Die Sonderfolge „Das Geheimnis um TKKG“ erscheint nicht nur in neuem optischen Gewand, sondern auch innerlich verändert. „Neues Skript, neue Aufnahmen und neue Gestaltung!“ – so heißt es in der offiziellen PR-Ankündigung. Letztere beiden Punkte stimmen, doch von einem neuen Skript ist hier wenig bis gar nichts zu bemerken. Die Dialoge und auch der Verlauf der Geschichte sind über weite Strecken eins zu eins wie in der damaligen Originalfassung. Einzig manche Improvisation innerhalb der Gespräche führt zu leichten Variationen, die aber so geringfügig sind, dass man das Versprechen des neuen Skripts schlicht als irreführend bezeichnen muss. Somit stellt sich im Prinzip auch gar nicht mehr die Frage, ob man denn im Vergleich zur damaligen Version maßgeblich etwas verbessern konnte. Denn schon diese krankte vor allem an der Geschichte selbst. Als Kennenlernfolge konzipiert, konnte das Hörspiel gerade in diesem Rahmen recht wenig punkten, dafür bot das integrierte Radiointerview viel zu wenig an relevanten Informationen. Derlei oberflächliche Infos zu den vier TKKG-Freunden kann allenfalls für einen totalen Neueinsteiger interessant sein. Aber auch der findet in den Charakterisierungen, die beispielsweise den Buchbänden vorangestellt sind, bereits ein Vielfaches mehr an Details als dieses Hörspiel zu präsentieren in der Lage ist. Fans, die mit TKKG bereits bekannt sind, dürfte dieses Radiointerview eher ein Dorn im Auge sein, bremst es den Start in die Geschichte doch gehörig aus – ohne eben an dieser Stelle interessantes Zusatzmaterial bereitzustellen. Das Radiointerview ist allerdings auch der Aufhänger für das eigentliche Abenteuer für TKKG, wenngleich hier nur der letzte Passus entscheidend ist. Nun sind, wie schon erwähnt, Änderungen am Skript ausgeblieben. Heißt also, dass man es mit dem identischen Handlungsverlauf zu tun bekommt wie schon vor rund 15 Jahren. Und der konnte mich schon damals nicht unbedingt begeistern. Zwar hat es bis zum heutigen Tag noch eine ganze Reihe weit schlechterer TKKG-Folgen gegeben, doch diese kann man deswegen noch lange nicht zu den Sternstunden der Serie rechnen. Dazu sind die Verläufe zu konstruiert und der Spannungsbogen zu flach. Einziger Sinn und Zweck dieser Übung dürfte wohl sein, die neue Stimme von Gaby im Rahmen einer Kennenlernfolge etwas stärker zu etablieren. Wie inzwischen bekannt gegeben wurde, soll Rhea Harder weiterhin die Rolle Gabys übernehmen. Und das halte ich für eine gute Entscheidung. Zum einen, weil ein weiterer Wechsel unschön gewesen wäre und zum Anderen, weil ich finde, dass sie sich wirklich gut in die Rolle fügt. Abgesehen von Sascha Draeger, Niki Nowotny und Manou Lubowski bekommt man es hier mit einer völlig neuen Sprecherbesetzung im Vergleich zum Original zu tun. Diese präsentiert sich zwar nicht unbedingt schlecht, das Original hatte aber meines Erachtens doch mehr Biss und mit Leuten wie Andreas von der Meden, Günther Jerschke und Günter König einfach die markanteren Stimmen in petto. Die akustische Untermalung ist schwach. Die Musik wirkt beliebig, vermittelt nur sehr bedingt Atmosphäre und auch die Geräuschkulisse ist ziemlich mager ausgefallen. Es reicht dann halt doch nicht, sämtliche Szenen im Krankenhaus mit fast identischen Takes rund um Schwester Michaela zu unterlegen, um solche Kulissen realistisch einzufangen. Fazit Überflüssig – vor allem für Altfans. Aber auch für Neulinge, die man mit dieser Neufassung wohl eher im Blick hatte, hat man hier nicht unbedingt die stärkste Geschichte ausgesucht. Auch wenn es hier ein paar rudimentäre Infos zu TKKG gibt, würde ich zum Einstieg in die Serie andere, bessere Abenteuer empfehlen. |