Story Mordverdacht? Oh je, das klingt ziemlich übertrieben für eine Jugendserie! So jedenfalls war mein erster Gedankengang, doch die Folge belehrt den Hörer schnell eines besseren. Genau genommen handelt es sich diesmal sogar um eine Geschichte, die einer Gruppe Jugendlicher vielleicht wirklich passieren könnte. Allerdings spielt natürlich Kommissar Zufall auch wieder seine Rolle, damit die gesamte Handlung überhaupt zustande kommt. Aber davon abgesehen gibt es nicht unbedingt viel an der Geschichte bzw. der Bearbeitung auszusetzen. Es geht alles relativ flott und spannend über die Bühne, ohne dass sich Längen einschleichen. Das wäre bei 38 Minuten Hörspiel aber auch schon die reinste Kunst. Was das Bild mal wieder etwas stört, ist das monochrome Weltbild von Stefan Wolf bzw. von seinen Charakteren. Da wirkt grade der Abschlusslacher eher dämlich als denn lustig. Doch auch diese hinreichend bekannten Macken verderben den Hörspaß nur minimalistisch, sodass man hier insgesamt gute Unterhaltung geboten bekommt. Sprecher Wie schon bei den beiden vorangegangenen Folgen, so liegt auch hier wieder der Großteil der Sprecherarbeit bei TKKG. Intermezzo-Gaby Scarlet Lubowski klingt nach wie vor besser als Veronika Neugebauer. Die übrigen Hauptdarsteller zeigen sich auch von ihrer besten Seite. Nebenrollen gibt es grade mal vier, wobei Gabys Vater (Edgar Bessen) quasi schon zu den Stammsprechern gehört. Wer von den drei verbleibenden Sprechern noch Erwähnung finden sollte, ist Gerd Baltus in seiner Rolle als Prädl. Prädl ist ein „Mittelding aus Penner und Hafenratte“ und kommt auch verdammt schmierig daher. Alles in allem ein positives Gesamtbild bei den Sprechern. Musik und Effekte Musik und Geräusche sind bei dieser Folge besonders wichtig. Die Geräusche klingen wirklich wie am Strand. Aber die Darstellung des Meeres war schon immer etwas, was man im Hause EUROPA sehr gut beherrschte, wie man es bei den „5 Freunden“ unzählige Male bewiesen hat. Die Musik passt sich den jeweiligen Situationen der Geschichte an. Mal erklingen eher fröhliche Melodien, dann wieder geht es düster und bedrohlich zur Sache. Zwischendurch wird sogar etwas Hafenmusik zum Besten gegeben (z. B. direkt zu Beginn der Folge). Auch die Ära nach Carsten Bohn, in der es oft orchestral zur Sache ging, ist musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Man bekommt wie erwartet eine gute technische Seite. „Nur“ gut, weil man es manchmal mit der Musik doch etwas zu gut meint und sie ein Tickchen zu laut ins Geschehen einmischt. Fazit Zum Abschluss der 40er-Folgen präsentiert man dem Hörer die wohl gelungenste Folge dieser „Ära“. Eine Geschichte, die sich langsam aufbaut, gute bis sehr gute Sprecher und gelungene Sound- und Musikuntermalung, da macht TKKG Spaß. Allerdings lässt man auch hier den einen oder anderen verbalen Entgleiser nicht aus (wie schon oben beschrieben), aber im Vergleich zu den Dingen, die da noch kommen oder die bereits waren (37 – „Der letzte Schuss“) kann man es hier noch durchgehen lassen. In den 40er-Folgen eindeutig mein Favorit und auch sicherlich eine der besseren Folgen einer Serie, der es an „Downlights“ mal so gar nicht mangelt. Wer TKKG mag, der macht hier sicherlich nichts falsch und die Anschaffung auf CD lohnt sich ohne Frage, da die CD gegenüber dem Tape absolut unverändert daherkommt. Alles in allem also eine gute Produktion. |