TKKG beobachten, wie ein Obdachloser ein Auto im Fluss versenkt. Geständig kommt der Täter mit zur Polizei und tischt eine abenteuerliche Geschichte auf. Ein neuer Fall für TKKG! Hans Gerhard Franciskowsky hat die meisten Dialoge der Vorlage umgemodelt, wodurch sie auf die vier TKKG-Mitglieder sehr ausgewogen verteilt werden. Szenen mit Obdachlosen hat er erweitert um neue Sprüche – auch von Seiten der Obdachlosen. Tarzan zieht Klößchen mit dessen Vorschlag auf, Oskar vorzumachen, wie er apportieren sollte. Im Buch ist das nicht so. Dort bleibt es dem Leser überlassen zu bewerten, wie Klößchen Oskar das Apportieren vormacht. Tarzans Ausruf „Wer auf Tiere schießt, legt auch auf Menschen an! “ gibt es nicht in der Vorlage. H. G. Francis lässt Tarzan dadurch viel unsympathischer erscheinen als im Original. Neben dem Anführer der vier Freunde haben auf die anderen neue Dialoge verpasst bekommen. Für Karl und Klößchen gibt es Unmengen neuer Aussprüche. Gut finde ich jenen, in dem Karl Klößchen einen Vortrag über die Klage-Brücke anbietet, was natürlich abgelehnt wird. Das Finale ist verändert: TKKG besuchen ihren Mitschüler Christian im Krankenhaus und dieser erzählt, welche Auswirkungen die vorangegangenen Ereignisse haben. Im Buch berichtet der Erzähler. Eine tolle Idee, dies szenisch darzustellen und nicht nur dem Erzähler das Ende zu überlassen. Übrigens: Beim Kürzen der Vorlage sind nicht alle Gangsterdialoge weggefallen: einer hat überlebt! Die Sprecher leisten eine gute Arbeit, nur die Jungsprecher überzeugen stellenweise nicht vollends, was allerdings nicht großartig auffällt. Im Booklet finden die Sprecher zweier Obdachloser und Hans Paetsch als Herr Pianowsky keine Erwähnung. Edgar Bessen spricht in diesem Hörspiel zum ersten Mal Kommissar Glockner und tut das noch in mehr als 85 weiteren TKKG-Hörspielen. Amüsant finde ich es, Stefan Brönneke und Marek Harloff in einem TKKG-Hörspiel zu hören, da die beiden die Rollen von Tim und Karl in den ersten zehn TKKG-Computerspielen sprachen. Die Musikstücke sind sehr schön. Im ersten Track stört es ein wenig, wie sie in die Dialoge eingespielt werden und es dadurch erschweren, das Gesagte bei niedriger Lautstärke zu verstehen. Die Tonqualität der CD-Neuauflage überzeugt nicht wirklich. Es klingt zwischendurch, als ob von einem Magnetband, welches ab und an kurzzeitig schneller abgespielt wurde, eine Aufnahme auf CD gepresst wurde. Das hübsche Cover zeigt die titelgebende Schlüsselszene. Kurios: Die Taschenbuchauflagen von 1988 und 1989 haben das Cover gespiegelt. Die Neuauflage des Hörspiels von 2005 verhält sich ebenso und zeigt das Cover im Vergleich zu alten MC-Auflagen mit dem Titel in alter Rechtschreibung gespiegelt. Fazit Das Hörspiel kann gut unterhalten, zieht aber ebenso wie die Buchvorlage ordentlich über Obdachlose her. Die Änderungen gegenüber der Taschenbuchvorlage kann ich fast durchgehend gut leiden, da sie das Hörspiel lebendiger erscheinen lassen. Es gibt aber auch Ausnahmen. Ein wenig enttäuscht hat mich stellenweise die Tonqualität auf CD, die in Folge 36 deutlich besser war. |