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Interview mit André Minninger
Verfasst von Hauke am 03.02.2011, 07:03 in Interviews, Zum Lesen
André Minninger ist seit über 20 Jahren an der Produktion der TKKG-Hörspiele beteiligt. Sein Einfluss wuchs mit den Jahren: Von kleinen Sprecherrollen bis hin zum Erfinden neuer Fälle für TKKG. Am 30. September 2010 stand er Rede und Antwort.
Im ersten Teil der neuen Interviewreihe erfährst du Allgemeines über André Minninger und seine Arbeit an TKKG. Spätere Teile steigen tiefer in die Materie ein.
Was machst du genau für TKKG?
Ich schreibe die Drehbücher und nehme hinterher zusammen mit Heikedine Körting im Studio die Hörspiele auf. Anschließend vertone ich die Hörspiele. Heikedine fügt die Geräusche ein und wir mischen das Ganze ab. Zum Schluss fahre ich noch die Musik hinein (hineinfahren = hinzufügen).
Stimmt es, dass du manchmal losläufst und die Geräusche selber aufnimmst?
Ja. Ganz häufig sogar. Wenn ein Geräusch fehlt, dann gehe ich mit meinem Rekorder los und stelle mich irgendwo hin. Wenn ich Bus fahre, nehme ich manchmal den Rekorder raus und drücke auf Aufnahme.
Letztens war ich auf dem Marktplatz und habe auch auf einem Wochenmarkt Geräusche aufgenommen. Dann war ich für die Folge „Das lebende Gemälde“ im Altenheim. Da bin ich mit dem Rekorder auf dem Flur herumgegangen und habe typische Geräusche eingefangen. Ebenfalls Im lebenden Gemälde, in der neuesten Folge, fahren TKKG mit dem Fahrstuhl. Dafür bin ich zu den Grindelhochhäusern (das sind Hochhäuser in Hamburg) gefahren und habe dort den Paternoster aufgenommen. Paternoster knackern und rattern so schön. Bei einem echten Fahrstuhl hörst du kaum etwas. TKKG fahren im Lift, aber in Wirklichkeit ist es ein Paternoster, also ein offener Fahrstuhl. Der hört sich toll an.
Aber es gibt auch ein richtiges Geräuschearchiv, oder?
Das haben wir gemeinsam im Studio. Da haben wir tausende von Geräuschen und Schleifen (= Tonbandstücke) und Atmosphären. Es ist dann aber immer so, dass man auch mal Lust hat, selber etwas Neues aufzunehmen. Sonst nimmt man immer die gleiche Tür und hört sie immer wieder.
Bei den Aufnahmen, wenn jetzt Klößchen zum Beispiel Schokolade isst und mit dem Papier raschelt: Machst du das hinterher oder der Sprecher?
Das ist unterschiedlich. Manchmal isst Manou Lubowski (Sprecher von Klößchen) tatsächlich Schokolade und stopft sie sich in den Mund und spricht dann damit - wenn im Regiebuch steht, dass er mit vollem Mund sprechen soll. Das muss man echt machen, denn es klingt viel toller, wenn tatsächlich Schokolade im Mund ist. Manchmal ist es auch so, dass wir dieses Knistern irgendwie benutzen, wenn zum Beispiel irgendwelche Szenen ge-X-t sind. Das heißt, dass einige Sprecher nicht zusammensitzen oder einzelne später aufgenommen und hinzugeschnitten werden. Dann fügt man in die Schnittpausen zum Beispiel mal ein Rascheln ein, sodass das dann mehr nach Gemeinsamkeit klingt.
Was magst du an TKKG gern?
Alles.
Welche Figur bevorzugst du?
Bei TKKG funktionieren die Figuren eigentlich nur, wenn die Vier zusammen sind. Bei Soloszenen, wenn Gaby zum Beispiel alleine ist, fehlt mir immer irgendwas.
Mir ist in den letzten Folgen Oskar sehr ans Herz gewachsen, denn wenn ich beim Schreiben bin, versuche ich Oskar auch irgendwie zu integrieren. Früher standen immer nur Regieanweisungen wie „Oskar jault“, obwohl er nie in der Geschichte mitgespielt hat. Mir ist es wichtig, dass TKKG mit Oskar sprechen und dass sie vor allem auf ihn reagieren.
Manchmal reagiert ja der Erzähler auf Oskar, oder?
Genau. In der nächsten Folge (172 – Das Geheimnis der Moorleiche), sagt der Erzähler zum Beispiel: „Tim, Karl, Klößchen und Gaby“ und dann bellt Oskar und der Erzähler ergänzt: „Ja, Oskar, entschuldige“. Ich finde Oskar recht süß und auch bei den neuen Illustrationen gefällt er mir sehr gut. Oskar mag ich mit am liebsten, obwohl ich keinen eigenen Hund habe. Ich finde Tiere toll.
Was machst du gerne, wenn du keine Geschichten schreibst? Hast du irgendein Hobby?
Wenn ich zu Hause bin, dann höre ich am liebsten Hörspiele. Ich gucke gerne Filme: Dokumentarfilme, Tierfilme und die alten Walt Disney Zeichentrickfilme. Dann schaue ich auch gerne alte Krimis wie Edgar Wallace. Wofür ich nicht zu haben bin, sind Horrorfilme. Das ist nicht mein Ding.
Was ist dein Lieblingsgericht?
Spargel mit Sauce Hollandaise und Schinken.
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