Der Klappentext zu diesem Hörspiel ist gelungen. Er hält, was er verspricht. Ob es sich jedoch um eine atemberaubende Jagd handelt, ist sicherlich vom Alter und Empfinden des Hörers abhängig. Das Ende wird bereits vorausgenommen: Alles wird gut. Dieser Umstand raubt keineswegs die Spannung, sondern weckt die Neugier wegen der Erwähnung der Klavierspielkünste eines Gangsters. Ein gutes Ende gibt es bei jedem Fall, von daher stellt dies keine Überraschung dar. Bei den Vorbereitungen der Gartenparty klingelt ein angeblicher Rasenmähdienst, der gerne den Rasen der Sauerlichs mähen möchte. Da die Rasenfläche bisher mehr einer Weide gleicht, nehmen die Sauerlichs das Angebot gerne an. Ich frage mich derzeit, um was für einen Rasenmäher es sich handelt, mit dem gemäht wird. Unterschiedlich hoch kann der Rasen gemäht werden. Es kann doch nicht schwer sein, bei einer Schnitthöhe zu bleiben, oder etwa doch? Schon sehr merkwürdig, wie der Rasen überall unterschiedlich hoch gemäht wird. Genauso merkwürdig ist das Abmähen von Lilien in einem Blumenbeet. Nachdem der Mähdienst entlassen wurde und die Party beginnt, beobachtet Tim, wie Herr Sauerlich entführt wird. Der Erzähler betont, dass nur Tim dies bemerkt. Leider ist das die Krux an der Geschichte: Für alle Anwesenden sind Tim und Herr Sauerlich einfach verschwunden. An Entführung denkt zunächst niemand. Zu allem Überfluss wird Tim von den Verbrechern entdeckt und somit haben sie eine Geisel mehr. Damals vermöbelte Tim nur am Ende die Gangster, während des Falles war er meistens machtlos. Von TKKG sind nur noch Karl, Klößchen und Gaby übrig. Zu wenig Detektivpower, um die beiden verschwundenen wiederzufinden. Daher werden Schulkameraden rekrutiert. Lustig ist dabei Christian: Bei der Beschattung schaltet er sein Radio ein. Karl und Gaby beschweren sich, Christian entgegnet aber nichts. Für eine Reaktion hatte EUROPA wohl derzeit keinen passenden Sprecher im Studio. Typisch für die Zeit ist das Finale: Tim liefert einen der Verbrecher an Kommissar Glockner mit dem Spruch ab: „Normalerweise mäht er Rasen, aber in seiner Freizeit kidnappt er reiche Leute. “ Weiterhin beendet Klößchen den Fall mit dem expliziten Hinweis darauf, dass er oder halt die ganze TKKG-Bande den Fall gelöst haben. – Kommissar Glockner somit nur noch die Ganoven einkassieren musste. Die Sprecher leisten durchweg ausgezeichnete Arbeit. Dies gilt auch für die Stammsprecher. Besonders Tim hat einige lustige Dialoge. Ein Entführer sagt zu ihm: „Du machst es uns schwer dich gern zu haben, Kleiner. “ – „Aber Sie mögen mich trotzdem? “ Diese kecken Antworten sind sehr lustig. Übrigens: Die Sprecher der Schüler werden nicht genannt. Ebenfalls realistisch sind sämtliche Geräusche geworden. Zusammen mit den Musikstücken entsteht eine wunderbare Atmosphäre. Auch der Umstand, dass Tim zunächst nicht bei den Ermittlungen teilnehmen kann, ist klasse. Erst später kann er wieder mitmischen und die Entführer durch den Song „mit dem schrillen Ton“ entlarven. Die Neugier auf das Hörspiel weckt das gelungene Cover. Herr Sauerlich und Tim werden im Stadtforst zurückgelassen. An eine Erwähnung von Augenbinden kann ich mich beim Hörspiel allerdings nicht erinnern. Fazit Ein gelungenes Hörspiel, bei dem Tim erstmalig unfreiwillig entführt wird. |