TKKG haben Herbstferien und da Gaby mit dem Schwimmklub im Zeltlager nahe der Millionenstadt verweilt, entschließen sich die drei Jungs eine Futterspende an den Zirkus Beloni abzugeben, der in diesen Tagen seine Pforte schließen muss. Dabei machen sie nicht nur Bekanntschaft mit dem netten Zirkusdirektor Zeisig, sondern ebenso mit Napur, einem prächtigen Königstiger. Noch während Direktor Zeisig das gespendete Spanferkel an Napur verfüttert, passiert es. Der völlig betrunkene Dompteur fällt über die Tochter von Zeisig her. Gut, dass sofort Hilfe in Form von TKK zur Stelle ist. Als die drei Freunde einen Tag später wieder auf dem ehemaligen Zirkusgelände auftauchen, merken sie sofort, dass etwas passiert sein muss, denn ein Streifenwagen parkt vor dem leeren Tigerkäfig. Aus Rache für die geplante Einweisung in eine Anstalt hat der Dompteur den Tiger freigelassen. Eine ungeheuere Gefahr! Rein von der Story mit Sicherheit eine der wirklich sehr guten TKKG-Klassikerfolgen. Eine spannende Geschichte mit vielen interessanten Wendungen und Schauplätzen. Für Abwechslung ist also schon mal gesorgt, sodass es allein unter diesem Gesichtspunkt in den knapp 40 Minuten nicht allzuschnell langweilig werden sollte. Zwar kommt der Kommissar Zufall auch diesmal nicht zu kurz, dies ändert aber nichts an dem hohen Unterhaltungswert, der ständig vorherrscht. Gerade die Szenen im Wald, wenn Tarzan und Kommissar Glockner verzweifelt nach den Mädchen aus dem Zeltlager suchen, die zu einer Wanderung aufgebrochen sind, erweisen sich für TKKG-Verhältnisse doch als sehr spannend. Geschickt gemacht ist dabei natürlich außerdem, dass man zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her schaltet und so für zusätzliche Dramatik sorgt. Anno 1982 klangen die vier TKKG-Sprecher einfach noch glaubhaft. Überzeugend sind ebenfalls die Gastsprecher, die diesmal so mit an Bord sind. Besonders stechen Henning Schlüter (Zirkusdirektor Zeisig), Willem Fricke (Dompteur Carlo) und Wolfgang Draeger (Kommissar Glockner) heraus. Aber genauso wissen Maritta Fliege (Leni), Ursula Vogel (Lehrerin) und Helmut Zierl (Fensel) zu überzeugen. Die einzigen Punkte, bei denen man sich ein paar Ausrutscher nach unten erlaubt, sind Musik und Effekte. Im Vergleich zur alten Auflage geht bei den neuen Stücken doch einiges an Charme verloren. Setzt man sonst eigentlich auch in den neuen Auflagen immer recht nette, zwar düstere, aber dennoch passende Musiken ein, so ist dies hier nicht der Fall. Was zu hören ist, erzeugt nicht so wirklich Atmosphäre und so bleibt die Handlung an einigen Stellen unnötigerweise blass. Da wäre mit Sicherheit mehr rauszuholen gewesen, auch wenn man nicht mehr auf die alten Stücke zurückgreifen kann. Bei den Effekten läuft ebenfalls nicht alles rund. Größtenteils geht es schon in guten bis sehr guten Bahnen zur Sache. Die eingesetzten Sounds sind meist glaubhaft und realistisch. Aber bei der eigentlich wichtigsten Sache hat man dafür kräftig gepatzt. Das Gebrüll des Tigers klingt alles andere als Furcht einflößend. Vielmehr fühlt man sich an einen wild gewordenen Rehpinscher erinnert. Das hätte wohl selbst jedes Amateurlabel besser hinbekommen. Schade, denn so gibt es doch ein paar Abzüge, die dazu führen, dass es nicht wirklich für ein sehr gut reicht. Fazit Von der Geschichte und Bearbeitung her auf jeden Fall ein sich absolut lohnender TKKG-Klassiker mit hohem bis sehr hohem Unterhaltungswert. Gleich positiv kann man sich auch über den Sprechercast äußern. Leider läuft aber bei der technischen Seite nicht alles rund. Insgesamt aber ein Muss für TKKG-Fans, und auch andere Hörspielhörer können hier auf jeden Fall mal reinhören. |