Das Hörspiel beginnt actionreich: In eine Kirche wurde eingebrochen und eine Liese meldet es ganz aufgeregt. Eine geniale Idee! Das gibt es nicht im Buch und dem Hörspiel steht es gut. In der anschließenden Szene wird geklärt, worum es im neuen Fall der TKKG-Freunde geht: Antiquitäten und Betrug. Schon bald sind die vier einer Al-Tü-Hai-Bande (Altertümer-Raubfisch-Bande) auf der Spur! Im Hörspiel hat H. G. Francis unglaublich viele neue Sprüche eingebaut, insbesondere in Bezug auf Klößchen. Sein Spruch zu von Prünfs Namen – genial! Ich nehme an, dass dieser beim Lesen des Buches Franciskowsky ein- bzw. vielmehr aufgefallen ist, sich darüber amüsiert hat und Klößchen daher diesen Dialog verpasste. Vermutungen und Beschreibungen des Erzählers sind als Gespräch vertont. Die Dialoge hat Hans Gerhard etwas verändert: Die Texte des Buches werden nun auf alle anwesenden Personen aufgeteilt. Leider Gottes gibt es viele neue dämliche Schokosprüche von Klößchen. Sozusagen exklusiv fürs Hörspiel. Einige weitere neue Ergüsse aus seinem Mund lassen ihn auch superdämlich erscheinen mit einer exorbitant langen Leitung. Das finde ich nicht gut und reißt das Hörspiel ordentlich nach unten. Denn einen dummen Klößchen will keiner hören. Nicht hier, nicht in den Über-100-Folgen. Bei der Hörspielumsetzung hat sich ein Fehler eingeschlichen: Tim sagt, es sei schwer vom Internat abzuhauen. In der nächsten Szene starten die Jungs ihren nächtlichen Ausflug von Karls Zimmer aus, nicht vom Internat, und nur der Buchleser weiß warum. Das Finale ist stark verändert und hat dadurch fehlt die schöne Umrahmung der Vorlage: wie TKKG die Verbrecher überführen und wie sie einem dieser das erste Mal begegnet sind. H. G. Francis lässt das Hörspiel dort enden, wo in der Vorlage das Duell im Morgengrauen stattfindet – ohne Tims Anwesenheit. Im Hörspiel trägt Tim das Duell aus. Sein Gegner ist sogar der Meinung, er könne Karate (was er in der Vorlage definitiv noch nicht kann) und nennt seinen Komplizen Otto, der im Buch Norbert heißt. Die Sprecherangaben zum Pastor (Utz Richter), Heinrich von Ebbül, der Verkäuferin bei Duttweiler und Autofahrer, der TKK mitnimmt fehlen leider. Die Rolle der Liese gibt es nicht im Buch und wird klasse von Renate Pilcher gesprochen. Allgemein sind die Gastsprecher der nackte Wahnsinn: Gisela Trowe als neunzigjährige Frau sowie Henry Kielmann und Wolfgang Völz als Verbrecher. Einfach großartig! Die Musikuntermalung der letzten Folgen gefällt mir ganz hervorragend. Diese Folge bildet keine Ausnahme. Die Geräuschkulisse mag ich ebenso. Aufgrund der Änderung des Finales passt das Hörspielcover nicht. Es zeigt keine auftauchende Szene. Ab 2005 ist eine Neuzeichnung des Covers zu sehen, die mir nicht gefällt, vor allem nicht wegen der hellen und grellen Farben sowie den noch dünneren Linien. Fazit Früher war es eines meiner Lieblingshörspiele, heute gebe ich deutlich Abzug für die nach dem ersten Track auftretenden dümmlichen Sprüche Klößchens, die sich H. G. Francis ausgedacht hat. Zum Glück sind die guten und auch lustigen Szenen mit Klößchen aus dem Taschenbuch überwiegend übernommen worden. Wem die Sprüche stören, kann ich die Taschenbuchvorlage, die im ersten Sammelband neu aufgelegt wurde, wärmstens empfehlen. Trotz dieser Schwäche bleibt es ein unterhaltsames Hörspiel, welches keineswegs schlecht ist. |