Oskar soll endlich lernen zu apportieren und so treibt sich die TKKG-Bande im Moor herum. Als Oskar gerade hinter dem Wurfobjekt herhastet, zerreißt ein Schuss die ländliche Stille. TKKG sind natürlich sofort alarmiert. Und stoßen nicht nur auf einen heimtückischen Heckenschützen, sondern bereits wenig später auf eine noch größere Ungeheuerlichkeit … In Sachen Vorurteile ist man von der Serie ja durchaus ein wenig was gewohnt. Meistens bleibt das ganze aber in einem Maß, das man als noch hinnehmbar bezeichnen kann. Klar, erfreulich ist so was vielleicht nicht unbedingt, doch tut es dem Unterhaltungswert zumeist keinen gravierenden Abbruch. Diesmal sieht das aber etwas anders aus. Wenn man sich das ganze etwas neutraler ansieht und seine rosarote Fanbrille absetzt, kann man sogar von regelrechtem Entsetzen sprechen, das einen bei bestimmten Sprüchen befällt. Es ist schon sehr harter Tobak, was man diesmal serviert bekommt. Da sind die selbstreflektierenden Aussagen von Obdachlosen wie „Ich weiß, ich bin der letzte Dreck“ lediglich der Anfang. Das Schlimme ist, dass sich das ganze quer durch die gesamte Hörspielfolge zieht. Abseits davon hat man es mit einem recht typischen TKKG-Plot zu tun, der aber auch alles andere als preisverdächtig ist. Die unterhaltsame Aufmachung zu dieser Zeit mag über einige der vorliegenden Schwächen hinwegtäuschen, doch ganz vergessen macht sie diese nicht. Neben dem Umstand, dass der Fall nicht allzu innovativ ist, bekommt man es auch mit einigen sehr gewollten Zusammenhängen und Zufällen zu tun. Die Einfachheit mit welcher die TKKG-Bande einen bestimmten Obdachlosen innerhalb der Millionenstadt aufzustöbern weiß (natürlich gibt es da erst einmal einen Platz, welcher der Liebling aller Penner in der Metropole TKKG-Stadt ist) ist in höchstem Maße erstaunlich und erinnert an alles, aber nicht an eine Stadt mit Millionen von Einwohnern. Okay – letzteres vielleicht nur eine Kleinigkeit, die ja nicht nur einmal im Rahmen der Serie auftritt. Nicht mehr ganz so leichtfertig kann ich aber das aggressive Verhalten Tarzans in dieser Folge abtun, der jedem erst mal ordentlich eine mitgibt bevor geredet wird. Für die Neuzeit mag das sogar noch harmlos klingen, für Klassikerverhältnisse sind das aber unschöne Dimensionen. Die Qualität der dargebotenen Sprecherleistungen ist unterschiedlich. Da gibt es zum einen erstklassige Darbietungen von gestandenen Profis wie Astrid Kollex, Helmut Zierl oder Eckart Dux. Michael Langner (Pseudonym?) als Christian wirkt dagegen aber zum Beispiel extrem hölzern. Fazit Unter den Klassikern ist dies ein TKKG-Abenteuer, das man nicht wirklich empfehlen kann. Dem zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden typischen locker-leichtem unterhaltsamen Stil stehen einige ziemlich dicke Brocken an Kritikwürdigem entgegen. Und letztlich spricht die Note wohl die deutliche Sprache, welche Tendenz mehr überwiegt. |