Story
Hier ist es nun endgültig passiert. Was? Der Aufstieg der TKKG-Bande zu waschechten Superhelden. Im 23. Abenteuer nehmen es die Vier dann doch glatt mit bitterbösen Spionen auf und schaffen es sie völlig problemlos zu übertölpeln. Es ist schon unglaublich, wie blöde die Herren Spione hier dargestellt werden. Was außerdem noch stört, ist die übliche Art der wolfschen Geschichtenerzählung. Dass Tarzan durch puren Zufall in den Fall hineinstolpert, ist ja eigentlich entschuldbar, denn schließlich muss die Handlung ja irgendwie in Gang kommen. Allerdings häufen sich die Zufälle in der Geschichte anschließend noch das eine und andere Mal und so ganz logisch erscheint mir der Ablauf der Handlung auch nicht wirklich. Die 20er-Folgen dieser Serie sind schon ein Kapitel für sich, denn hier schleichen sich erstmals überdeutlich die Macken ein, die die Serie bis heute nie abgelegt, sondern viel eher verschlimmert hat. Natürlich ist es durchaus spannend zuzuhören, wie die vier Freunde den Kampf gegen die Spione führen, aber der Unterhaltswert basiert eher auf dem hohen Trashfaktor und nicht auf wirklich guter Jugendkrimiunterhaltung. Als ernst gemeinte Geschichte macht „Kampf der Spione“ jedenfalls keine gute Figur. Sprecher
Hier hat man ganz ohne Frage aus den Vollen geschöpft. An den vier Sprechern der Hauptcharaktere gibt es herzlich wenig auszusetzen, denn anno 1982 waren alle noch hoch motiviert und klangen in ihren Rollen authentisch. Ihnen zur Seite standen solch markante Stimmen wie Gottfried Kramer, Rainer Schmitt und Claudia Schermutzki. Besonders positiv überrascht war ich auch von der Performance einer gewissen Reinhilt Schneider. In der heutigen Zeit macht die Dame leider eher durch ihre unpassenden „Stöhneinlagen“ auf sich aufmerksam als durch überzeugende Leistungen. Zwar beherrschte sie 1982 auch schon diese etwas übertriebenen Stöhnereien, aber sie konnte auch noch ordentlich und normal reden. In der heutigen Zeit wären derartige Sprecher und Leistungen bei einer TKKG-Folge pures Gold. Musik und Effekte
Bekanntermaßen mussten einige Musiken oder Originalauflage ausgetauscht werden, doch bei dieser Folge hat sich die Atmosphäre deshalb nicht unbedingt verschlechtert. Über weite Strecken dominieren eher düstere Stücke das Bild und die verwendete Musik passt eigentlich zu der vorkommenden Thematik. Absolut witzig ist die Tatsache, dass TKKG und Freundin in einer Szene eine „heiße Scheibe“ hören und es sich dabei um die kultige Titelmelodie der Horrorserie „Larry Brent“ handelt. Ob das nun wirklich ein echter Partykracher war? Indirekt schon, denn schließlich erinnert die Melodie doch sehr stark an den NDW-Hit „Codo“. Die Musik erweist sich insgesamt jedenfalls als ebenso überzeugend wie die verwendeten Effekte. Trotz fast 25 Jahren Alter kann sich die technische Seite in der heutigen Zeit immer noch hören lassen. Fazit
Die 20er-Folgen von TKKG sind schon für den einen oder anderen Klopper gut. „Kampf der Spione“ kann man, jedenfalls rein von der Handlung, schon als solchen bezeichnen. Diese Geschichte darf man ganz einfach nicht ernst nehmen, denn dafür ist sie viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen und zu überdreht für eine Jugendkrimiserie. Inhaltlich bewegt man sich aber immerhin noch auf leicht besserem Niveau als die meisten Folgen jenseits der 100. Sprecher und Musik können demgegenüber aber nahezu vollends überzeugen und retten dieses Hörspiel somit knapp davor in die Kategorie schwach abzurutschen. Für mehr als die Bewertung durchschnittlich reicht es aber am Ende doch nicht, denn der einzige Grund die Folge nochmals zu hören, ist eigentlich der Trashfaktor und sicherlich nicht die Spannung. Für Fans der Serie ohne Frage gelegentlich ein Ohr wert, aber kein Kandidat für das obere Drittel dieser Serie. | 
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