Folge 026: Das Geiseldrama

Folge 026: Das Geiseldrama
Medium:
Label:
Erscheinungstermin:
EAN:
MC / CD
EUROPA
1982 (MC) / 9. August 2004 (CD)
743219898449 (MC) / 743219898425 (CD)
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86%

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Die drei letzten Rezensionen

Und der böse Terrorist heckt schon aus die nächste List!

Eine Rezension von Taschenkrebs

Der Deutsche Herbst war vergangen, aber die dritte Generation der selbstgerechten RAF-Arschmakrelen rüstete weiter gegen Wasauchimmer, machte sich und andere unglücklich. Das Thema Terrorismus von Seiten der RAF war auch in den frühen 80ern omnipräsent und gehörte selbstverständlich von Onkel Rolf in den TKKG-Eintopf reingeschnippelt. Eigentlich unglaublich, wie wenig Berührungsängste Stefan Wolf bei vielen Themen hatte. Auf der einen Seite diese bundesdeutsche und leicht spießige Friede-, Freude-, Eierkuchenstimmung, wie sie TKKG transportierten und dann wirklich düstere, zeitgenössische Kontraste in Gestalt von Terrorismus. Mit der Brigade Staatsfeind hatte Wolf auf jeden Fall einen Kult geschaffen, gibt es doch noch heute Musikprojekte, die mit ihrer Musik den Vieren aus der Millionenstadt eine augenzwinkernde Hommage schaffen.

Angefangen hatte das alles mit Junglehrer Jens Dickal, der sich beim Fahndungsplakatvernichten von Tarzan erwischen lässt und sich ganz doof rausreden will. Aber nicht mit TKKG, Freundchen! Die kommen der "Brigade Staatsfeind" ganz schnell auf die Schliche und so spüren die Jungdetektive in der Waldhütte vom Makler Görr (auf die hatte Wolf schon immer zu Recht einen Rochus!) den verletzten Terroristen Arved von Lotzka auf. Klar, dass TKKG den angematschten Terrormenschen in Obhut von Kommissar Glockner und der Staatsgewalt bringt.

Das fordert die chronisch geldarme Brigade Staatsfeind zu einem raffinierten Coup heraus: Geld und den verletzten Lotzka gegen ein paar Schüler, die über das verlängerte Wochenende in ihren engen Zimmern im Internat bleiben müssen.

Soweit so gut. Das Ende spricht den klassischen TKKG-Fan an: Tarzan regelt das Ganze mit einer Flasche Fanta-Nitro (gab´s nur ganz kurz, Fanta-Mango wurde das Kultgetränk der späten 80er), in der dann aber nur Wasser enthalten ist. Eine unglaubliche Räuberpistole, da fällt einem nichts mehr zu ein (O-Ton: "Tarzan! Neiiin!").

Das Hörspiel ist mit der Originalmusik und tollen Sprechern erstklassig und professionell aufs Magnetband gedüdelt, kann man nicht meckern. In den 80ern lag Europa eben ganz vorn, was die Qualität von Hörspielen betraf.

Zum Buch gibt es noch einen putzigen Unterschied. Klößchen sagt im Buch "Scheiß" zu den Aktionen der Brigade, im Hörspielskript wird "Hühnerkram" draus.

TKKG bekennen sich lupenrein zur bundesdeutschen Demokratie und die Hörerschaf ebenso vehement zu diesem Hörspiel. Gut nur, dass die vier wehrhaften Vorzeigedemokraten schon bald urlaubsreif sind und unter spanischer Sonne Abstand zu dieser traumatischen Geiselnahme bekommen!

Score
95%
Verfasst am: 17.02.2013