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TKKG im Wandel der Zeit II
Verfasst von Hauke am 22.06.2005, 11:39 in Rückblicke
- TKKG im Wandel der Zeit
Mittlerweile gibt es TKKG 26 Jahre. Mit der Serie sind die Charaktere nicht gealtert, aber der Autor.
Mir gefiel die Serie in den Anfängen sehr. Sie war witzig, spannend und bot eine heile Welt, in der TKKG und die Polizei für Gerechtigkeit sorgten.
Tarzan und Gaby waren schüchterner, nicht so provokativ und teilweise ignorant. Außerdem kämpfe damals Tarzan nur aus Notwehr. Oft reichte es kleine Judotricks anzuwenden. So warf er seinen Gegner über seine Schulter und die Sache war gegessen. Jetzt wird aus solchen Aktionen meist ein Straßenkampf, bei dem Tim von seinen Freunden angefeuert wird. Früher kämpften sie gemeinsam.
Klößchen hatte schlechte und gute Tage, d.h. er hatte geniale Ideen oder verstand nur „Bahnhof“.
Heute ist er fast nur noch der Dumme und geht einemv ständig mit seiner Fresserei auf den Keks. Früher wurde seine Esssucht zwar auch erwähnt, doch war es noch längst nicht so nervtötend, so penetrant (ohne eine Spur Humor).
Damals wusste Karl alles und selbst Tim konnte was von ihm lernen. Heute läuft er nur noch mit, reicht mal hier ein Handy und sagt da ein Wort. Informationen braucht er kaum noch erzählen: Tim weiß schon alles. Das mit dem Mobiltelefon ist neuerdings wieder anders, da Tim auch ein Handy hat.
Man kann schon gar nicht mehr glauben, dass die vier von TKKG 13 oder 14 Jahre alt sind (Klößchen wurde z.B. in Band 8 erst 13). Vom Verhalten könnte man sie eher für 16-17 jährige halten, die nach dem Motto leben: Der Zweck heiligt die Mittel. (Früher war es nicht so und wenn doch, dann hatte TKKG große Bedenken.)
Interessant ist auch, wie sich der Geschichtenaufbau veränderte.
In einem Interview von 1986 interviewte ein Schüler Stefan Wolf und fragte u.a., wie er die Geschichten entwickelt.
Er antwortete, dass er jeden Roman vom Anfang bis zum Ende im Kopf habe, auch alle Szenen, überraschende Wendungen, Figuren und Schauplätze.
Der Verlag würde ihn zum x-ten Mal mahnen, dass er endlich die Vorankündigung für die nächsten 3-4 Bücher liefern solle.
Ihm brenne eine Grundidee, ein Thema auf der Seele - z.B. Umweltverschmutzung durch gewissenlose Chemiefabrikanten. Daraufhin besorge er sich alle Unterlagen, die er über das Thema kriegen kann, um sich zu informieren.
Jetzt mache er eine Stoffsammlung, entwerfe die „Story“, d.h. den Spannungsbogen - und habe spätestens dann Schwierigkeiten mit der Fülle der Szenen, die ihm jedes mal einfielen. Da wegen der Herstellungskosten eines Buches der Raum begrenzt ist, müsse er also geistig abspecken und die Story eingrenzen. Sobald sie von A bis Z durchdacht sei, wisse er, welche Mitspieler er brauche: gute, böse und normale Durchschnittsmenschen.
Ist im Kopf alles fertig und mache er den Titel, die Angaben zum Titelbild sowie den Klappentext für den Einband. Alles erhalte der Verlag. Die Einbände würden gedruckt, beim Buchhandel würden die neuen Titel angekündigt, und die Bestellungen gingen ein. Das Manuskript würde erst 7-8 Monate später in der Druckerei erwartet.
Es vergehen Monate. Inzwischen hat Stefan Wolf alles wieder total vergessen. Plötzlich drängt die Zeit, und er starrt entsetzt auf einen fertigen Einband. Er erinnert sich an nichts mehr. Die Grundidee bleibt natürlich erhalten. Das Thema steht zur Verfügung. Die Story beginnt von vorn. Dann schreibt er das Manuskript, und meistens fällt ihm auf der letzten Seite ein, dass er weder Titel noch Titelbild mit einem Wort berücksichtigt hat.
Interessant ist vor allem der Punkt, dass zwischen dem Titel und Klappentext zum abgeliefertem Manuskript bis zu 8 Monate vergehen. Seine angesprochenen Resultate (Neuanfang) passen besonders zu Kritikpunkten der neueren Bücher: Es wurde oft kritisiert, dass das angesprochene Thema im Buch letztlich nur am Rande erwähnt wurde. Aber auch der Kritikpunkt der 1000 Fälle in einem Fall lässt Rückschlüsse zu seinen Aussagen zu. Früher gab es einen Hauptfall und eventuell einige kleinere Sachen nebenbei. Liegt dieser Tatbestand eventuell am fortgeschrittenem Alter des Autors?
Auch die Themenauswahl wiederholt sich. Es gibt einige Serien, die nach über 100 Folgen keine Wiederholung beinhalten. Hier ist dies anders. Das mag wohl an Stefan Wolfs Vorgehensweise liegen, wie er sich die Grundideen für die Geschichten holt. So sagte er im Interview mit Petra Umlauf, dass er sich Anregungen aus Zeitungen hole. So habe er z.B. von Housesitting gelesen, welches in Mode kommen würde, und gleich gedacht, dass über so einen Job TKKG an einen Fall geraten könne.
Auskunftsreich ist auch seine Aussage über den Satz in der Beschreibung Stefan Wolfs von Pelikan: Sein Chefredakteur meinte, er solle für die "drei Fragezeichen" schreiben:
„[...] Ich habe bis heute kein „Drei Fragezeichen“-Buch gelesen oder Hörspiel gehört. Außer Tom Sawyer und Karl May kenne ich nichts und ich will auch nichts kennen. Es ist zu riskant, wenn man so einen Produktionsausstoß hat wie ich. Nehmen wir mal an, ich lese ein Jugendbuch, etwa einen Michael Ende oder was weiß ich, und mir gefällt eine Idee, die sich im Hinterkopf festsetzt. Nach zwei Jahren weiß ich nicht mehr, ist das jetzt meine, habe ich es irgendwo in der Zeitung gelesen oder ...?“
In einer anderen Quelle sagte er außerdem, dass er aus guten Hollywood Filmen seine Ideen bezöge. Da stellt sich die Frage, ob er daher Ideen wie Killerpflanzen hat. Darüber hinaus meine ich, dass er ruhig mal in einige andere Jugendserien hineinschnuppern sollte oder sich dem Computer und des Internets nähern, da dadurch a) seine Informationsbeschaffung zu Themen der Bücher sicherlich beschleunigt werden könnte, b) er die Thematik der neuen Medien in TKKG besser handhaben könnte und c) den Anschluss an die junge Generation behalten würde, wie er sie früher hatte, und dadurch die TKKG Bücher up-to-date halten könnte, ohne dass es an den Haaren herbeigezogen wirkt. Bei all dem Realismus und seiner Anpassung von Karl und Klößchen, die er in den letzten Folgen „normaler“ gemacht hat, vermisse ich die leichte Ironie alter Folgen. Wegen ihrer heftigen Zwangsmoral nahm die Serie sich schon zeitweise selber auf die Schippe.
Einige wunderten sich sicherlich mal, warum es mehr Hörspiele als Bücher gibt. Das liegt bei den älteren Folgen an den 16 Taschenbüchern, zwei Super Tramp Geschichten und in den Folgen der letzten 10 Jahre daran, dass Stefan Wolf für „Familie & Co“, einer Familienzeitschrift, Kurzgeschichten (3 DIN A4 Seiten) schrieb und diese als Hörspiel teilweise vertont wurden (und bei der Überarbeitung auch erweitert) oder er gar Geschichten schrieb, die bisher nur als Hörspiel erschienen sind. Diese Hörspiele stoßen bei älteren Fans häufig auf härteste Kritik.
Highlights sind für mich unter den Hörspielen, die es nicht als reguläres Hardcoverbuch gibt die Vertonungen der Taschenbuchgeschichten und der Super Tramp Büchlein (heute in den Dreifachbänden 1-6 zu finden). Das liegt mitunter auch daran, dass in einer Taschenbuchgeschichte einfach nicht der Platz für zig Fälle ist. Bei den neueren Hörspielen ohne Buchvorlage (als komplette, lange Geschichte) befinden sich auch einige meiner Lieblingsfolgen. Größenteils sind sie aber schlichtweg Trash oder Schrott, da die Figuren zu Alleskönnern mutieren, die Gangsterdialoge dort auch vermehrt auftreten und/oder die Geschichte einfach insgesamt kränkelt aus oben bereits genannten Gründen und/oder anderen.
Besonders schlimm empfand ich die 100. Hörspielfolge, die als Jubiläumsfolge total versagte. Da war der Pelikan Jubiläumsband (Band 100) viel besser, da es zwei gute Geschichten gab und als Gimmick ein Comic, gezeichnet von Reiner Stolte, dazu. Schade, dass die Sonderdesigns beim cbj verschwinden. Band 50, 75 und 100 sehen nun ganz normal aus. - jedenfalls auf den neu veröffentlichten Covern im Internet. Der Vorteil ist aber, das das Bücherregal nun einheitlich aussieht.
Sommer letzten Jahres wechselte TKKG den Verlag: Von Pelikan zum cbj. Dadurch erscheinen alle Hardcoverbücher neu und dann sogar lektoriert (mit neuer Rechtschreibung)! Auch die neuen Bücher werden nun lektoriert, was früher nicht der Fall war. Band 101 und 102 finde ich äußerst gelungen für die Neuzeit. Es gibt zwar einige Hammersprüche, doch das hält sich in Grenzen und insgesamt bleibt im Vergleich zu anderen neuen Folgen ein überaus guter Eindruck. Die Hörspiele der Geschichten wurden leider völlig verhunzt. Ich habe da André Minninger im Verdacht, der wohl die Drehbücher geschrieben hat zu den beiden neuen.
Weiterentwickelt hat sich TKKG auch in Bezug auf die Zeichnungen. Reiner Stolte sagte in einem Interview der Hörspielhelden, dass es sich bei ihm mit der Zeit ergeben hätte und auch Stefan Wolf sich gewünscht hätte, TKKG erwachsener aussehen zu lassen.
Persönlich gefällt mir die Entwicklung gut, denn sie spiegeln das neue TKKG sehr gut wieder.
Aber trotz all dem Negativen kommt TKKG immer noch gut an:
Ein neunjähriger liebt TKKG und bevorzugt die neueren Folgen. Vor allem beim Yokototi (Folge 143) hat er sich gegruselt. Aber auch Folgen wie „Um Mitternacht am schwarzen Fluss“ hört er gerne.
Ich höre am liebsten die alten Folgen. Vielleicht, weil ich früher hauptsächlich gebrauchte Kassetten kaufte und es oftmals nur alte Folgen auf Flohmärkten gab.
So gibt es wohl für nahezu jeden Menschen eine passende Folge und jeder hat seine Vorlieben. Außerdem könnte es sein, dass einige TKKG wegen der Gangsterdialoge so klasse finden.
Mein Tipp für die Zukunft:
Macht spätestens mit Folge 150 Schluss. Steigt auf die Bücher um (denn die sind fast immer um Längen besser) und wartet allgemein Reaktionen von Fans ab, die die Hörspiele oder Bücher bereits kennen.
Es sei denn ihr gehört noch zur Zielgruppe von EUROPA. Die Hörspiele sind für sechsjährige Kinder gedacht. Ich bin wohl da, wie die meisten anderen, einfach aus dem Alter raus.
Die letzten Kommentare
Zeige 5 von 10 KommentareTKKG war ein schlichter Broterwerb. Herr Kalmuczak hat Bücher geschrieben, wie ein Metzger eben Fleischwurst (bäh!) produziert. Und da fragt man ja auch nicht ständig nach seinen Motiven der Gesunderhaltung und Ernährung der Menschheit.
Bei mir war nach Folge 37 Schluss, bis 50 habe ich dann noch gesammelt und dann war´s das. Und dann hat sich das Ganze ja eigentlich nur noch wiederholt, immer fadere Aufgüsse eines Themas. Ich glaube, es wäre gut gewesen, wenn Wolf seinen Ausstoß an TKKG-Geschichten kleiner gehalten hätte. Aber was soll´s.
Letzen Endes müssen viele Fans begreifen, dass alle an TKKG Beteiligten (Autoren, Sprecher, Frau Körting und ihr Team) letzten Endes damit Geld verdienen und nicht unbedingt jetzt bezaubernde Kunst für heranwachsende Krimi-Fans schaffen wollen und wollten. Nicht, dass das schlecht wäre, was sie machen, aber ich glaube, dass die, die TKKG machen, nicht unbedingt auch Fans sind. Und das ist wiederum für manchen Fan wohl eine harte Knacknuss.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.04.2012 um 22:46.]
Dabei seit: 04.05.2011
Beiträge: 23
Und wieder einmal ist fast ein Jahr ins Land gegangen mit neuen Folgen aber keinerlei positiven Veränderungen. Ich bin Fan der Serie seit es TKKG gibt. Und als mittlerweile Erwachsener immer noch Sammler der Hörspiele. Die oben genannten Punkte sind mir natürlich auch schon sauer aufgestoßen. Der Charme der alten Folgen ist einfach auf der Strecke geblieben. Gerade in den Folgen die zwischen 2005 bis heute entstanden sind habe ich immerwieder den gleichen Gedanken: Was ist das alles? Spielzeit verkürzt? Nein, die Story ist einfach nur ohne nennenswerte Spannung durchgerauscht. Zudem hat TKKG früher den jungen Hörern eine dicke Portion Zivilcourage vermittelt. Heute hat sich das völlig geändert. Es kann doch nicht richtig sein das sich ein 14 Jähriger mit Schwerkriminellen anlegt, wo heute selbst Polizisten, besonders ausgebildete und ausgerüstete Spezialisten anfordern um sich selbst zu schützen. Dieses verzerrte Bild der Realität würde heute dazu führen, das die Situation für den Jugendlichen auf einer Intensivstation für Stich und Schusswunden endet. Früher wäre es nicht vorgekommen, dass die TKKG Bande ihren Tarzan zum Kämpfen angestachelt und dann noch bejubelt und angefeuert hätte. So was würde sicherlich mal einen Jugendrichter interessieren. Der Wandel der Zeit hat dazu geführt das auch TKKG jetzt Zugang zur modernen Technik haben. Ok, solls so sein. Aber auch der gute Kommissar Glockner der mittlerweile durch seinen jüngeren Kollegen abgelöst wurde, hatte immer gewisse Skrupel den Kindern polizeiinterne Informationen zukommen zu lassen. Natürlich aus Professionalität und Fürsorge als väterlicher Freund bzw. als Vater von Gabi. Jetzt ist es anders, ein junger Beamter steht quasi Tag und Nacht bereit um dem Polizeilichen Netzwerk alle angeforderten Daten zu entlocken um sie an Jugendliche weiterzugeben, weil er ja Gabi heimlich liebt…. Da frag ich mich, geht’s noch? Ein erwachsener Mann ... gerade so ein Thema sollte in Kinder und Jugendhörspielen mal etwas vorsichtiger behandelt werden. In den alten Folgen wurden Karl und Willi zwar hin und wieder mal aufgezogen, aber nie so respektlos behandelt wie derzeit. Gerade Gabi ist nicht mehr die nette blonde Freundin. Zicke trifft es sicherlich besser. Tim ist mittlerweile der allwissende Computer der die Weißheit mit Löffeln gefressen hat und keinen Widerspruch mehr zulässt. Karl wurde zu Tims privat Sekretär und Klösschen frisst nur noch… irgendwie verständlich bei solchen Freunden. Ein guter Vergleich ist meiner Meinung nach die Serie: “Die drei Fragezeichen“ Es gab zeitgemäße Veränderungen und trotzdem hat sich im Grunde nichts wirklich verschlechtert. Die Geschichten sind spannend wie in den ersten Folgen, die Jubiläumsfolgen sind sensationell und die Charaktere sind über die Jahre ihre Prinzipien treu geblieben. Da kann sich TKKG mal ne dicke Scheibe von abschneiden. Ich finde es ist für TKKG noch nicht zu spät. Kehrt zurück zu den spannenden Geschichten, zu den witzigen und lieb gewonnenen Charakteren. Auch wenn es ein dicker Break ist. Schlimmer als jetzt kann es nicht werden. Gerade die Folge 100 hat sicherlich die schlechtesten Kritiken sein beginn der Serie eingefahren. Es muss mit Mut zum Risiko gehandelt werden, da sonst viele Stammhörer vergrault werden. Die alten Fans werden dankbar sein. Immerhin sind die alten Fans die jetzigen Käufer, die selber Kinder haben und somit auch eine Serie am Leben erhalten. Ich schaue zumindest voller Hoffnung in die Zukunft. Vielleicht liest die Kommentare ja mal jemand der Einfluss auf den Fortbestand von TKKG hat. Ich würde mich über Kommentare und Meinungen zu meinem Beitrag freuen. In diesem Sinne wünsche ich allen Freunden von TKKG alles Gute. Florian Groß
Die TKKG-Stadt ist ja fiktiv, kann es aber sein, daß es sich dabei um eine Mischung aus Bad Sachsa (Internat) und München (Stadt) handelt? Irgendwie kam das auf, weil Rolf Kalmuczak ja auf einem Internat in Bad Sachsa war und in der Nähe von München gelebt hat. Ansonsten hat es mich nur gestört daß Tim während der letzten 50 Romane immer selbstgerechter und auch brutaler wurde! Ich erinnere mich da nur an den Roman "Mörderischer Stammbaum". Da brettert er einen Mann nieder den er für einen Unhold hält, aber dann stellt sich heraus, der ist es gar nicht! Und die anschließende Entschuldigung fand ich nicht überzeugend!Die Hörspiele habe ich gar nicht mehr gehört, denn wie gesagt, ich finde lesen besser als hören. Ich hoffe wirklich Kussmaul besinnt sich ein wenig auf die Anfänge.Ich fand es z.B. ganz gut wenn auch die übrigen, und nicht nur Tim, etwas machen. Z.B. als Karl und Klößchen in "Auf der Spur der Vogeljäger" sich gemeinsam auf die Pirsch nach denselbigen machen oder in "Die Mafia kommt zur Geisterstunde" gemeinsam observieren gehen. Und dann wäre da noch die Sache mit "Gangster auf der Gartenparty" wo Tim und Herr Sauerlich entführt werden und Gaby, Karl und Klößchen versuchen die Gangster abzupassen! Irgendwer hat mal geschrieben oder gesagt, daß man Tim langsam für einen GSG9-Elitekämpfer halten müßte! So weit würde ich nicht gehen, aber für einen 13 bis 14-jährigen fällt das was er macht schon sehr aus der Reihe.Und wenn ich mal einen Vergleich ziehe zwischen dem damaligen Tarzan, der in Band 1 "Die Jagd nach den Millionendieben" sich vor selbigen im Garten versteckt, hinterher sich von Rudi Kaluschkes Vater eine reinhauen läßt und vor Dr. Pauling ganz kleinlaut ist, und ihn vergleiche mit dem "aktuellen" Tim, der einem Verbrecher den Zeh wegschießt und quasi nicht mehr zu stoppen ist, da bleibt mir schon ein wenig die Spucke weg! Das Ulkige an der ganzen Sache ist ja auch, daß es ja eigentlich keine Kontinuität gibt! Wie oft hatten die TKKGler schon Sommer-, Oster- und Weihnachstsferien! Alles was bisher geschah muß sich ja innerhalb eines(!) Jahres abspielen, da die vier ja nie wirklich älter werden!Erwähnungen anderer Fälle gab es ja nur in den ersten Bänden gelegentlich, und in den 50er Bänden wurde mit "Würgegriff-Paula" ein Charakter eingeführt der mehr als einmal auftrat und dann nochmal erwähnt wurde.Aber ich schätze, das wird wohl auch mittlerweile passé sein.Oder denken Sie, daß Herr Kußmaul in einem seiner TKKG-Romane vielleicht nochmal Bezug auf "Die Jagd nach den Millionendieben" nimmt, vielleicht indem er einen der TKKGler einen neuen Lehrer mit Dr. Pauling vergleichen läßt?
Als Kind fiel mir das nie ganz auf, aber ich mag bei TKKG nun eigentlich immernoch jeden - außer Tim O_o. Eine Folge NUR mit Karl und Klößchen mit Gabi als Hauptrolle, hat sich das schonmal jemand erträumt? Wieviel mehr "Hirn" plötzlich dabei wäre, und wieviel weniger "Sie haben eine Straftat begangen, folgen Sie mir oder Fresse dick!" O_o Dabei WAR Tarzan zeitweilen DER Bringer, und zwar, wenn er heimlich nachts mit Klößchen aus dem Adlernest abgehauen ist. Das waren noch -richtige- Schlüsselmomente, da gibts nen mutigen Jungen, der weiß, daß irgendwo heut nacht was passieren wird, und der kann nicht schlafen und es einfach so geschehen lassen, also geht er und spioniert, hat GLÜCK und kriegt ZUFÄLLIG die Identität der Täter heraus und läßt den Kommissar die Bande einsacken. Aber Tim ist der übermensch, der, der MisterBombastic, der wie ein Arnold aufm Cover kugelsicher und mit ner Blondine im Arm breitgrinsend ganze schwerstbewaffnete Kartelle mit zwei immergleichen Judogriffen niedermacht wie in einem Retro Prügelspiel a la Double Dragon, natürlich immer erfolgreich und unbeschadet (das noch dazu in unserer hoch-kriminellen Zeit, gefährliche Inspiration...), die neuen Stories sind einfach Verrat an allem, was der Serie mal zu Zeiten meiner Kindheit (die vor 25 Jahren war) Charme gegeben hat.
Zum Alter: Damals (also in den ersten Bänden) fand ich ihr Verhalten für 13 durchaus realistisch, vor allem die Darstellung von Tarzans / Gabys Beziehung. Auf jeden Fall für die Zeit, in der die Bücher erschienen sind. Naja, vielleicht habe ich da auch Vorurteile/falsche Vorstellungen. Jedenfalls gefiel mir damals ihr Verhalten, genauso, wie ich es von der Serie "Der Puma und seine Freunde" mag. Die Serie erschien 1998 erstmalig bei Bastei Lübbe als Hardcoverbücher, natürlich von Stefan Wolf geschrieben. Die Serie bot das, was TKKG nicht mehr tat, es allerdings in der Vergangenheit getan hat. Dort begegnete der "Puma" den Verbrechern brutaler als Tarzan, aber er ist dort auch 16/17 und beherrscht auch einen "heftigeren" Sport. Die Atmosphäre dieser Serie ist auch viel besser. Einfach toll! Wer diese Serie nicht kennt sollte mal auf Flohmärkten oder ebay vorbeischauen - es lohnt sich. Pelikan hat übrigens die ersten 9 Bände in drei Dreifachbänden herausgebracht.
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