Folge 039: Die Gift-Party

Jugendliche Unbekümmertheit der guten alten Zeit

Ein anderer Rezensent hat es gut auf den Punkt gebracht, was den Reiz der Folge ausmacht: 'Jugendliche Unbekümmertheit'. Auch wenn ein Sascha Draeger oder ein Oliver Rohrbeck immer noch tolle, professionelle Sprecher sind - sie sind eben schon lange dem Schulhof/Oberstufen/Sponti/Uni-Alter entwachsen. Es geht nicht darum, dass Tim sich wie ein 13jähriger anhört oder nicht, sondern viel allgemeiner darum, dass Tim/Draeger noch irgendeinen Bezug zu der Welt hat in der TKKG spielt. Natürlich haben viele Sprecher heute selber Kinder - oft auch im Teenager-/Schulalter, aber das ist eben nicht das selbe. Vorallem die 'zweite Generation' der TKKG-Hörspiele (30er-40er Folgen) die um die Mitte der 80er Jahre vertont wurde lebt eben von diesem Charme. Manchmal sind die Sprüche etwas flach, manchmal lustig, manchmal ein bisschen überdreht - wie das halt so ist, wenn man irgendwo zwischen ca. 12 und 18-20 ist. Koffer vom Weihnachtsmann und Schokoausfluss beim Bauchschuss passen da wie Faust auf's Auge ;)!

Die Gift-Party wird zur Nebensache - aber bei der Taschenbuch-Vorlage ist das auch nicht so dramatisch. Stattdessen setzt man auf den Friedhof und streut wohldosiert Internats-Atmo ein und das bekommt der Folge gut. Nette Spielzeit, gute Sprecher (mal wieder eine Folge die leider fast ohne Karl auskommt :(), ebenfalls gute Musik und die Zeit scheint still zu stehen. Meine eigene Nostalgie-Verzerrung gebe ich ja zu, aber das alleine kann nicht erklären, warum ich zwar heute noch manchmal über TKKG schmunzeln muss während mich viele aktuelle 70-Minuten-Europa-Dialoghörspiele fast kalt lassen...