig mal reinhören. |