Fragen an Stefan Leonard

Verfasst von Hauke am 14.06.2012, 00:34 in Interviews, Zum Sehen

Stefan Leonard
Stefan Leonard

Im TKKG-Theaterstück „TKKG: Im Schloss der schlafenden Vampire“ verkörpert Stefan Leonard Graf Edmund von Lauchtingen. Er ist aber nicht nur Schauspieler! So verrät er im Interview einiges über sich, seine Rolle und wie wichtig Kostüm und Maske tatsächlich sind.

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Stefan Leonard , bin 38 Jahre alt und von Beruf Schauspieler.
Meine Ausbildung absolvierte ich von 1995-1998 am Bühnenstudio der darstellenden Künste in Hamburg. Es folgten Tourneen und Engagements u.a. am Theater für Kinder in Hamburg, Landesbühne Hannover und Komödie Kassel. Seit 2002 gehöre ich zum festen Ensemble des Westfälischen Landestheaters, wo ich auch erste Erfahrungen als Regisseur sammeln konnte.


Wussten sie schon als Kind, dass sie einmal Schauspieler werden würden?

Ein ganz klares Ja. Als Kind liebte ich es mich zu Verkleiden und vor Verwandten kleine selbsterfundenen Szenen zu spielen. Einen anderen Berufswunsch gab es nie.


Da Sie auch schon Regie fürs Theater geführt haben: Was ist für Sie der große Unterschied?

Der Unterschied liegt in der Verantwortung. Als Schauspieler trägt man die Verantwortung für die Darstellung seiner Rolle. Als Regisseur für die gesamte Inszenierung, man braucht ein
Konzept: Was will man mit dem Stück erzählen, welches man inszeniert? Welche Stärken und Schwächen haben die Schauspieler und wie kann man sie nutzen und zum Glänzen bringen?


Wie stellen sie Ihren Freunden das TKKG-Theaterstück vor?

Kommt vorbei oder ihr verpasst etwas – nämlich mich!


Was verbinden Sie mit TKKG?

Ich bin Fan der ersten Stunde. Ich sammle noch heute alle Hörspiele und verbinde wunderbare Kindheitserinnerungen damit.


Graf Edmund von Lauchtingen – schon der Name weckt die Neugierde.

Graf Edmund von Lauchtingen ist ein ehemaliger unglücklicher Künstler mit Faible für das Exzentrische. Vom Vater nie wirklich wahrgenommen, pleite und gezwungen in der heruntergekommen Ruine Schloss Prinzenruh seines gehassten Erzeugers zu wohnen. Seine Freundin Karin Graf (Kleinkriminelle) treibt ihn auch in den Wahnsinn. Er braucht dringend Geld für ein Haus in Italien, um ein neues Leben zu beginnen.

Das Besondere an der Rolle ist die Zusammenführung zweier unterschiedlicher Figuren von Stefan Wolf. Hausverwalter Edmund Vogt und Graf Gregor von Lauchtingen. Daraus ist eine neue spannende Interpretation geworden. Die Regisseurin Tatjana Fernau und die Bühnenbildnerin Anette Wolff hatten eine super Idee für das Erscheinungsbild des Grafen, die mich sehr inspirierte ihn besonders verrückt, gruselig und mit einer Prise Humor zu spielen.

Wie wichtig ist für Sie als Schauspieler eine Verkleidung?

Im Theater nennt sich das: Kostüm und Maske. Sie bilden für mich den Endpunkt der von mir erarbeiteten Figur. Sozusagen das Sahnehäuptchen. Sie lässt das restlich Private von mir verschwinden.


Müssen Sie lange in der Maske sein, um zum Grafen zu werden?

Es dauert in etwa 20 Minuten um mich in den Grafen zu verwandeln. Die Maske sieht aufwändiger aus, als sie ist.


Was ist für Sie der Glanzpunkt einer jeden Theateraufführung?

Definitiv der Applaus am Ende. Lohn und Brot der Schauspieler für ihre Arbeit.


Gibt es besondere Eigenheiten die diese Produktion hat?

Ja. Das Bühnenbild ist zweistöckig, was im Landestheater eher selten ist, da die Bühnen, die man bespielt, unterschiedliche Höhen haben und es eventuell nicht passen könnte.


Schauen Sie sich auch privat Theaterstücke an?

Da mein Beruf Schauspieler ist interessiert es mich natürlich sehr, was und wie Kollegen an den verschieden Häusern spielen oder inszeniert wird. Musicals schaue ich mir persönlich besonders gerne an.


Welche Stärken bietet das Theater, die andere Medien nicht haben?

Der direkte Kontakt mit dem Publikum ist die größte Stärke.


Zum Abschluss: Ihr Lieblingssatz aus dem TKKG-Stück lautet:

„Für eine professionelle Autodiebin bist du einfach zu dämlich.“

Die Fragen beantwortete Stefan Leonard im Mai 2012.

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