Story Willkommen in den 20er-Folgen von TKKG. Schon ab hier nimmt die Serie oftmals arg seltsame Wege und gerade in den 20ern trifft man sehr verstärkt auf die Probleme, die noch bis heute zu der Serie dazugehören: Titel, die wenig bis gar nichts mit dem Inhalt zu tun haben, zufallsbeladene Geschichten mit unglaublichen Querverbindungen und haarsträubende Kämpfe gegen mächtige Supergangster. Bei der 20 treffen wir auf erstgenanntes Phänomen, denn um die Titelgebende chinesische Vase geht es nur am Rande und auch nur in den letzten acht Minuten. Primär geht es diesmal um eine Entführung und um einen angeblich genialen Trick Tarzans. So ganz will mir die Genialität dieser Idee allerdings nicht einleuchten. Ich kann mir nämlich eigentlich nicht vorstellen, dass ein Berufsverbrecher sich so plump reinlegen lässt. Der Trick funktioniert ja auch nur wegen der Besonderheit der Beziehung unter zwei bestimmten Charakteren, was Tarzan aber ja nicht wissen konnte. Nun gut, sei’s drum. Sieht man von diesem etwas seltsamen Trick ab, so bekommt man aber dennoch eine überaus unterhaltsame Geschichte geboten, die spannend und flott erzählt wird und kurzweilig ist. Sprecher Waren das noch schöne Zeiten, als man in den Nebenrollen dieser Serie Leute wie Gisela Trowe, Renate Pichler oder Volker Brandt zu hören bekam, ohne das man den Eindruck hatte, dass die Beteiligten die Produktion nicht ernst nehmen. Gisela Trowe kann hierbei als versoffene Frau Huber ebenso überzeugen, wie Renate Pichler als scheinbar schwer mitgenommene Pia Friese. Volker Brandt wird dem Hörer zwar als Herbert Kahn (ein Verwandter von Oliver?) verkauft, gibt sich aber dennoch gewohnt souverän. Etwas unangenehm fällt lediglich Vicky Schatz als Karin Eichberg auf. Ansonsten regieren hier gute Leistungen, die den Spaß am Hören steigern. Schade ist nur die Tatsache, dass man über weite Strecken Manou Lubowski und Niki Nowotny nicht zu hören bekommt. Musik und Effekte Wieder eine Folge, bei der die Musik nahezu völlig ausgetauscht werden musste. Allerdings finde ich nicht, dass dieses Abenteuer dadurch direkt unbedingt schlechter werden würde. Wie bei den Neuauflagen üblich, erscheint die Folge durch die neuen Musiken stellenweise etwas düsterer, was aber zu der Thematik durchaus passt. Lediglich zu Beginn wiederholt sich ein Stück für meinen Geschmack ein bisschen zu oft, aber ansonsten geht es hier musikalisch wirklich ordentlich zu, was bei Neuabmischungen ja nicht unbedingt zu erwarten ist. Zu den Effekten gibt es nicht viel zu sagen, denn die sind auf dem Niveau, dass man bei EUROPA zu dieser Zeit (anno 1982) einfach kannte, also passend und in moderater Lautstärke eingesetzt. Es wurden diesmal auch keine Effekte nachträglich eingemischt, sodass es keine ungewollt witzige Situationen gibt, wie etwa bei Folge 19. Das Alter von über 20 Jahren merkt man dieser Produktion kaum an, denn auch in der heutigen Zeit produziert EUROPA auf dieselbe Weise. Fazit Im Vergleich zu vorangegangenen Folgen, ist „Das Geheimnis der chinesischen Vase“ ein Stück schwächer. Allerdings muss man dazu auch erwähnen, dass „Der Schatz in der Drachenhöhle“ ohne Frage einer derKlassiker dieser Serie ist. Beim 20. Abenteuer schleichen sich leider schon eine ganze Reihe Macken ein, sodass die Geschichte nicht völlig überzeugen kann. Zum Glück sind Sprecher und Technik dieser Produktion dafür aber wirklich gut und entschädigen somit für so manchen kleinen Patzer der Geschichte. Diese Folge gehört wohl nicht in die TOP20 der Serie, aber dennoch macht es Spaß sich das Hörspiel öfter mal anzuhören. Für Fans der Serie sicherlich unumgänglich und auch für die ganz normalen Hörspielmaniacs ohne Frage eine Folge, bei der man ruhig mal ein Ohr riskieren kann. Alles in allem eine gute Produktion der TKKG-Reihe. |