Allzu schnell strapaziert der unbedarfte TKKG-Fan (im Allgemeinen so etwas wie der debile kleine Bruder des ???-Hörers und Lesers) die alten Folgen als Kultfolgen - aber er hat ja Recht damit! Die Geschichte selbst ist schon oft zusammengefasst und wiedererzählt worden, aber man sollte nicht müde werden, sich über die vielen kleinen und krausen Details dieser Geschichte zu freuen. Gerade der Anfang ist ja nun mörderisch gruselig und viele kleine TKKG-Fans wünschten sich Anfang der 80er (DAS goldene Jahrzehnt schlechthin!), dass ihnen auch mal so ein Bilderdieb in der Eisdiele, auf der Kirmes oder im Aquarium bei den Tintenfischen - seit Karl wissen wir, dass es Cephalopoden sind - begegnen würde. Ist natürlich nie passiert, das spannendste Erlebnis war dann irgendein Dorftrottel, der Spaß daran fand, auf Fahrradsättel Hundescheiße zu schmieren! Sei´s drum, die Kassette konnte man immer wieder in den Grundig-Kassettenrekorder schieben und schon war man mittendrin statt nur dabei. Wie Tarzan der Gaby einen Schlumpf schießt - einmalig! Dass der Schießbudenmann dann dieselbe Stimme hat wie Dr. Pauling - denkwürdig! Dass Karl zu Schunkelmusik ein atonales "Yeah yeah yeah" schmettert, fand ich dann schon eher seltsam. Heute mache ich mir vor allem über zwei Sachen so meine Gedanken: Eigentlich ist es ja richtig fies, dass im Hause Sauerlich so wenig Offenheit herrscht, dass die brennnesselsuppenschmausende Frau Mama mit Schweinebraten nebst Klößen beschissen wird! Lässt das nicht Rückschlüsse auf mangelnde Gesprächskultur und soziale Defizite bei Vater und Sohn Sauerlich zu? Zum Abschluss dann das Schönste: Gabys Plädoyer zu Freundschaft und Zusammenhalt, sanft untermalt von Carsten Bohns wohlfeiler Musik. Besser kann wohl kein Hörspiel-Dauerbrenner enden. |