Tarzan verletzt sich während des Aufwärmens vor einem Judokampf und kann so nicht mehr daran teilnehmen. Jedoch hat er keine Lust lange auf den nächsten Bus zu warten und versucht sich so als Anhalter. Und tatsächlich nimmt ihn eine nette, junge Frau mit, welche jedoch ziemlich übermüdet wirkt. Als sie an einer Raststätte eine kurze Kaffeepause einlegen, geschieht es. Der Wagen der Frau wird aufgebrochen und Tarzan kann gerade noch so verhindern, dass die beiden Autoknacker eine Aktentasche stehlen können. Erst am nächsten Tag erfahren er und seine TKKG-Freunde, dass es sich bei Hildegard Putz um eine gesuchte Spionin handelt, die sich geheime NATO-Papiere unter den Nagel gerissen hat. Allerdings sind hinter diesen Papieren noch wesentlich mehr Leute hinterher, nicht zuletzt ab sofort natürlich auch die TKKG-Bande. Die titelgebende Handlung nimmt diesmal tatsächlich den Hauptpart dieses Abenteuers ein, was bei TKKG so selbstverständlich gar nicht ist. Sicherlich mag es auf den ersten Blick etwas übertrieben wirken, dass TKKG sich hier gleich mit einer ganzen Bande von Spionen anlegt, die sich gegenseitig Material abzujagen versuchen. Doch sorgt dies auf jeden Fall für eine interessante, abwechslungsreiche und spannende Story. H. G. Francis verstand sein Handwerk zu dieser Zeit absolut. Möglicherweise zum Leidwesen einiger Buchfans, die so doch auf einige Passagen und teils sogar ganze Nebenhandlungsstränge aus den Büchern verzichten mussten, aber unbedingt zum Vorteil des Hörspiels. Denn so können erst gar keine großen Längen entstehen, wie sie bei den neuesten Folgen ein sehr großes Problem sind. Natürlich kommt auch der Fun-Faktor nicht zu kurz, sodass man mal wieder von wirklich guter TKKG-Kost sprechen darf. Im Vergleich zu anderen Klassikern ist es aber dann doch nicht die beste Geschichte. Man weiß eben, dass es noch einen Tick besser geht. Nichtsdestotrotz stellt diese Produktion für TKKG-Fans ein dennoch ein Muss dar. Weder Sascha Draeger, Niki Nowotny noch Manou Lubowski und Veronika Neugebauer lassen Anzeichen von Schwächen erkennen. Eher im Gegenteil. Ihre Auftritte sind routiniert und überzeugend. Vor allem Klößchens Sprüche waren zu dieser Zeit einfach nur eines - genial. Ich bin eigentlich niemand, der die alten Klassiker um ihrer Nostalgie willen über den grünen Klee lobt, aber bei diesen damals noch gebotenen Leistungen kommt man angesichts des aktuellen Qualitätsstandards der Reihe einfach nur noch ins Schwärmen. In Gastrollen gibt es außerdem noch Größen wie Reinhilt Schneider oder Gottfried Kramer oder Ferdinand Dux, als auch Konstanten wie Wolfgang Draeger als Kommissar Glockner zu hören. Die neuen Musiken präsentieren sich größtenteils recht ordentlich und wissen an den wichtigen Stellen für Spannung zu sorgen. Im direkten Vergleich zu „In den Klauen des Tigers“ passt es diesmal also doch wieder eher. Die neuen Stücke sind wie gewohnt etwas düsterer Gehalten und lassen so eine etwas andere, aber keineswegs unpassendere Atmosphäre aufkommen als das Original. Und da diesmal auch kein Tiger in der Handlung auftaucht, gibt es auch bei den Effekten nichts zu beanstanden. Insgesamt wurde also was diese Punkte anbelangt ordentliche Arbeit geleistet. Fazit Erneut eine gute Folge, an der TKKG-Fans mit Sicherheit ihre Freude haben dürften. Thematisch geht es zwar in etwas andere, möglicherweise leicht abgehoben wirkende Gefilde, doch zu keinem Zeitpunkt so, dass es völlig unglaubhaft wirken würde. Das war wohl doch eine der Stärken der Klassiker, welche diese Gratwanderung aus trashigem Unterhaltungsfaktor und spannenden Geschichten wunderbar meisterten. Inhaltlich hat man zwar von der Serie schon Besseres gehört, doch kann man durch die gute Bearbeitung einiges davon wieder ausbügeln. |